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0036 - Die Nacht des Feuergottes

0036 - Die Nacht des Feuergottes

Titel: 0036 - Die Nacht des Feuergottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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in seinem Club. Danach begab ich mich in mein Apartment und warf mich in Schale.
    Wir fuhren in meinem silbermetallicfarbenen Bentley nach West End. Doug Stewart war bereits da, als wir den Club betraten. Die Räume wirkten vornehm. Dunkles Holz an den Wänden. Zwölfflammige Kronleuchter an den Decken. Teppichböden, weich und so tief, daß man fast bis an die Knöchel darin versank. Ringsherum entweder Spiegel oder teure, stimmungsvolle Ölgemälde, zur jeweiligen Ausstattung des Raumes passend.
    Nirgendwo fiel ein lautes Wort.
    Es wurde gespielt, geraucht, getrunken, geplaudert. Der Club atmete uns aus allen Ecken dezente Noblesse entgegen.
    Im Diningroom roch es nach Leder und erlesenen Gaumenfreuden. Suko bestellte sich ein Gericht für zwei Personen und hatte nicht die geringsten Schwierigkeiten, es aufzuessen.
    Ich aß ein butterweiches Steak. Doug Stewart säbelte an einem Hasenbraten.
    Als wir die Verdauungszigarette ansteckten, kam ich auf den Artikel zu sprechen, den Stewart in seiner letzten Ausgabe gebracht hatte. Ich wollte wissen, wer ihn verfaßt hatte.
    Stewart, ein kleiner Kerl mit scharfen Luchsaugen, lehnte sich zurück und nahm einen tiefen Zug von seiner Zigarette. Er antwortete nicht direkt auf meine Frage, sondern sagte: »Wie hat Ihnen der Bericht gefallen, Sinclair?«
    »Ich muß gestehen, er hat mich sehr beeindruckt.«
    »Der Bericht wurde mir mitsamt den Fotos zugeschickt. Von einem Mann, der in Nicaragua lebt. Sein Name ist Toc Tyzack. Kaffeeplantagenbesitzer. Kenner des Landes und der Leute. Ist vor vielen Jahren aus den USA nach Nicaragua gekommen und hat sich dort niedergelassen. Sie wissen, daß ich in meinem Magazin keine Lügengeschichten bringe, Oberinspektor. Die fantastischsten Stories, die Sie in meinen Ausgaben finden können, sind niemals aus der Luft gegriffen.«
    »Ja, ich weiß«, bestätigte ich. Einige dieser Geschichten hatte ich persönlich überprüft und für absolut wahr befunden.
    »Ich habe mich auch um den Wahrheitsgehalt von Toc Tyzacks Bericht gekümmert«, sagte Doug Stewart.
    »Und?«
    Stewart nickte mit ernster Miene. »Es stimmt alles, was Tyzack schreibt. Bis aufs ›i‹-Tüpfelchen. Dieser Feuergott existiert tatsächlich. Er ist für Not und Elend verantwortlich. Er löst kleine bis mittlere Katastrophen aus – und jedermann hat in diesem Land Angst vor einer Nacht, die nicht mehr allzufern ist. Sie nennen sie die Nacht des Feuergottes. In dieser Nacht wird sich der Dämon zum Herrscher von Nicaragua krönen. Die Menschen, die in diesem Land leben, werden von ihm geknechtet werden, wie es zuvor noch mit keinem Volk geschehen ist. Armes Volk in Nicaragua. Es steuert auf eine schreckliche Zukunft zu. Und niemand scheint die Katastrophe abwenden zu können.«
    Plötzlich war es nicht mehr nur mein Wunsch, mich nach Nicaragua zu begeben. Ich erachtete es als meine Pflicht, dem grausamen Treiben des Feuergottes Einhalt zu gebieten.
    Mir war bewußt, daß ich mich in ein Abenteuer stürzte, das mich das Leben kosten konnte, doch ich scheute mich trotzdem nicht davor, diesem größenwahnsinnigen Dämon meinen Fehdehandschuh ins brennende Gesicht zu schleudern.
    ***
    Das Boot, in das sich Kevin Jewesbury und Marion McNally setzten, war nicht sonderlich groß. Der Lago de Managua – auch Lago de Xolotlan genannt – sah an diesem Vormittag glatt wie ein Spiegel aus. Ein wolkenloser, strahlendblauer Himmel wölbte sich darüber.
    Jewesbury setzte sich auf die Ruderbank. Er stellte einen kleinen Rucksack zwischen seine Beine. Darin befanden sich unter anderem eine Bibel, ein Buch über Geisterbeschwörung und verschiedene Dinge, denen magische Kräfte zugesprochen wurden.
    Außerdem lehnte neben Jewesbury eine geladene Schrotflinte. Die beiden englischen Schriftsteller waren der Meinung, daß sie sich gegen den Feuergott gut genug gewappnet hatten.
    Aber sie unterschätzten seine wahre Stärke…
    McNally machte das Motorboot los. Mit einem schnellen Ruck riß er den Außenbordmotor an. Langsam tuckerte das Boot aus dem Hafen. Die beiden Männer ließen Managua hinter sich.
    Sobald sie aus dem Hafen waren, fütterte McNally den Motor mit mehr Treibstoff.
    Das Abenteuer nahm seinen Lauf.
    Das Boot fuhr mit zunehmender Geschwindigkeit einer gefährlichen Ungewißheit entgegen.
    Kevin Jewesburys Haar wurde vom Wind zerzaust. Nachdem er mehrmals versucht hatte, es mit der Hand wieder in Ordnung zu bringen, gab er es auf. Seine Augen funkelten erwartungsvoll.
    »Was

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