0037 - Der Zombie-Macher
sich in diesen alten Gemäuern mehr, als uns lieb sein darf. Dann ist auch der Professor in höchster Gefahr! Wir dürfen keine Sekunde warten. Wer weiß, vielleicht schwebt er in Lebensgefahr!«
Mit diesen Worten sprang Masters auf. Er machte einen Schritt vorwärts auf das alte Haus zu. Nicole Duval wollte ihm folgen, wollte ihm noch etwas zurufen, doch es war bereits zu spät.
Der Schutzschirm, von dem der Professor erzählt hatte. Hatte Masters den etwa vergessen?
Es schien so, denn ohne rechts oder links zu schauen rannte Masters auf das Haus zu. Er hatte schon fast den halben Weg zwischen Dickicht und Gebäude überwunden, da passierte es.
Als wäre er vor eine Dampfwalze gelaufen, so blieb der Kriminalbeamte plötzlich stehen. Er sackte in die Knie, wollte weiterkriechen, doch es gelang ihm nicht mehr. Keuchend blieb er am Boden liegen.
Und dann raste etwas auf ihn zu, war unsichtbar, doch er konnte es deutlich spüren. Wie eine riesige Wand stürzte es auf ihn, begrub ihn unter sich und ließ ihn in bodenlose Tiefen versinken.
Mit schreckgeweiteten Augen hatte Nicole das schreckliche Schauspiel verfolgt.
Sie hatte die sonderbare Erscheinung nicht bemerkt. Für sie war Kevin Masters zusammengebrochen und lag dort bewusstlos auf der freien Fläche, eine wehrlose Beute für jeden, der solches Wild jagte.
Sie musste etwas tun, durfte den armen Kerl nicht seinem Schicksal überlassen. Entschlossen erhob Nicole sich aus ihrer hockenden Stellung und schickte sich an, auf die freie Fläche hinauszugehen.
Dabei ahnte sie nicht, dass sie ihrem sicheren Tod entgegenging…
***
Mordius hatte die Vorbereitungen zu der schrecklichen Operation unterbrochen. Er stand vorn übergebeugt da, als würde er auf eine ferne Stimme lauschen. Sein Gesicht wurde zu einer steinernen Maske, in der sich kein Muskel regte. Lange stand er so, dann kam wieder Bewegung in den verrückten Wissenschaftler.
»Ich glaube«, meinte er, »wir bekommen Besuch.«
Zamorra hatte eine schreckliche Ahnung. Es konnte nur jemand sein, der wusste, dass hier ein Haus stand, in dem Schreckliches vorgehen sollte. Und die Einzigen, die es wussten, waren er, seine Assistentin und Kevin Masters. Dass sich ein Fremder hierher verirrt haben sollte, war völlig unwahrscheinlich.
Zamorra sollte Gewissheit bekommen. Mordius trat zu einer Instrumententafel in einer Nische des Labors und legte einige Schalter um.
An der Stirnwand des Raumes glitt ein Stück der Täfelung beiseite und gab eine Reihe von Bildschirmen frei.
Flackernd entstanden nun Bilder auf den Mattscheiben. Zamorra konnte erkennen, dass jeder von ihnen einen Abschnitt der Hausumgebung zeigte. Kein Zentimeter der freien Fläche zwischen Haus und Gebüsch war unberücksichtigt gelassen. Es war ein lückenloser Rundblick.
Ein Bildschirm fesselte die Aufmerksamkeit Zamorras besonders.
Denn hier lief ein Geschehen ab, das ihm das Blut zu Eis gefrieren ließ.
Im Zentrum des Schirmes lag eine männliche Gestalt am Boden.
Mordius veränderte einige Einstellungen und vergrößerte das Bild. Nun konnte Zamorra es erkennen.
Es war Kevin Masters! Und er war offensichtlich bewusstlos!
Zamorra begriff das nicht. Er hatte ihm doch befohlen, mit Nicole im Hotel zu bleiben.
Nicole! Wo war sie denn im Moment? Zamorra konnte es vermuten, doch sträubte er sich gegen den Gedanken.
Und dann musste er sich eines Besseren belehren lassen.
Sie trat vom rechten Rand ins Bild.
Mordius lachte hasserfüllt. »Das sind wohl Ihre Begleiter, was? Geben Sie sich keine Mühe, sich zu verstellen, ich weiß bereits alles. Sie müssen leiser denken, Professor, und nicht so wie jetzt eben. Jetzt passen Sie mal auf, was ich mit Ihrer Assistentin machen werde. Ein Lichtblitz, und sie war einmal. Sie rennt nämlich geradewegs auf den Sicherheitsschirm zu, den ich um das Haus gelegt habe. Und der verbrennt alles, was ihn berührt. Ich brauche nur den Hebel hier umzulegen.« Seine rechte Hand umklammerte einen roten Stab, der aus dem Armaturenbrett herausragte. »Und dann wird der Schirm aktiviert. Sehen Sie nur, und merken Sie sich das für die Zukunft!«
Mordius konzentrierte sich jetzt voll auf das Geschehen vor seinem Haus.
Zamorra merkte deutlich, wie die geistige Klammer, die ihn die ganze Zeit festgehalten hatte, sich lockerte und fast kaum noch zu spüren war.
Er musste nur aufpassen, dass der Unheimliche nichts bemerkte.
Daher zwang er sich weiterhin, nicht an Kampf und Angriff zu denken.
Zamorra hatte
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