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0038 - Sie kamen aus dem Schattenreich

0038 - Sie kamen aus dem Schattenreich

Titel: 0038 - Sie kamen aus dem Schattenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Kubiak
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Wäldchen. Die Männer hatten hier eine Übung zu absolvieren und waren gerade dabei, es sich für die Nacht bequem zu machen.
    Allerdings dachte noch keiner von ihnen an Schlaf. Erst einmal wollte man den Feierabend so richtig begehen, und da ihr Kompaniechef eine Seele von Mensch war, hatte er es gestattet, dass auch einige Flaschen Wein beschafft wurden.
    So waren dann zwei Mann mit dem Jeep ins nahe Dorf gefahren, um für den wertvollen Stoff zu sorgen. Sie hatten bei ihrer Suche Glück gehabt, und nun hing der Wagen schwer in der Federung, denn die Ladefläche war voll gestapelt mit Weinkisten.
    Die beiden Soldaten freuten sich schon auf das Kommende und bedauerten nur, dass sie nicht auch noch einige Frauen hatten auftreiben können.
    Der Fahrer achtete genau auf die Straße, die vom Scheinwerferlicht aus der Dunkelheit gerissen wurde. Der Mond war nicht hell genug, um etwas erkennen zu können.
    Immer wieder schimpfte er, sein Begleiter solle ihn mit seinen Erzählungen in Ruhe lassen. Der ließ sich aber nicht bremsen und redete weiter von den Frauen, die er angeblich schon alle besessen hatte.
    Weit voraus auf der linken Seite der Straße zweigte die schmale Auffahrt zum Schloss ab, das dort oben am Hang lag und in dem ein berühmter Professor wohnen sollte.
    Von da würde es nicht mehr weit sein bis zu dem Feldweg, der sie zum Wäldchen und somit zu ihrem Lager bringen würde.
    Plötzlich stutzte der Fahrer. Täuschte er sich oder gingen da vorn Leute auf der Straße entlang?
    Er stieß seinen Begleiter an. »He, sieh doch mal da vorn. Täusche ich mich oder geht da jemand?«
    Sein Begleiter hielt ebenfalls Ausschau und nickte.
    »Da geht nicht nur jemand, sondern mindestens sieben Leute. Die laufen aber so komisch, als wären sie betrunken.«
    Er hatte Recht. Die sieben Gestalten gingen in einer Reihe und schwankten hin und her als hätten sie einen über den Durst getrunken.
    So von weitem sah das richtig unheimlich aus. Unwillkürlich fröstelte der Fahrer, ein junger Soldat, der noch nicht lange die Uniform trug.
    »Komisch, was machen die denn hier um diese Zeit?«, fragte er mehr sich selbst als seinen Kameraden.
    Der zuckte nur die Schultern.
    »Lass sie doch. Vielleicht haben sie sich hier einen lustigen Abend gemacht. Diese Gegend ist ja nicht besonders reich an Vergnügungsmöglichkeiten.«
    Mittlerweile hatte der Jeep sich bis auf wenige Meter den Dahinschreitenden genähert.
    Sie mussten den Wagen längst herankommen gehört haben, doch keiner von den Wanderern machte Anstalten, die Straße freizugeben.
    Der Fahrer des Jeeps blendete auf.
    Zu seinem Entsetzen sah er, dass die Leute vor ihm bis auf einen alle nackt waren. Nur einige von ihnen trugen noch Stofffetzen am Körper, die leise im Wind hin- und herschwangen.
    Auch sein Beifahrer starrte wie gebannt das unheimliche Schauspiel an. »Nichts wie weg von hier«, hauchte er, als hätte er Angst, die unheimlichen Gestalten auf sich aufmerksam zu machen. »Los gib Gas. Mach das Licht aus, dann kann uns keiner was wollen.«
    »Du bist wohl verrückt. Und wenn doch einer uns erkennt? Gehst du dann für mich mit in den Bau? Nein, die werden schon Platz machen.«
    Der Fahrer drückte lang und anhaltend auf die Hupe. Der Heulton tanzte dünn durch die Nacht.
    Die Leute reagierten nicht. Wieder betätigte der Soldat die Hupe.
    Und diesmal hatte man den Ton wohl doch vernommen.
    Wie auf ein geheimes Zeichen blieben alle sieben stehen.
    Der letzte drehte sich um.
    Ein bleiches unbewegliches Gesicht wandte sich den Soldaten zu.
    Und auch die anderen drehten sich um.
    Der Schrei blieb den beiden Soldaten im Halse stecken.
    Sie starrten dem Grauen ins Antlitz!
    Totenschädel hatten ihnen die Gesichter zugewandt. Unbeweglich stand die Gruppe der Ungeheuer im Scheinwerferlicht.
    Nur einer von ihnen hatte ein Gesicht, das jedoch einen nichts sagenden Ausdruck behielt und die Soldaten ungerührt, fast unbeteiligt musterte.
    »Mensch, dreh um, fahr weg!«, keuchte der eine der Soldaten, der neben dem Fahrer saß.
    Doch der konnte sich nicht rühren. Er war gelähmt in seinem Schrecken und brachte keinen Ton hervor.
    Da gab der Unbekannte mit dem starren Gesicht ein Zeichen.
    Augenblicklich setzten sich die unheimlichen Gestalten in Bewegung.
    Jetzt konnten die beiden Soldaten auch Genaueres erkennen. Mit Schrecken sahen sie, dass die sechs Monstren, die auf sie zukamen, durchweg Männer waren. Doch sie waren als solche kaum mehr zu erkennen. Ihre Gesichter

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