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0037 - Panik in Tokio

0037 - Panik in Tokio

Titel: 0037 - Panik in Tokio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Appel
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wußte, wer auf die Insel gelangt war. John Sinclair und Suko.
    Seine Wächter hatten dem Professor berichtet, daß zwei Fremde auf die Insel gelangt seien. Daraufhin hatte Hakato die Falle aufgestellt, seinen Blindheitsbann ausgesprochen, der wirken mußte, sobald die beiden Männer mit den Untoten in Kontakt kamen, und geglaubt, damit sei alles erledigt.
    Jetzt mußte er einsehen, daß es nicht so einfach war.
    Eiskalte Wut erfüllte den dämonischen Professor. Er überkreuzte Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand und stieß sie gegen den Wächter vor.
    »Du Versager!« knirschte er. »Deine Existenz ist beendet.«
    Der Untote wankte zurück, vom Bannstrahl Hakatos getroffen. Er lief rücklings gegen die rote Masse, fiel nach hinten übers Geländer und verschwand im roten Gebrodel. Der Rote Dämon zehrte ihn auf, nichts blieb von der Schreckensgestalt übrig.
    Professor Hakato aber riß sich von dem Anblick des ausfahrenden Roten Dämons, den er als seine Schöpfung und sein Kind ansah, mit Mühe los. Zwar rechnete er nicht ernsthaft damit, daß Sinclair und Suko bis zu ihm vorstoßen und etwas ausrichten könnten.
    Doch wenn sie sich schon in dem Höhlenlabyrinth herumtrieben, mußte er sie zur Strecke bringen. Hakato raffte seinen Kimono zusammen, eilte von der Plattform weg einen schmalen Pfad entlang, stieg über eine Brücke und die Steintreppe hoch zu seiner Zentrale.
    Per Lautsprecher schrie er Beschwörungen und Befehle. Die Neonlampen auf der Felsenplattform und am Pfad erloschen. Nur das diffuse Dämmerlicht herrschte jetzt noch. Professor Hakatos Horrorkreaturen aber schwärmten aus. Im Höhlenlabyrinth begann die große Jagd auf John Sinclair und Suko.
    Der Rote Dämon aber war vollständig ausgefahren. Eine Stunde nur, und er würde über Tokio sein.
    ***
    »John, sieh nur, was ist das?«
    Wir kamen gerade an einem Felsspalt vorüber. Da zischte und brodelte es tief drinnen, zuerst wie ein ganzes Nest Klapperschlangen, dann immer lauter.
    Er rauschte und brauste.
    »Wir gehen besser in Deckung, Suko.«
    Wir suchten zwanzig Meter entfernt unterhalb dem Berghang hinter einigen großen Felsbrocken Schutz. Eine rote Wolke schoß gen Himmel. Sie wurde größer und größer, sie formte sich zu einer roten Schreckensgestalt, die mehr und mehr anschwoll.
    Ein Dämon mit einem furchterregenden Gesicht und mächtigen Schultern und Armen. Und immer noch quoll es wie Rauch aus dem Felsspalt hervor. Die mit Druck herausgepreßte Materie verbreiterte sich nach oben, der Dämon wurde größer und größer.
    Er wuchs dem Sternenhimmel entgegen. Die Mondsichel verschwand hinter treibenden Wolken, als ob sie sich verbergen wolle vor diesem Monster.
    Wir sahen einige Minuten zu. Der kalte Schweiß brach uns aus, unsere Herzen hämmerten.
    »Das ist der Rote Dämon«, sagte ich, unwillkürlich flüsternd. »Gnade Gott Tokio oder auf welche andere japanische Stadt er es abgesehen haben mag.«
    »Du glaubst tatsächlich, Professor Hakato schreckt davor nicht zurück?« fragte Suko ungläubig.
    »Sicher nicht. Der Mann ist schlimmer als ein Dämon, denn er hat sich freiwillig für das Böse entschieden. Gegen den Roten Dämon können wir nichts ausrichten. Wir müssen schleunigst in die Höhlen und uns Professor Hakato vornehmen. Vielleicht fällt der Taifun-Dämon Kamikaze über den Roten Dämon her, bevor er die großen japanischen Inseln erreicht, und zerfetzt ihn.«
    Suko wiegte den Kopf hin und her.
    »Nein, unmöglich. Nicht, solange Professor Hakato den magischen Shinto-Schrein hat. Kamikaze wartet ab.«
    Das war auch meine Meinung, aber ich bewahrte mir eben doch noch ein Quentchen Hoffnung. Wir warteten nicht länger. Selbst wenn der Rote Dämon uns bemerkte, würde er uns so wenig beachten wie ein Löwe zwei Ameisen. Wir eilten den Berghang entlang und suchten einen Eingang ins Höhlenlabyrinth des dämonischen Professors.
    Als ich einen Blick zurückwarf, sah ich, wie von Osten her eine gegen den Roten Dämon winzig erscheinende rote Wolke herbeischwebte und sich mit ihm vereinigte. Ich dachte an die ›Wako‹, ihre Besatzung und vor allem an Eisai Kaoru.
    Waren sie alle tot? Und meine Gedanken galten Tomoe Akira mit ihrem Segelboot draußen auf dem Meer. War etwa auch sie schon der roten dämonischen Wolke zum Opfer gefallen?
    »Dort ist eine Höhle«, sagte Suko. »Wollen wir es riskieren?«
    »Das fragte meine Großmutter auch immer, bevor sie ein neues Paar Socken zu stricken anfing. Halte deinen

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