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0038 - Die letzte Runde ging an uns

0038 - Die letzte Runde ging an uns

Titel: 0038 - Die letzte Runde ging an uns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die letzte Runde ging an uns
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sie gefesselt und geknebelt.«
    McMire drehte sich um und eilte zur, Tür. Und das war sein Fehler. Er hätte nicht nur an seine Tochter, sondern auch an seine eigene Sicherheit denken sollen. Kaum wandte er Roller den Rücken, da holte der auch schon aus.
    Ich schrie etwas, um McMire zu warnen. Er warf sich herum, aber es war zu spät. Der Pistolenknauf krachte mitten auf seinen Schädel, und John McMire ging in die Knie, ohne noch ein einziges Wort sagen zu können.
    Roller steckte triumphierend seine Pistole in die Rocktasche.
    »Dämlich«, sagte er verächtlich. »Wie konnte er mir nur den Rücken zuwenden.«
    Dass ein Vater, der seine Tochter zwölf Jahre nicht gesehen hat und sie dann plötzlich in Gefahr weiß, nicht an seine eigene Sicherheit denkt, wollte nicht in seinen Kopf.
    »Du suchst jetzt alles Geld zusammen, das du im Hause hast«, wandte er sich an Lane. »Versuche nicht, bei der Gelegenheit abzuhauen! Du weißt, was ich tun würde, wenn du mich jetzt reinreißen solltest!«
    Lane erhob sich zögernd.
    »Und vergiss nicht, den Schmuck des Mädchens mitzubringen. Wenn es auch nicht viel ist, etwas wird sie doch haben?«
    Lane nickte zögernd. Ich verstand sein Benehmen nicht ganz.
    »Na los!«, fauchte Roller ihn an. »Du wirst doch ein paar Scheinchen im Hause haben?«
    Lane ging mit zusammengekniffenen Lippen zum Schreibtisch. Roller witterte Geld und hatte nur noch Augen für ihn.
    Ich wusste jetzt, dass ich etwas unternehmen musste. Mit der linken Hand tastete ich meine Fesseln ab, soweit es mir ihre beschränkte Bewegungsfähigkeit erlaubte.
    Wenn mich Roller gefesselt hatte, dann hatte er es jedenfalls nicht sehr gründlich getan. Oder er hatte sich darauf verlassen, dass seine Pistole ihn besser schützen könnte als die Wäscheleine um meinen Körper.
    Ich schob die rechte Achsel ein wenig vor und spürte am Druck in der Achselhöhle, dass meine Dienstpistole noch im Schulterhalfter saß. Das gab mir Auftrieb. Ich ruckelte und zog an den Fesseln. Mein linker Arm kam langsam frei.
    »Da, das ist alles, was ich im Hause habe«, sagte Lane gerade, während er ein paar Geldscheine aus einer Kassette nahm.
    »Lassen Sie sie ruhig drin«, sagte ich und richtete die Mündung meiner Dienstpistole auf Roller. Zwar zielte ich mit der linken Hand, aber auf die kurze Entfernung traute ich mir doch einen sicheren Schuss zu.
    Roller wollte mit der Hand in die Rocktasche.
    »Hände hoch!«, fauchte ich ihn an. »Sonst knallt’s!«
    Er fluchte fürchterlich, aber er hob die Arme hoch.
    »Lane, gehen Sie hinter ihm vorbei!«, kommandierte ich.
    Lane machte sich dünn und kroch hinter Roller vorbei. Als er es geschafft hatte, sagte ich: »Jetzt kommen Sie zu mir und knoten die Wäscheleine auf! Nein! Gehen Sie weiter links!«
    Im letzten Augenblick bekam ich ihn gerade noch aus der Schusslinie. Roller fluchte wieder.
    Während Lane an meinen Fesseln zerrte, sagte ich zu Roller: »Wissen Sie eigentlich schon, dass wir Ihren Komplizen Further verhaftet haben?«
    Er wurde weiß in seinem brutalen Gesicht.
    »Further verhaftet?«, stammelte er.
    »Ja, mein Lieber. Und er hat uns auch bereits ein paar interessante Dinge erzählt. - Ruhig bleiben, Roller, sonst drücke ich ab!«
    Die Warnung war notwendig gewesen, denn er hatte schon wieder einmal den Versuch unternehmen wollen, an seine Pistole heranzukommen.
    »Was hat er denn erzählt?«, fragte er mit heiserer Stimme.
    Die Wäscheleine fiel von mir ab, und ich stand auf. Ohne Roller aus den Augen zu lassen, reckte ich meine Glieder, um den Blutkreislauf anzuregen.
    »Eine Menge, Roller«, erklärte ich dem Gangster dabei. »Und wir wollen uns jetzt mal in aller Ruhe darüber unterhalten. Kommen Sie hierher zu mir! Noch einen Schritt! Halt! Jetzt drehen Sie sich um! Lassen Sie die Händchen schön oben!«
    Er stand jetzt mit dem Rücken zu mir. Mit einem raschen Schritt war ich bei ihm und holte ihm die Pistole aus der Rocktasche, während ich ihm die Mündung meiner eigenen Waffe energisch in die Rippen drückte.
    »Eine leise Bewegung, und die Kugel fährt Ihnen in den Leib!«, warnte ich, während ich seine Pistole vorsichtig herauszog. Ich legte sie beiseite auf den Schreibtisch.
    »Ich lasse das Mädchen frei«, sagte er plötzlich, »wenn Sie mich laufen lassen, G-man!«
    Ich lachte.
    »Das hätten Sie sich früher überlegen sollen, Roller! Jetzt sieht das Spiel so günstig für mich aus, dass ich ein Narr wäre, wenn ich Sie noch laufen lassen sollte.

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