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0037 - Panik in Tokio

0037 - Panik in Tokio

Titel: 0037 - Panik in Tokio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Appel
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zersetzt.
    Skelette wandelten in den düsteren Höhlen umher. Der Schwarze Tod hatte sie Professor Hakato zur Verfügung gestellt, dann gab es noch einige Dämonische, Menschen, die vom Keim des Roten Dämons besessen und infiziert waren. Und last not least die Schatten.
    Bei ihnen hatten der Schwarze Tod und Professor Hakato versucht, dem Spuk nachzueifern, jenem Dämonenfürsten, der Herr über die Seelen verstorbener Dämonen und deren menschlicher Diener war. Doch er war ihnen nicht so gut gelungen. Ihre Schatten waren formlose Wesen, die in der Gestalt noch am ehesten an zerfließende Polypen erinnerten.
    Sie waren grau und fast durchsichtig, ähnlich einem Nebel. Ein zartes, fast unzerreißbares Gespinst umgab sie, und sie hatten drei, fünf oder auch sieben Augen rund um den Körper. Mit ihnen konnte Professor Ota Hakato am wenigsten anfangen.
    Im Grunde genommen taugten sie nur dazu, wimmernd und wispernd durch die Höhlengänge zu schleichen. Der Schatten-Samurai war etwas ganz anderes und ein bisher einmaliger Prototyp.
    Zwei Dämonische, ein Mann und eine Frau, flankierten Professor Hakato. Hinter ihm standen drei Untote. Neonröhren brannten über der Plattform, und ein Scheinwerferstrahl drang in den Felsspalt hinunter. Auf der anderen Seite des Felsspaltes war ein Hebebaum mit einer elektrischen Winde und einem langen Stahlseil angebracht.
    Am Stahlseil konnte man entweder an einem Haken etwas hinunterlassen oder eine Ladeplattform daranhängen. Dreißig Meter tiefer zischte und brodelte es in dem drei bis vier Meter breiten Felsspalt. Eine rote Masse blubberte unten in den Schächten und Kavernen, die vulkanisches Magma aufheizte.
    Rötliche Dampfschwaden hingen in dem Felsspalt. Dort unten erlebte der Rote Dämon seine Geburtsstunde. Er war stark genug geworden, um auf Tokio losgelassen zu werden. Professor Hakato sah sich am Ziel.
    Bald würde er der Herr von ganz Japan sein. Der Rote Dämon würde Japan so sicher in die Knie zwingen, wie der Einsatz der Atombombe von Hiroshima und Nagasaki es 1945 getan hatte. Hakato murmelte Schimpfworte und Beschwörungen vor sich hin.
    Wehe den Menschen, wenn die Herrschaft der Dämonen begann! Armageddon, die Götterdämmerung der germanischen Mythologie, würde ein Kinderspiel dagegen sein.
    Professor Hakato brauchte keine Uhr, um zu wissen, daß es kurz nach zwei Uhr morgens war.
    Noch vor Sonnenaufgang würde der Rote Dämon über Tokio sein.
    Der hagere, glatzköpfige Professor mit dem Geierprofil und dem mit Todessymbolen bedruckten Kimono winkte den Dämonischen, mit ihm zurückzutreten. In der Zentrale hatte er das Gehirn des Roten Dämons bereits entsprechend programmiert. Jetzt wollte er seinen Aufbruch aus nächster Nähe erleben.
    Das Zischen und Brodeln in der Tiefe nahm zu. Dann schoß die rote Masse jäh empor, so als würde sie überkochen. Professor Hakato trat schnell einige Schritte zurück. Gerade noch rechtzeitig, denn schon quoll die dämonische Materie über den Rand der Felsspalte.
    Rötliche Dämpfe und Gase umwogten sie. Der Rote Dämon breitete sich nicht aus, sondern seine Masse wuchs empor, streckte sich und schickte einen Ausläufer zu einem Spalt in der Decke der großen Höhlenkuppel. Wie ein Fühler fand dieser Ausläufer seinen Weg durch einen unregelmäßigen Schacht ins Freie.
    Der Rote Dämon stieß ins Freie vor. Erst langsam, dann immer schneller verschwand die Horrormaterie in der Felsendecke. Die panikerregende Ausstrahlung des Bösen, die sich wie Rundfunkwellen verbreitete, hätte einen normalen Menschen an den Rand des Wahnsinns gebracht.
    Doch Professor Hakato und seine Kreaturen waren gefeit dagegen. Alle schauten sie zu, bis auf wenige Wächter. Der Rote Dämon war erst zur Hälfte aus jenem Felsenspalt entwichen, in dem Professor Hakato ihn hatte entstehen lassen, da trat ein Untoter an Hakato heran.
    Die große Gestalt mit der Ledermaske vor dem Mumiengesicht verbeugte sich tief vor Hakato. Es war jener Wächter, den Suko mit seinem Steinwurf getroffen und wie einen Kegel gefällt und den Berghang hinuntergeworfen hatte. Er wollte Meldung erstatten.
    In dem Gezische und Gebrodel konnte er sich kaum verständlich machen. Ärgerlich wandte Hakato sich ihm zu. Die Schreckensgestalt meldete. Nachdem sie einmal Hakatos Aufmerksamkeit erregt hatte, brauchte sie sich keiner Worte mehr zu bedienen.
    Professor Hakato zuckte heftig zusammen, als er alles vernommen hatte. Die Beschreibung des Schrecklichen sagte ihm alles. Er

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