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0038 - Die letzte Runde ging an uns

0038 - Die letzte Runde ging an uns

Titel: 0038 - Die letzte Runde ging an uns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die letzte Runde ging an uns
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sollte.
    Als wir wieder in meinem Jaguar saßen, bemerkte ich zu meiner Freude, dass es der alte Schlitten trotz des Unfalls doch noch immer tat. Phil setzte sich ans Steuer und fuhr.
    »Warum bist du eigentlich hinausgegangen?«, fragte er. »Dass dir wirklich schlecht geworden ist, kannst du mir doch nicht erzählen!«
    Ich lachte.
    »Es hat mich interessiert, herauszufinden, wer auf mich geschossen hat.«
    Phil warf mir einen erstaunten Blick zu.
    »Sag bloß, du hast es wirklich herausgefunden?«
    Ich lehnte mich zurück, wobei ich allerdings meine rechte Schulter nicht ans Polster kommen ließ. Gemütlich nickte ich.
    »Jawohl, mein Alter. Ich weiß, wer auf mich geschossen hat. Und wenn ich es dir sagen würde, würdest du vor Überraschung den Wagen gegen die nächste Hausfront fahren. Deshalb behalte ich es lieber für mich. Du wirst es noch früh genug merken, mit wem wir es eigentlich zu tun haben.«
    Er war nicht sehr davon erbaut, aber es half nichts. Ich blieb stumm wie die Sphinx.
    ***
    Es war verdammt spät, als wir in dieser Nacht ins Bett kamen. Phil hatte mich in meinem Jaguar nach Hause gebracht und den Wagen mit zu sich genommen. Er wollte mich am nächsten Morgen damit wieder abholen, weil ich selbst mit meiner schmerzenden Schulter nicht gut steuern konnte.
    Als am nächsten Morgen der Wecker rappelte, hatte ich das Gefühl, mich gerade erst hingelegt zu haben. Mehr als zwei Stunden hatte ich sicher nicht geschlafen.
    Waschen und Anziehen war wegen der Schulter ein anstrengendes Kapitel, und ich war heilfroh, als ich es hinter mich gebracht hatte. Das Frühstück wollte ich an diesem Morgen in der Kantine des Dienstgebäudes einnehmen, weil ich dadurch eine halbe Stunde hatte länger schlafen können.
    Draußen war herrliches Wetter, als Phil vor dem Hause hupte Die Sonne schien von einem wolkenlosen Himmel, und wie ich die Gegend kannte, würde es ein ziemlich heißer Tag werden. Die Häuserschluchten und Asphaltdecken wirken wie Wände eines Brutofens.
    »Wie geht’s deiner Schulter?«, fragte Phil, nachdem ich eingestiegen war.
    »Einigermaßen«, brummte ich und schob mir eine Zigarette zwischen die Lippen. »Sag mal, weißt du eine Möglichkeit, wie wir uns mit McMire in Verbindung setzen könnten? Ich habe vor dem Einschlafen noch eine ganze Weile darüber nachgedacht, aber mir fiel nichts ein.«
    »Tja, Jerry, dass ist so eine Sache. In New York wird er ja wohl sein. Aber New York hat acht Millionen Einwohner. Wir haben ja auch nicht den geringsten Anhaltspunkt, wo er Quartier bezogen haben könnte…«
    »Leider«, nickte ich. »Wir hätten ihn doch nicht so einfach laufen lassen dürfen.«
    »Was willst du von ihm?«
    »Ich möchte wissen, ob Lane damals wirklich sein einziger Verwandter war, als er ins Zuchthaus kam, weil man ihm den Mord seiner Frau in die Schuhe schob.«
    »Seit wann interessierst du dich für die verwandtschaftlichen Verhältnisse der Familie McMire?«, fragte Phil arglos.
    »Wenn dir nicht selbst einfällt, warum das wichtig ist, kann ich dir auch nicht helfen«, brumme ich nachdenklich. Meine Gedanken folgten einer ganz bestimmten Spur, aber irgendwo saß ein Brett, das mich am Weiterkommen hinderte. Es war, als hätte ich mir irgendetwas falsch zusammengereimt, und nun gab das ganze Gebäude meiner Theorie nach.
    Phil brummte noch einige Fragen und war ziemlich beleidigt, als er von mir keine befriedigenden Auskünfte erhielt. Aber er wusste ja genauso viel wie ich, und ich sah nicht ein, warum ich ihm das Denken abnehmen sollte.
    In unserem Office sahen wir wie jeden Morgen erst einmal die eingegangenen Papiere durch, die auf dem Schreibtisch lagen. Es war nichts Eiliges dabei, und ich schob den ganzen Kram erst einmal beiseite.
    Laut überlegte ich dabei.
    »Wir bearbeiten drei Fälle, die irgendwo miteinander Zusammenhängen. Diesen Punkt, den sie alle gemeinsam haben, müssen wir noch herausfinden.«
    »Welche drei Fälle meinst du, Jerry?«
    »Nummer eins: der Brief, den der Vater von Jack Proom erhielt. Vielleicht ist das wirklich nur die harmlose Äußerung einer verrückten Tante, die sich einbildet, sie müsse auf den guten Ruf der Familie achten. Vielleicht aber steckt mehr dahinter. Vielleicht führte die Nichtachtung dieser Warnung sogar zu Fall Nummer zwei: der Ermordung Jack Prooms. Und Fall Nummer drei wäre schließlich die Sache, wegen der wir überhaupt an die ganze Geschichte herangegangen sind: McMires Schuld oder Unschuld am Tode seiner Frau

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