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0037 - Panik in Tokio

0037 - Panik in Tokio

Titel: 0037 - Panik in Tokio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Appel
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damals eine Droge entdecken, mit der sich das menschliche Leben auf fast tausend Jahre verlängern ließ. Er scheiterte, wegen Mordes sollte er eine zwanzigjährige Zuchthausstrafe verbüßen. Doch Hakato verschwand schon am dritten Tag auf ungeklärte Weise aus seiner Einzelzelle. Lediglich ein paar seltsame Symbole an der Wand und ein magischer Kreis blieben zurück.«
    »Magie also«, sagte ich. »Hatte sich Professor Hakato schon früher mit der Schwarzen Kunst beschäftigt?«
    »Allerdings. Das kam bei seinem Prozeß zur Sprache. Er versuchte, Magie und Wissenschaft zu verknüpfen. Fünf Jahre blieb er verschollen, dann hörte man wieder von ihm. Der Präsident des Chemiekonzerns, der Richter, der Ota verurteilte, der Staatsanwalt, sie alle starben auf geheimnisvolle Weise. Und jedesmal stand Ota Hakatos Name mit Blut an die Wand geschrieben. Von da an geisterte Hakatos Name immer wieder durch die Nachrichten. Gerüchte kursierten, daß er irgendwo in Japan ein Labor errichtet habe, auf einer Insel wahrscheinlich. Unheimliche Dinge geschahen, auch Terrorakte und spektakuläre Verbrechen, die mit Professor Hakato in Verbindung gebracht wurden. Er arbeitete mit den Verbrechersyndikaten zusammen, die bei uns in Japan streng hierarchisch gegliedert sind. Und er wurde im Untergrund immer mächtiger.«
    »Trat Professor Hakato persönlich in Erscheinung?« fragte ich und nippte an meinem Tee.
    »Nur sehr selten. Es heißt, daß er in den vergangenen sieben Jahren stark gealtert sein soll. Es ist alles sehr geheimnisvoll. Professor Hakato ist ein böser Ungeist, der Japans Geschick zum Schlechten hin wenden will. Mit Schwarzer Magie und dämonischer Hilfe.«
    Meine alten Feinde in der Dämonenwelt fielen mir ein. Der Schwarze Tod, der Spuk und Myxin, der Magier. Stand Professor Hakato etwa mit einem von ihnen im Bunde? Längst wußte ich, daß eine dämonische Offensive eingesetzt hatte, daß die Mächte der Finsternis die Erde überwältigen wollten.
    Aber im Dämonenreich gab es Gegenströmungen. Chaos und Wahnsinn waren auch nicht dazu angetan, die Kräfte des Jenseits zu koordinieren. Das war ein Glück für die Menschheit.
    Eisai Kaoru erzählte uns, daß die japanische Regierung Professor Hakatos Erpressungsversuche strikt zurückgewiesen hatte. Es stand außer Zweifel, daß Hakato daraufhin seine fürchterlichste Waffe einsetzen würde: den Roten Dämon.
    Genaues konnte der Führer der Kamikaze-Bruderschaft mir nicht über dieses Unwesen berichten. Doch die beiden Dämonischen, die Suko und mich im Ryokan angegriffen hatten, waren im Vergleich zum Roten Dämon so harmlos wie Feuerfliegen gegen einen Waldbrand.
    »Silber vernichtet die Dämonischen«, sagte Kaoru. »Doch dem machtvollen Roten Dämon würde eine Silberkugel nicht mehr schaden als ein Mückenstich. Ganz Japan ist in Gefahr.«
    Mir lief es kalt den Rücken herunter. Eisai Kaoru war kein Mann, der ohne Grund den Teufel an die Wand malte.
    »Wann will der Professor den Roten Dämon loslassen?«
    »Das wissen wir nicht. Sie sind unsere letzte Hoffnung, Sinclari-san.«
    »Ich muß Professor Hakato haben«, sagte ich. »Sei er nun ein Mensch oder ein Dämon. Er wird mir Rede und Antwort stehen müssen, und ich werde ihm das Handwerk legen. Wo könnte er sein?«
    Der alte Japaner hob die Schultern.
    »Vermutlich auf einer Insel. Doch Japan, das in unserer Sprache Nippon Koku heißt, besteht außer den vier Hauptinseln noch aus über dreitausend kleinen und kleinsten Inseln. Die Auswahl ist also nicht gerade klein. Aber es könnte einen Weg geben, Professor Hakatos Aufenthaltsort zu erfahren. Die Frage ist nur, ob damit sehr viel gewonnen wäre.«
    »Das wird sich herausstellen. Also, wie können wir erfahren, wo Professor Hakato sich aufhält?«
    »Die Führer der Verbrechersyndikate wissen es vermutlich. Der Boß des mächtigsten Syndikats ist Gogen Kishi. Er verkehrt in diesem Geishahaus; natürlich weiß er nicht, daß es ein Stützpunkt der ihm verhaßten Kamikaze-Bruderschaft ist. Gogen Kishi ist ein großer Verehrer der schönsten und angesehensten Geisha dieses Hauses, Tomoe Akiras. Er würde ein Vermögen dafür geben, eine Nacht mit ihr verbringen zu können.«
    Ich dachte kurz nach.
    »Wir wollen Gogen Kishi seine Blütenträume erfüllen. Allerdings anders, als er es sich vorstellt.«
    Ich legte Eisai Kaoru und Tomoe Akira dar, wie ich es mir vorstellte. Dann arbeiteten wir einen Plan aus.
    ***
    Die Ausbildung der Geisha begann bereits im

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