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0035 - Wir brachen den Terror

0035 - Wir brachen den Terror

Titel: 0035 - Wir brachen den Terror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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er.
    Gleich nach der Ankunft in der Zeitung ging der Ire in Frylers Büro, und ich glaube, es fand dort so etwas wie eine Generalstabsbesprechung statt, denn etwas später wurden Hugbeen und Toloni, die als McFishs Stellvertreter galten, zum Chef gerufen.
    Am Nachmittag kamen die drei Männer zu uns zurück, und McFish teilte uns mit, dass wir ab sofort mit je zwei Mann die vier wichtigsten Spiellokale zu überwachen hätten.
    Ich weiß nicht, ob Fryler so intelligent war, dass er sofort erkannte, dass ein Bundespolizeibeamter bei diesem offensichtlichen Gesetzesverstoß anfangen würde, oder ob er einfach die Nervosität seiner Leute durch eine Beschäftigung ablenken wollte. Jedenfalls bekam ich gemeinsam mit Frost das Lokal Honey Moon, dessen offizieller Besitzer ein Mann namens Pummer war.
    »Falls irgendetwas passiert«, gab McFish uns Anweisungen, »dann sorgt dafür, dass ihr selbst die Finger heraushaltet, aber seht zu, dass die Leute ein wenig wild gemacht werden.«
    Als Treffpunkt war neun Uhr abends angegeben. Ich fand bequem Gelegenheit, auf dem Nachhauseweg bei der Post vorbeizugehen und ein Stadttelegramm an Phil aufzugeben, Es stand nur ein Wort darin: Honey Moon.
    ***
    Es war ein Sonnabend. Tyrontown wimmelte von Ölarbeitern, die sich ein vergnügtes Wochenende zu machen beabsichtigten.
    Das Honey Moon mochte ursprünglich in der Absicht errichtet worden sein, mit seinem Namen und seinem Plüsch die Hochzeitsreisenden anzulocken. Jetzt war von der Absicht und dem Plüsch nichts mehr geblieben als der Name. Rechts war eine chromglänzende Bar, aber das Trinken war nicht die Hauptsache in diesem Laden. Das übrige Lokal war mit Tischen vollgestopft, an denen so ziemlich alle Spiele gespielt wurden, die in den Staaten verboten waren, angefangen vom Würfeln bis zum Pokern gegen einen vom Honey Moon gestellten Bankhalter.
    Trotz der frühen Stunde war die Glückspielhöhle schon sehr voll. An allen Tischen wurde kräftig gespielt, und auch die Bar konnte über mangelnden Besuch nicht klagen.
    Frost suchte uns zwei Barplätze, von denen aus wir das Lokal und die Tür im Auge behalten konnten.
    »Ich hoffe, er kommt nicht gerade hierher«, sagte er und kippte nervös seinen ersten Whisky hinter die Binde.
    Ein breiter Mann mit einer Glatze sprach Frost an. Es war Pummer, der sich nach dem Grund erkundigte, weil zwei von der Garde bei ihm auftauchten.
    Der Gangster flüsterte mit ihm, und ich verstand soviel, dass Pummer seine eigenen drei oder vier Rauswerfer, die er unterhielt, um randalierende Verlierer an die Luft zu setzen, an strategischen Punkten einsetzen sollte.
    Ich hörte mir dieses Geflüster mit einem Gefühl der Unruhe an, und unwillkürlich tastete ich über meine linke Brustseite nach meiner Smith & Wesson. Zum ersten Mal nach meiner Ankunft in Tyrontown trug ich eine Waffe bei mir.
    Bis kurz vor Mitternacht ereignete sich nichts, außer dass die Kneipe immer voller wurde und der Krach langsam ohrenbetäubend.
    Pummers Rausschmeißer mussten bereits zweimal in Aktion treten. Dann, zehn Minuten vor Mitternacht, schlenderte Phil durch die Tür. Neben mir machte Frost eine erschrockene Bewegung, als er ihn sah.
    Phil sah sich in aller Ruhe um. Er streifte auch uns beide mit einem Blick, ohne zu erkennen zu geben, dass er uns je gesehen habe.
    Dann ging er zum nächsten Pokertisch.
    Ich stieß Frost in die Seite.
    »Los, lass uns hingehen«, zischte ich.
    »Ich… ich weiß nicht, ob das richtig ist«, stotterte er, aber ich zog ihn einfach von seinem Barhocker herunter an den Tisch, zu dem Phil gegangen war.
    Der Bankhalter legte bei Phils Anblick die eben ausgeteilten Karten auf den Tisch. Die drei Ölarbeiter, die mithielten, sahen erstaunt auf.
    »Schluss mit dem Spiel«, sagte der Bankhalter unsicher und wollte seine Karten zusammenschieben, aber Phil legte schnell seine Hand auf den Arm des Mannes.
    »Warum?«, fragte er freundlich. Er wandte sich an die Mitspieler: »Wollt ihr aufhören, Jungs?«
    Erstauntes Kopfschütteln, und einer sagte: »Ich denke nicht daran. Habe gerade ein erstklassiges Blatt.«
    »Trotzdem machen wir eine Pause!«, schrie der Bankhalter mit dem Mut der Verzweiflung.
    Phil schob ihn einfach von seinem Stuhi herunter.
    »Na schön, dann nehme ich die Bank und das Blatt! Ungesehen! Seid ihr einverstanden?«, fragte er die Mitspieler.
    Sie tauschten kurze Blicke und nickten dann.
    Unterdessen hatte Pummer zwei von seinen Leuten herangewinkt.
    »Unbekannte sind hier

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