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0037 - Der Zombie-Macher

0037 - Der Zombie-Macher

Titel: 0037 - Der Zombie-Macher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Kubiak
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sich meisterlich in der Gewalt. Er zählte leise vor sich hin und bemühte sich, jede Handlung als unwillkürlichen Reflex erscheinen zu lassen.
    Seine Glieder, die ihm vorher tonnenschwer erschienen waren, wurden wieder leicht und ließen sich führen. Zentimeter für Zentimeter schob Zamorra sich vorwärts.
    Eine Waffe hatte er nicht, doch hatte er in der Ecke zwei lange Stangen gesehen, die er durchaus als Verteidigungsmittel gebrauchen konnte.
    Und beim Anblick der Stangen wusste er auch, woher er den Unheimlichen kannte.
    Er hatte ihn schon einmal gesehen, und zwar auf dem Friedhof, auf dem Jeff Magruder beerdigt worden war. Und Zamorra wusste auch, wozu dann die Stangen gedient hatten. Mit deren Hilfe hatte Mordius seine Toten wiederauferweckt.
    Sie mussten relativ schwer sein, denn Zamorra konnte sich erinnern, dass Mordius ziemlich gebeugt ging, als er sie herangeschleppt hatte.
    Für ihn wären sie genau richtig.
    Stück für Stück schob Zamorra sich auf die Stangen zu. Mordius starrte weiterhin auf die Bildschirme und verfolgte das Geschehen dort.
    Zamorra war krampfhaft bemüht, keinen Laut von sich zu geben.
    Sein Herz klopfte ihm bis zum Hals, und er meinte fast, Mordius müsste es hören können.
    Ein Auge auf dem Bildschirm, eines auf Mordius, so schob Zamorra sich auf die Wand zu, an der die Stangen lehnten.
    Nicole Duval war gerade dabei, auf die freie Fläche hinauszutreten und auf den am Boden liegenden Kriminalbeamten zuzugehen.
    Mordius knurrte auf. Er konnte es kaum noch erwarten. Seine Hand, die den Hebel umklammert hielt, zitterte leicht.
    Zamorra wusste, dass er keine Zeit mehr zu verlieren hatte.
    Mit einem wilden Satz überwand er die letzten Meter bis zur Wand. Er packte zu und hielt eine der langen Stangen in den Fäusten.
    Mordius zuckte herum, sah, was geschehen war, und wollte erst noch sein Werk vollenden. Mit einem wütenden Fauchen zuckte er zurück, wollte den Hebel herumlegen, da schwang Zamorra die Stange.
    Mit lautem Getöse krachte sie in die Fernsehanlage.
    Zwei der Bildschirme implodierten mit einem hohlen Knall. Glassplitter regneten dem Professor und dem Wahnsinnigen ins Gesicht.
    Zamorra stolperte zurück. Mordius schrie auf, als wäre er von einem glühenden Eisen getroffen. Er presste die Hände vor das Gesicht und taumelte durch sein Labor. Nicole Duval setzte draußen unbeirrt ihren Weg fort und kniete sich neben Kevin Masters.
    Zamorra verfolgte die Szene mit ungeheurer Erleichterung im Herzen. Dann waren die beiden vorerst gerettet. Jetzt musste er zusehen, wie er den Wahnsinnigen stoppen konnte.
    Mordius war bis zu einem Tisch gestolpert. Darüber hing an einem Stahlhaken, der von der Decke herabragte, eine Spritzpistole.
    Mordius griff danach, riss sie herunter und richtete sie auf den Professor. »Halt!«, kreischte er. »Keinen Schritt mehr weiter! Sonst erkennst du dich nicht mehr wieder, Zamorra! Für mich gibt es kein Zurück. Versuche nicht, mich aufzuhalten! Hier in dieser Spritzpistole befindet sich konzentrierte Salzsäure. Wenn du noch einen Schritt machst, dann drücke ich ab.«
    Zamorras Blick irrte hin und her. Er suchte nach einer Deckung. Er fand sie schließlich hinter einem Labortisch, der so stand, dass er nicht aus dem Hinterhalt angegriffen werden konnte. Auch konnte Mordius ihm dort mit der Säurepistole nichts anhaben.
    Zamorra tat so, als würde er aufgeben und ließ die Stange sinken.
    Er machte Anstalten, auf Mordius zuzugehen.
    Der hatte sein Gesicht in höchster Konzentration verzerrt. Verzweifelt versuchte er in die Gedanken seines Gegners einzudringen, um etwas über seine Pläne zu erfahren.
    Doch Zamorra hatte seinen Geist hervorragend gegen den Irren abgeschirmt. Mordius lief mit seinen Versuchen, Zamorra wieder in seine Gewalt zu bekommen, praktisch vor eine Wand.
    »Was willst du, sag es mir, denke es!«, kreischte Mordius auf, doch es war für ihn zu spät.
    Zamorra hatte die günstigste Position erreicht und sprang.
    Wie ein Hochleistungssportler stieß er sich vom Boden ab und flog ein kurzes Stück durch die Luft.
    Er landete mit den Füßen zuerst, ließ seinen Oberkörper einknicken und rutschte auf den Knien in seine Deckung.
    Mordius’ Wutgeheul war die Antwort.
    Ein Zischen erklang, und Zamorra wusste, dass der Wissenschaftler des Satans doch sein Glück mit der Salzsäure versuchte. Beißender Gestank stieg dem Professor in die Nase, doch konnte er ihm nichts anhaben.
    Wirkungslos versprühte die Säure über der Anlage

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