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0035 - Wir brachen den Terror

0035 - Wir brachen den Terror

Titel: 0035 - Wir brachen den Terror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Jonny redet für euch!«
    Auf O’Neghs Platz saß Phil und sah uns freundlich lächelnd entgegen. Der Lieutenant selbst stand hinter ihm.
    Phil wartete geduldig, bis sich hinter dem letzten die Tür geschlossen hatte. Dann sagte er gemütlich: »Guten Morgen, Gentlemen!«
    Snyddings Warnung wirkte so nach, dass niemand den Gruß erwiderte, lediglich Belley brachte ein halbes »Guten Mo…«, heraus, brach aber erschrocken ab.
    Jonny Snydding hüpfte wie ein Gummiball auf Phil zu.
    »Ich bin der bevollmächtigte Anwalt dieser Herren. Wollen Sie bitte meine Vollmachten einsehen, Sir!« Er streute aus seiner Aktentasche ein Schneegestöber von Papieren auf den Tisch.
    Phil schenkte weder den Papieren noch dem Anwalt einen Blick. Er kam hinter dem Schreibtisch hervor und ging langsam an der Reihe der Gangster vorbei.
    »Mr. Toloni, nicht wahr?«, fragte er, ging weiter, ohne eine Antwort abzuwarten. »Mr. Frost! Mr. Belley! Hallo, Mr. Sanfor! Mr. Corner!« Lediglich bei McFish blieb er eine halbe Sekunde länger stehen. Er drohte ihm lächelnd mit dem Finger.
    »Habe schon viel Schlimmes von Ihnen gehört, Slim«, sagte er. Gerade diese Art, als kenne er jeden einzelnen der Burschen schon von Kindesbeinen an, und als hielte er sie für nicht gefährlicher, als dass man über sie lächeln konnte, lähmte die Meute und erschien ihr bedrohlicher als jedes andere Vorgehen.
    Ich freute mich innerlich gewaltig, aber ich verzog keine Miene, und als Costler mir einen fragenden und beunruhigenden Blick zuwandte, antwortete ich mit dem ebenso besorgten Gesichtsausdruck und einem leichten und ratlosen Zucken der Schulter.
    Phil schlenderte hinter den Schreibtisch zurück und setzte sich wieder. Jonny Snydding, kaum weniger verblüfft als die anderen, fasste sich.
    »Ich bitte um eine Erklärung«, trompetete er. »Ich verlange eine Erklärung, warum diese Herren bestellt worden sind. Diese Herren haben wichtige Arbeiten zu leisten. Ich werde gegebenenfalls die Behörde auf Schadensersatz verklagen, falls sich heraussteilen sollte, dass die Herren aus nichtigem Grund, um nicht zu sagen aus Willkür…«
    Er redete fast zehn Minuten lang in diesem Stil. Dann, als er endlich Atem schöpfte, öffnete Phil den Mund, aber er wandte sich an uns. Er ging mit keinem Wort auf die Rede des Anwaltes ein.
    »Mein Name ist Phil Decker«, sagte er, immer mit dem gleichen, freundlichen Lächeln um den Mundwinkel. »Ich stamme aus New York. Ich bin Agent des FBI.«
    Er machte eine kleine Pause, damit McFish und seine Freunde diese Mitteilung verdauen konnten.
    Dann fuhr er fort: »Ich bin hierher geschickt worden, um nach dem Rechten zu sehen. In Washington hat man ein wenig den Eindruck, dass Tyrontown zwar eine ganz hübsche Stadt ist, aber sonst so etwas wie ein Sodom und Gomorrha. Es gefällt uns nicht, wenn die Versammlungen von Bürgern gesprengt werden. Es gefällt uns nicht, wenn die Bildung der öffentlichen Meinung dadurch erschwert wird, dass die Zeitungsbüros verwüstet werden. Und es gefällt uns schon gar nicht, wenn das durch eine organisierte Bande geschieht.«
    Anwalt Snydding öffnete den Mund, aber Phil brachte ihn mit einer scharfen Geste zum Schweigen.
    »Ich habe Sie hierher gebeten, um Ihnen mitzuteilen, dass ich gegen Sie eine Untersuchung durchführe, die den Nachweis erbringen soll, dass Sie entweder bei der Versammlungssprengung im Farmer House oder bei der Zerstörung des Redaktionsgebäudes der Tyrontown Post mitgewirkt haben«, sagte er zu uns. »Ich möchte, dass Sie das wissen. Und ich rate Ihnen, alles zu tun, dass ich meine Untersuchungen nicht noch auf weitere Taten ausdehnen muss.«
    »Hören Sie, Mr. G-man…«, fing Snydding an, aber Phil sagte freundlich: »Vielen Dank, Gentlemen. Ich habe mich gefreut, Sie persönlich kennenzulernen.«
    Er stand auf und ging durch die Nebentür in das angrenzende Büro.
    Diese Haltung verschlug selbst dem Anwalt die Sprache. Er fand sie erst auf der Straße wieder.
    »Lasst euch nicht ins Bockshorn jagen, Jungs«, beschwor er uns. »Dieser G-man blufft nur. Er hat nichts gegen euch in der Hand.«
    Aber es war zu spät. Belley kratzte sich den Kopf und murmelte: »Jeden Namen hat er gewusst!«
    Frost äußerte mit der Miene größter Wichtigkeit: »Diese Bundespolizisten sind scharfe Hunde. Kein Vergleich mit den Dorfcops von Tyrontown.«
    McFish nagte an seiner Unterlippe.
    »Wir werden auch einem G-man das Maul zu stopfen wissen, wenn er es zu weit auf reißt«, knurrte

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