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0036 - Die Seuche des Vergessens

0036 - Die Seuche des Vergessens

Titel: 0036 - Die Seuche des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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nicht erfaßt und somit unbemerkt, umkreisten diese vier Raumgiganten das ferne Sonnensystem. Rhodan hatte nicht die Absicht, offiziell in die angelaufenen Geschehnisse einzugreifen, wenn er auch indirekt dafür verantwortlich zeichnete. Er hatte Zeit. Auf der Erde lief alles seinen gewohnten Gang. Die Weltregierung war inzwischen Realität und er, Rhodan, für sechs Jahre zum Administrator des Planeten ernannt worden. Während seiner Abwesenheit führte Oberst Freyt, sein ständiger Stellvertreter, die Geschäfte.
    Aber nicht alle Leute besaßen die gleiche Ruhe wie Rhodan. Schon gar nicht Reginald Bull, sein engster Freund und Mitarbeiter. Die roten Haarborsten Bulls, den man kurzerhand Bully nannte, standen wieder einmal senkrecht zu Berge und trugen nicht gerade zur Verschönerung seines breitflächigen Gesichtes bei. In den wäßrig blauen Augen schimmerte verhaltene Wut. Bis auf einige diensthabende Offiziere und Funker war die weite Kontrollzentrale des Raumriesen leer, aber Bully war nicht der Mann, der sich um die Anwesenheit einiger untergeordneter Offiziere kümmerte, wenn es darum ging, seinem Ärger Luft zu machen.
    „Vielleicht bist du so freundlich“, krächzte er heiser, „und verrätst mir, was diese ewige Warterei eigentlich bedeuten soll.“
    Perry Rhodan betrachtete unentwegt den matt schimmernden Bildschirm, auf dem Tatlira als kleiner und unbedeutender Stern zu erkennen war. Das matte Licht der Zentrale ließ seine hagere Gestalt ein wenig verschwimmen, aber die Gesichtszüge waren im Widerschein des Schirmes deutlich zu erkennen. Die eng zusammengekniffenen Lippen bildeten einen geraden Strich. In den Augen funkelte ein ruhiges Feuer der Erwartung. Die dunklen Haare lagen glatt an und bildeten somit einen wohltuenden Kontrast zu Bullys unordentlicher Borstenmähne.
    „Hast du überhaupt zugehört?“ erkundigte sich Bully ungeduldig, als er keine Antwort erhielt. Rhodan wandte ihm flüchtig den Kopf zu und sah dann wieder auf den Bildschirm.
    „Sollte ich das?“ fragte er sachlich.
    Bullys Gesichtsfarbe wurde etwas dunkler. Die Enden der Haare zitterten unmerklich. Seine Stimme aber wurde sanfter, was jedoch keineswegs darauf schließen ließ, daß auch seine Erregung abklang. Im Gegenteil.
    „Wozu rede ich dann, wenn niemand zuhört?“ erkundigte er sich. „Ich habe gefragt, warum wir hier mitten in der Unendlichkeit herumhängen und worauf wir warten.“
    Rhodan sah immer noch auf den Bildschirm.
    „Solange, mein Freund, bis wir dort drüben, acht Lichttage von hier, landen werden. Natürlich kann niemand voraussagen, wie lange wir da noch zu warten haben. Das hängt in erster Linie von John Marshall, seinen Mutanten und von Gucky ab.“
    „Immer dieses Mausevieh!“ stöhnte Bully und rieb sich das Kinn. „Man sollte meinen, ausgerechnet von dieser Mickymaus hinge alles ab.“
    „Tut es auch“, nickte Rhodan und bemühte sich, ernst zu bleiben. „Ich bin gespannt, was Gucky sagen wird, wenn ich ihm verrate, wie sein angeblich bester Freund über ihn denkt...“
    „Nicht, bei allen Göttern des Universums!“ brüllte Bully, als habe ihm jemand unversehens eine Nadel unter das verlängerte Rückgrat platziert. „Alles, nur das nicht! Reize das Mausevieh nicht unnötig! Ich kann mich nicht revanchieren! Meinst du, ich hätte Lust, mal wieder drei Stunden unter der Decke zu hängen, bis diese Mißgeburt so freundlich ist, mich wieder runter zu lassen? Schließlich bin ich kein Mutant, sondern ein normaler Mensch.“
    Rhodan nahm den Blick von der Bildscheibe und sah ihn nachdenklich an. Ein feines Lächeln umspielte seine strengen Lippen. Es schien, als sei er trotz seiner relativen Unsterblichkeit in den vergangenen Wochen erheblich gealtert.
    „So?“ machte er. Mehr nicht. Im Hintergrund stießen zwei Funkoffiziere sich heimlich an und kicherten. Sie gönnten Bully die freundschaftliche Abfuhr.
    „Vielleicht nicht?“ stellte Bully eine Gegenfrage, erwartete aber offensichtlich keine Antwort, denn er setzte sogleich hinzu: „Hast du überhaupt schon eine Bestätigung dafür, daß Gucky die Mutanten gefunden hat?“
    „Es gelang, allerdings nicht ohne Hindernisse. Augenblicklich weilt unser Stoßtrupp auf einem Segelschiff, das im Hafen von Götterland liegt. Der Name ist mir entfallen. Seit gestern allerdings hat Marshall sich nicht mehr gemeldet.“
    „Vielleicht hat man sie erwischt“, vermutete Bully düster.
    „Wir wollen es nicht hoffen, Bully. Das würde meinen

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