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0037 - Panik in Tokio

0037 - Panik in Tokio

Titel: 0037 - Panik in Tokio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Appel
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nicht, dann werden eure Qualen fürchterlich sein.«
    Ich verstand, hätte aber nicht sagen können, welcher Sprache sich der Horror-Professor bediente.
    »Zum letzten Mal. Hier spricht Professor Hakato, die rechte Hand des Schwarzen Todes. Werft alle Waffen und Dämonenbanner fort, und gebt auf!«
    Die Übermacht war zu groß. Es gab auch keine Möglichkeit, an den dämonischen Kreaturen vorbei eine Waffe zu Professor Hakato zu schmuggeln. Wenn schon, dann wollte ich kämpfend untergehen.
    Schon in der Schule hatte ich mir immer lieber die Nase blutig hauen lassen, als zu kneifen. Diesmal würde es wohl nicht bei einer blutigen Nase bleiben.
    Ich riß die Beretta hervor und begann zu feuern. Ohrenbetäubend hallten die Schüsse in dem Höhlenlabyrinth. Doch ich hatte das Magazin noch nicht leergeschossen, da waren die Knochenmänner schon heran.
    Klappernd bewegten sich ihre Skelettfüße auf dem Felsboden, mit vorgestreckten Knochenhänden gingen sie uns von zwei Seiten an. Immerhin hatte ich drei getroffen. Ihre Totenschädel zersprangen, die Gebeine kollerten über den Boden. Eine vierte Silberkugel hatte das Schulterblatt eines Knochenmannes zertrümmert.
    Ein knallharter Schlag hieb mir die Beretta aus der Hand. Im ersten Moment glaubte ich, mein Handgelenk wäre gebrochen. Doch ich konnte die Hand noch bewegen.
    Die Skelette packten uns, ein wildes Handgemenge begann. Zwei Knochenmänner enthauptete Suko mit dem Silberdolch, bevor er ihm entrissen wurde. Ich knallte einem Skelett die Linke ans Kinn. Das hätte ich lieber nicht tun sollen.
    Der Unterkiefer des Knochenmannes war so hart wie Stein. Der Schmerz schoß mir durch den ganzen Arm. Auch die Untoten griffen in den ungleichen Kampf ein, die Dämonischen hielten sich zurück. Suko hieb und trat um sich. Er verbog einigen Skeletten die Rippen, doch dann hatten sie auch ihn.
    Drei Skelette und zwei Untote hatten mich gepackt. Der Unterarm eines Knochenmannes schnürte mir von hinten die Luft ab. Vor meinen Augen tanzten Sterne, in meinen Lungen stach es. Die Berührung der ledergesichtigen Untoten raubte mir die Kräfte und ließ Schwäche in meinen Körper rieseln.
    Meine Willenskraft versagte, ich konnte kein Glied mehr rühren. Die purpurrot leuchtende Handfläche eines Dämonischen tauchte vor meinen Augen wie in Großaufnahme auf.
    Aus, John Sinclair, dachte ich.
    Ein Schlag mit der offenen Handfläche würde mir genauso den Kopf kosten wie dem unglücklichen Ministerialbeamten in Ryokan in Tokio.
    Auch ein Geisterjäger konnte nicht immer gewinnen. Der Tod war da.
    ***
    Die Sterne begannen zu verblassen, als der riesige Rote Dämon von Osten her über der Elfeinhalb-Millionen-Stadt Tokio auftauchte. Der Dämon streckte die Arme vor, die klobigen Beine standen etwas auseinander. Er lag waagrecht in der Luft, und in seinem roten Körper bewegten sich wirbelnde Gase.
    Ein Kondensschweif wehte hinter dem Ungeheuer her. Völlig lautlos kam es über das schlafende Tokio. Der Rote Dämon stieß auf das Shibuya-Viertel im Westen Tokios nieder, eines der größten Einkaufs- und Vergnügungszentren der Stadt. Am Rand von Shibuya hatte sich auch Industrie angesiedelt.
    Um diese Zeit – kurz nach drei Uhr morgens – hielten sich nicht sehr viele Menschen hier auf, und das war ein Glück. Die Gestalt des Roten Dämons zerfloß, die wabernde Masse schoß in den Bahnhof Shibuya und erfüllte das Yoyogi-Sportzentrum, das 1964 für die Olympischen Spiele errichtet worden war.
    Noch hatte der Rote Dämon keinen Menschen verschlungen. Doch jetzt quoll er in die U-Bahnstation Shibuya, die im zweiten Stock des Kaufhauses Tokyo lag. Ein Nachtwächter des Kaufhauses wurde das erste Opfer.
    Der Mann kam nicht einmal dazu, einen Schrei auszustoßen, so schnell hüllte ihn die rote Masse ein. Nichts blieb von dem Unglücklichen. Ein U-Bahnzug fuhr gerade am Bahnsteig vier ein. Nur der Zugführer und sechs müde Menschen saßen darin.
    Als die Zugtüren sich öffneten, schoß der Dämon lautlos heran. Er hüllte die drei orangefarbenen Wagen ein. Schreiend fielen die Fahrgäste zu Boden. Die Ausstrahlung des Bösen und Teuflischen durchdrang sie und raubte ihnen die klare Besinnung.
    Der Zugführer, der über Funk mit der Leitzentrale verbunden war, brüllte ins Mikrophon.
    »Hilfe, zu Hilfe! Bei allen Ahnengeistern, rettet uns! Ah!«
    Er brachte nur noch unartikulierte Laute hervor und sank vom Fahrersessel. Im nächsten Moment waren nur noch die Knochen zu sehen, und auch

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