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0035 - Draculas Erbe

0035 - Draculas Erbe

Titel: 0035 - Draculas Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Saupe
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der Männer. Wie konnte ein See über Nacht verschwinden?
    Der Kommissar wollte keine Zeit verlieren. Er wendete den Wagen und fuhr auf den Gebirgszug zu, dessen höchster Gipfel die Druga war. Und auch hier sah er bestätigt, was Peter Conescu ihm erzählt hatte.
    Der ungeheure Krater war nicht zu übersehen. Die Spitze des Berges war verschwunden. Wie abgeknickt, wie fortgeblasen.
    Dass sie fortgeschwemmt worden war, sah der Kommissar an den Spuren, die das tosende Wasser hinterlassen hatte.
    Überall waren Sträucher und Bäume aus dem Erdreich gerissen worden. Über den ganzen Abhang verstreut sah man sie liegen. In vielen Felsmulden hatte das Wasser kleine Teiche gebildet.
    Dann sah der Kommissar den Hang hinunter. Sein Herz stockte.
    Dort unten, kurz vor der Talstraße, sah er Trümmer eines Hauses liegen. Über einen am Hang klammernden Wiesenstreifen verstreut.
    Braune und weiße Tupfen waren dazwischen zu sehen. Halb bedeckt vom Wasser.
    Ertrunkenes Vieh! , dachte Petescu.
    Aber die Arme und Beine, die aus dem Wasser ragten, gehörten nicht zu ertrunkenem Vieh! Hier hatte sich das tosende Wasser nicht nur Hühner und Ziegen und die Kuh eines Bergbauern geholt!
    Die Wasser der Hölle hatten ihre Menschenopfer gefordert!
    Ohne die Männer auffordern zu müssen, befanden sich der Kommissar, der Bauer und Conescu schon wieder im Wagen.
    In schneller Fahrt ging es die Bergstraße hinunter.
    Sie erreichten das Tal. Sie erreichten den Wiesenstreifen.
    Dann standen sie vor den Leichen.
    Sechs Tote. Ein Mann, eine Frau. Und vier Kinder.
    »Kennst du sie?«, fragte der Kommissar den Weinbauern, der auf die Toten zuging und sie so umdrehte, dass er ihre Gesichter sehen konnte.
    Conescu nickte. »Es ist der Kostük Bahai«, sagte er. »Bahai Kostük, seine Frau und seine Kinder. Haben kein leichtes Leben gehabt. Eine Hütte am Berghang. Ein bisschen Land. Armes Land, mit kleinen Ernten. Sind halb verhungert, manchmal. Jetzt brauchen sie nicht mehr zu hungern.«
    »Kostük?«, fragte der Kommissar. »Klingt türkisch, nicht wahr?«
    »Ja«, sagte Peter Conescu. »Eine alte türkische Familie. Leben schon lange hier.«
    »Hatten sie Feinde?«
    »Nein, niemals. Ganz unmöglich«, sagte Conescu. »Sie waren ehrlich und freundlich zu jedermann. Warum fragen Sie, Kommissar?«
    »Weil es möglich ist, dass sich jemand an ihnen rächen wollte. Dann hätte der Angriff nicht dem Berg gegolten. Nicht dem Gipfel der Druga. Das war nur ein Mittel zum Zweck.«
    »Was soll das bedeuten?«, fragte der andere Bauer.
    »Jemand hat den See in den Berg geleitet. Die Kraft des Wassers musste eines Tages den Felsen sprengen. Und die Fluten haben diese Menschen in ihrer Hütte mit sich fortgerissen und ertränkt.«
    »Jemand?«, fragte Conescu. Er hatte ganz weiche Knie. »Nein, Kommissar. Das war kein Jemand. Das kann kein Mensch.«
    »Was kann kein Mensch?«, fragte Mihail Petescu.
    »Einen See in den Berg leiten und ihn sprengen.«
    »Und wer sonst könnte so etwas tun?«
    »Die Dämonen«, sagte Petescu leise. Er dachte an den gefürchteten Dracula. Aber er wollte den Namen nicht aussprechen.
    Die drei Männer standen eine ganze Weile stumm vor den Leichen der Familie Kostük. Sie fühlten, dass noch nie ein Mensch Zeuge eines so scheußlichen Verbrechens gewesen war.
    »Und wer soll die Dämonen finden?«, fragte Conescu dann mit leiser Stimme.
    Der Kommissar zuckte mit den Schultern.
    »Niemand«, antwortete Peter Conescu selbst. »Ich sage Ihnen, Kommissar, dass es niemand gibt, der den Unhold findet und bestraft.«
    »Doch«, widersprach Petescu. Er dachte an einen ganz bestimmten Mann. Er kannte ihn nicht. Aber er hatte Dinge über ihn gelesen, die mehr als großartig, phantastisch und sagenhaft waren.
    »Was ist?«, fragte der Weinbauer ungläubig.
    »Es gibt einen Mann«, sagte Petescu knapp.
    Ja, es gab einen. Petescu setzte alle seine Hoffnung auf ihn. Er hatte die Geschichte von der Zigeunerhexe La Zanuga noch im Gedächtnis.
    »Wie heißt der Mann?«, fragte Conescu.
    »Zamorra«, gab der Kommissar zur Antwort. »Professor Zamorra.«
    »Ein Landsmann?«, wollte der Bauer wissen.
    »Nein«, war Petescus Antwort. »Der Mann ist Franzose. Er löst mit Hilfe seiner überirdischen Kräfte jeden Fall, der mit Spuk, Geistern und Dämonie zu tun hat. Er ist der gefährlichste Jäger aller Bestien in Menschengestalt.«
    »Und wie wollen Sie den hierher bringen? Nach Rumänien? In die Berge und Wälder von Transsylvanien?«
    »Mit einem

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