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0038 - Die letzte Runde ging an uns

0038 - Die letzte Runde ging an uns

Titel: 0038 - Die letzte Runde ging an uns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die letzte Runde ging an uns
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vor zwölf Jahren. Zwischen Fall drei und den Fällen eins und zwei gibt es vorläufig nur ein Bindeglied, und das ist Eve McMire. Trotzdem bin ich überzeugt, dass noch engere Zusammenhänge vorhanden sind. Gehen wir noch einmal alles durch. Es geht damit los, dass Proom, der alte Proom, diesen blödsinnigen Brief bekommt. Dadurch werden wir überhaupt erst auf die Sache McMire gebracht.«
    »Den endgültigen Anstoß gibt dann der Gefängnisdirektor, der eine Lanze für McMires Unschuld bricht. Die Ansicht von Zuchthausdirektoren ist in solchen Fällen schwerwiegend. Diese Leute haben in jahrzehntelanger Erfahrung ein fast todsicheres Gefühl dafür entwickelt, wer von ihren ›Gästen‹ wirklich unschuldig ist. Deshalb also fühlte sich Mister High moralisch verpflichtet, uns den Fall zu übergeben.«
    Ich nickte.
    »Wir holten uns also die Gerichtsund die alten Polizeiakten des Falles McMire. Das passte einem gewissen Captain Pool nicht, und er schleuste einen mehr als gehässigen Artikel in zwei Zeitungen. Warum? Fühlt er selbst, dass er damals schlechte Ermittlungsarbeit geleistet hat und fürchtet er sich deshalb noch nachträglich vor der Blamage? Oder steckt mehr dahinter?«
    »Wir wissen es nicht«, fuhr Phil fort. »Aber wir wissen, dass Eve McMire in hochhackigen Schuhen und am Arm eines jungen Mannes namens Jack Proom zu einer Feier in die Universität geht. Zu dieser Feier kommt es jedoch nicht, weil jemand einen Bombenanschlag ausführt, der ganz danach aussieht, als sollte er Jack Proom und Eve McMire gelten.«
    »Während das geschieht«, nahm ich den Faden wieder auf, »sitzen wir ahnungslos mit John McMire in einer Kneipe. Aus ihm ist überhaupt nichts herauszukriegen, obgleich er doch eigentlich an einem Nachweis seiner Unschuld das höchste Interesse haben müsste. Dafür beobachte ich, dass er ein Waffengeschäft betritt. Wozu braucht McMire Feuerwaffen?«
    »Eben«, sagte Phil. »Aber bringen wir die Sache zu Ende. Am Abend erfahren wir, dass Jack Proom verschwunden ist. Während wir seine Spur suchen und dabei den Vorfall in der Universität berichtet bekommen, findet man inzwischen Prooms Leiche. In der Nähe sind Spuren von hochhackigen Damenschuhen. Und als wir bei Mister Lane aufkreuzen, werden wir unter Feuer genommen. In der Nähe der Tommy Gun, die die Täter in der Eile ihrer Flucht zurücklassen müssen, finden wir ein Handtäschchen, das zweifellos Eve McMire gehört. Eigentlich ein bisschen eigenartig, dass überall, wo es Tote oder beinahe Tote gibt, Spuren dieses achtzehnjährigen Mädchens auftauchen. Ein bisschen sehr eigenartig!«
    Ich schwieg und dachte lange nach. Aber auf etwas Gescheites kam ich nicht. Schließlich stand ich auf und sagte: »Sehen wir uns mal die Sachen an, die wir zusammengetragen haben.«
    Phil wickelte die Tommy Gun vorsichtig aus dem Tuch, in das er sie eingeschlagen hatte. Das Magazin war fast leer geschossen. Es war eine der handelsüblichen Maschinenpistolen, die man bei uns leider sogar in den gewöhnlichen Waffengeschäften kaufen kann. Selbst eine genaue Besichtigung lieferte uns nichts Bemerkenswertes.
    Ich legte die Hülse auf den Tisch, die ich gestern Nacht gefunden hatte. Phil wusste noch nichts von ihr und fragte verdutzt: »Wo hast du die her, Jerry?«
    »Das Geschoss, das früher mal vorn auf dieser Hülse saß, ratschte unangenehm heiß durch mein Fleisch«, sagte ich grinsend. »Kleines Kaliber, wie du siehst. Eine 25er Automatic, möchte ich annehmen. Die Pulverladung ist geringer als ein Gramm, das erklärt auch die geringe Durchschlagskraft. Na, ein Glück, dass der Bursche keine 380er Automatic hatte, sonst wäre ich jetzt nicht mehr hier.«
    »Wo hast du sie gefunden? Hinter dem Jaguar?«
    »Ja, natürlich. Du weißt ja, dass der Schuss von hinten kam.«
    »Wollen wir sie nicht in unsere ballistische Abteilung bringen zur Untersuchung?«
    »Ganz bestimmt sogar, mein Lieber. Aber wir wollen vorher noch Eves Handtäschchen einer kleinen Inspektion unterziehen.«
    Wir öffneten das kleine Täschchen und ließen den Inhalt auf den Schreibtisch fallen. Es war das Übliche, was junge Damen in ihrem Handtäschchen zu haben pflegen: Lippenstift, Puderdose, Feuerzeug, Zigarettenetui, zwei zierliche Taschentücher, ein Maniküre-Etui und noch ein paar Kleinigkeiten. Wenn wir nicht gewusst hätten, dass es Eves Tasche war, aus dem Inhalt hätten wir es nicht erfahren, denn es war nichts Persönliches darunter.
    »Das ist wirklich nicht

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