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0037 - Der Zombie-Macher

0037 - Der Zombie-Macher

Titel: 0037 - Der Zombie-Macher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Kubiak
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mit ihr allein zu sein. Aber ich warne Sie schon jetzt, dass Sie sich die Zähne ausbei- ßen werden an ihr. Da haben es schon andere versucht. Na ja, Sie werden ja sehen.«
    Die Aussicht, mit seiner Angebeteten für einige Zeit allein zu sein, hatte Kevin Masters nicht weiter drängen lassen. Zamorra war das nur recht. Er wollte schließlich nicht unnötig ein unschuldiges Leben gefährden. Und dass es gefährlich sein würde, das wusste Zamorra mit tödlicher Sicherheit.
    Der Trauerzug wurde langsamer und kam schließlich ganz zum Stehen. Man hatte die Grabstätte, die für Jeff Magruder vorgesehen war, erreicht.
    Es war ein regnerischer Tag, wie er für diese Jahreszeit und für diese Gegend typisch war. Der Himmel war von tristem Grau, und ein ewiger Nieselregen legte sich wie eine kalte Klammer um das Gemüt eines jeden.
    Griesgrämig standen die Trauernden da und hofften, dass der Geistliche es kurz machte. Erst hatte er den Selbstmörder ja nicht einsegnen wollen, doch Zamorra hatte sich mit ihm unterhalten und ihm von dem Verdacht berichtet, hier wäre vielleicht ein Dämon oder ein Abgesandter des Bösen im Spiel. Der Pfarrer hatte sich dann doch umstimmen lassen. Jetzt stand er da in seiner Soutane im Regen und versuchte noch einige passende Worte zu dem Toten zu finden, dem er den Weg ins Jenseits erleichtern wollte.
    Es wurde dem Wetter entsprechend eine kurze Rede. Die Trauergäste hatten es dann auch sehr eilig, zu verschwinden. Verwandte des Verstorbenen waren so gut wie gar nicht angereist. Lediglich eine Halbschwester des Mannes stand am Grab und nahm die Kondolenzbezeugungen entgegen.
    Auch sie hielt sich nicht lange auf, und bald waren Zamorra, Nicole Duval und Kevin Masters allein an dem frischen Grab.
    »Wer weiß, wie lange der wohl da unten liegen bleibt?«, stellte Kevin Masters die sinnige Frage.
    »Hoffen wir, dass er seine ewige Ruhe gefunden hat«, antwortete Zamorra, obwohl er nicht daran glaubte. Etwas ging von dem Grab aus, das ihm unheimlich war. Es war eine Ausstrahlung, die er nicht genau definieren konnte. Sie signalisierte lediglich Gefahr.
    Das glühende Augenpaar, das sie aus einem Gebüsch in der Nähe des Grabes beobachtete, bemerkten sie nicht.
    Es war ein Mann. Er war ganz in schwarz gekleidet und hatte die Figur eines Athleten. Er verfolgte genau jede Bewegung der Trauernden. Für alle Fälle prägte er sich die Gesichter der Leute genau ein.
    Wer weiß, vielleicht würde er sie noch einmal wiedersehen. Und da wollte er gewappnet sein.
    So sehr er sich aber auch anstrengte, von dem Gespräch der Leute bekam er kein Sterbenswörtchen mit. Es wäre für ihn allerdings von höchstem Interesse gewesen, was die drei besprachen.
    Zamorra redete soeben von seinen Plänen für die nächsten Nächte.
    »Ich werde mich da hinten, nein, schaut nicht hin, vielleicht werden wir beobachtet, in der Eingangsnische zu der Familiengruft auf die Lauer legen. Ich hoffe nur, dass ich auf der richtigen Fährte bin und dass sich etwas tut.«
    »Auf der richtigen Fährte schon«, schränkte Nicole Duval ein, »aber nicht, dass sich etwas tut. Man darf die Gefahr nicht um jeden Preis herausfordern. Und Sie sehen ja, Chef, wie gefährlich das sein kann. Wenn Ihre Theorie stimmt, dann haben Sie es hier mit einem Gegner zu tun, der alles bisher Dagewesene in den Schatten stellt. Dabei spielt es keine Rolle, dass wir noch gar nicht wissen, was dieser Unbekannte eigentlich genau im Schilde führt.«
    »Und das hoffe ich eben in allernächster Zukunft herauszufinden«, fuhr der Professor fort. »Sie, Nicole, halten die Verbindung mit Kevin. Er soll ein wenig auf Sie aufpassen und Ihnen die Langeweile vertreiben. Vergesst aber über dem Langeweilevertreiben mich nicht. Sobald ich weiß, was hier los ist, komme ich zu euch. Am besten haltet ihr euch im Hotel auf. Wenn Sie wollen, Kevin, können Sie in meinem Bett schlafen, aber allein, wenn ich bitten darf. Ich bin dann gegen morgen wieder da, falls sich nichts getan hat.«
    Kevin Masters hatte noch eine Idee. »Professor, mir fällt da etwas ein. Ich besorge Ihnen ein Walkie-Talkie aus unserer Gerätekammer. Und mir ebenfalls eines. Wenn dann Gefahr im Verzug ist, können Sie sofort um Hilfe rufen. Ich werde dann alles Weitere in die Wege leiten. Außerdem wissen wir sicher, dass Ihnen nichts passiert.«
    Zamorras Hochachtung vor dem jungen Kriminalbeamten wuchs von Stunde zu Stunde. Das hätte er dem schlaksigen Burschen nicht zugetraut. Der schien

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