Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0035 - Wir brachen den Terror

0035 - Wir brachen den Terror

Titel: 0035 - Wir brachen den Terror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
Vom Netzwerk:
erreichen konnte. Ich hörte seine Trillerpfeife und dann seine Stimme laut durch den Lärm dringen: »Moosar, Coss, Craver! Besetzt die Türen! Keiner wird rausgelassen! Mrewsten! Kümmern Sie sich um das Licht!«
    Gar nicht dumm, was der Lieutenant beabsichtigte. Wenn es ihm gelang, die beiden Ausgänge zu halten, dann hatte er die Schlägerbande in der Tasche.
    Leider wurde nichts aus dem Plan. Irgendwo ertönte ein bestimmtes Pfeifsignal, und ich konnte erkennen, wie sich zwei Gruppen bildeten, die gegen die beiden Ausgänge anrannten.
    Im Handumdrehen waren der Lieutenant und seine Leute getrennt und wurden einzeln erledigt und zusammengeschlagen.
    Mir ging es sehr gegen den Strich, den sympathischen Lieutenant von einer Horde Rowdys krankenhausreif schlagen zu lassen. Ich stürzte mich auf eine der Gruppen, die sich in der Richtung befand, aus der ich zuletzt die Stimme O’Neghs gehört hatte.
    Strategisch gesehen fiel ich ihnen in den Rücken.
    Obwohl ich mit blanken Fäusten kämpfte, erledigte ich vier oder fünf, und obwohl ich keine Einzelheiten erkennen konnte, glaube ich doch, dass ich dem Lieutenant ziemlich Luft verschaffte.
    Unter der Gruppe, die ihn niederzuwalzen versuchte, brach ein Gefühl der Unsicherheit aus. Ich hörte Rufe: »Hugh! Hier geht’s nicht weiter! Kommt her!«
    Ich dachte, dass ich jetzt langsam aufhören müsste. Ich konnte mir nicht erlauben, länger den Idealisten zu spielen. Ich fischte die Plakette aus der Tasche, steckte sie an und warf mich noch einmal nach vorne. Ich hatte die Absicht, bis zum Lieutenant vorzudringen, mich mit ihm herumzubalgen und ihm dabei eindringlich zuzuflüstern, er solle sich jetzt lieber hinlegen, da es doch sinnlos wäre.
    Es ging ein wenig schief. Wahrscheinlich kam ich früher bei O’Negh an, als ich musste.
    Ich hatte ein paar Gestalten zur Seite geschoben und hatte dabei wild gebrüllt: »Weg, Jungs, weg. Lasst mich mal ran!«
    Und während ich damit noch beschäftigt war, den wilden Mann zu spielen, zuckte mir plötzlich eine schmerzhafte Helle durch den Kopf. Funken sprühten vor meinen Augen. Ich spürte, wie mir die Knie einknickten, und riss meine ganze Willenskraft zusammen, um stehen zu bleiben. Da bekam ich einen zweiten Schlag über den Kopf, und jetzt verlor ich endgültig das Bewusstsein.
    ***
    Ich erwachte davon, dass jemand sich mit meinen Händen beschäftigte. Ich hob meinen brummenden Schädel.
    Ich lag vor einem der Ausgänge des Saales. Das Licht brannte wieder.
    Der Mann, der sich mit meinen Händen beschäftigte, war ein ziemlich mitgenommener Cop, und seine Beschäftigung bestand darin, mir Handschellen anzulegen.
    Ich wandte meinen Kopf nach rechts. Dort stand Lieutenant O’Negh und sah auf mich herunter. Er hatte eine geplatzte Lippe, blutete aus der Nase, hatte seine Mütze verloren, und seine Uniformjacke war zerrissen.
    »Haben Sie mir Ihren Knüppel über den Schädel gezogen, Lieutenant?«, fragte ich.
    »Es würde mir nicht leidtun, wenn ich es gewesen wäre«, antwortete er. »Wenn Sie auf stehen können, so stehen Sie auf!«
    Der Cop half mir hoch.
    In dem Saal sah es wüst aus. Nicht sehr viele von den Stühlen mochten heil geblieben sein. Der Vorstandstisch war vom Podium gestürzt worden. Aus allen Winkeln kamen die Männer, die von McFishs Schlägern überfallen worden waren. Nicht alle hatten Verletzungen. Viele mochten sich gleich in irgendwelche Ecken verdrückt haben, als es losging.
    O’Negh trat auf mich zu, musterte genau die Plakette am Anzug.
    »Aha, das war das Erkennungszeichen«, sagte er und wandte sich an seine Leute: »Sergeant, sehen Sie nach, ob noch jemand im Saal solch ein Ding trägt.«
    Die Polizisten fanden noch einen Mann. Es war einer der Platzarbeiter der Tyrontown News. Einen zweiten erwischten sie, als er eben die Leuchtplakette in die Tasche stecken wollte. Auch er war einer der Leute von der Zeitung, aber er arbeitete in der Redaktion. Vermutlich war ich es gewesen, der die beiden Jungs so gründlich ins Traumland geschickt hatte, dass sie den Abmarsch verpassten.
    Die Polizisten trieben uns zusammen. Der Lieutenant erklärte kurz: »Ich nehme Sie wegen Überfalls und vorsätzlicher Körperverletzung in vorläufige Haft.«
    Charles Lang kam auf uns zu.
    »Sind das Leute von der News?«, fragte er.
    »Dieser Mann, ja«, antwortete O’Negh mit einer Geste zu mir. »Bei den anderen beiden bin ich nicht sicher. Sind Sie verletzt, Mr. Lang?«
    Charles Lang lächelte.
    »Nein,

Weitere Kostenlose Bücher