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0039 - Die Welt der drei Planeten

0039 - Die Welt der drei Planeten

Titel: 0039 - Die Welt der drei Planeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Fernaufklärers. Die Bildschirme bannten die Blicke der Männer. Sogar im Laderaum war es ruhig geworden.
    Der eingeschlagene Kurs folgte der südlichen Meeresküste. Wohin sie auch sahen - nirgends waren Städte oder größere Siedlungen zu sehen. Das Gelände glich einer gigantischen, unübersehbar großen Parklandschaft, die bis hinunter zum kleinsten Detail ihre natürliche Gestaltung verloren hatte. Hier waren schöpferisch begabte Künstler und offenbar Verrückte tätig gewesen, die der ehemaligen Wildnis all das abgerungen hatten, was als schön, begehrenswert und sinnberauschend galt.
    Rhodan begann erstmals zu seufzen, als ein mehr als vier Kilometer breiter Flußlauf auftauchte. Dicht vor der Mündung stiegen die gewaltigen Wassermassen entgegen allen Naturgesetzen elegant in den wolkenlosen Himmel empor. Sie folgten einer recht steilen Parabel, wodurch sie einen riesenhaften „Torbogen" aus wirbelnden, gischtenden Fluten bildeten, deren milliardenfältige Lichtreflexionen in irrlichternder Pracht die Bildschirme überfluteten.
    „Den Wasserbogen mehrmals umkreisen", rief Thora hastig. „Schnell, beeilen Sie sich, Tiff. Kein Arkonide versäumt es, während eines Spazierfluges das Tor der Zoltral gebührend zu bewundern."
    Reginald Bull fluchte heftig und lautstark. Rhodan wischte sich wortlos über die schweißbedeckte Stirn. Tifflor leitete mit einem entsagungsvollen Begleitblick die Kurve ein und ging mit der Fahrt herunter.
    „Die Form der Gazelle wird auffallen", beschwerte sich Marshall. „Thora, handeln Sie auch richtig?"
    „Niemals wird die Flugscheibe auffallen. Man wird sie bestenfalls als neue, ideenreiche Konstruktion bewundern. Niemand regt sich darüber auf. Sie kennen Arkon nicht, John!"
    Das Tor aus einer vier Kilometer breiten Wasserflut war mehr als dreitausend Meter hoch. Direkt unter ihm erhob sich ein Trichterpalast mit traumhaft schönen Innengärten und einer schwebenden Aussichtsplattform, die im Moment des Näherkommens anscheinend schwerelos aus dem von dem trichterförmig umschlossenen Innenhof nach oben glitt.
    Jemand unterzog sich der Mühe, den langsam gewordenen Fernaufklär er gebührend zu begrüßen. Tiff riskierte es, unter dem Wasserbogen hindurchzutauchen. Auch Rhodan zog instinktiv den Kopf ein, als das blendende Licht der weißen Arkon-Sonne plötzlich gespalten und in tausendfältigen Farbreflexen abgestrahlt wurde. Thora war sehr still geworden. Stumm sah sie nach unten, bis sie gebrochen sagte: „Meine Heimat, Perry. Dort bin ich aufgewachsen. Dies ist der Stammsitz der Zoltral."
    Rhodan hatte es bereits vermutet, nachdem sie ihre Dynastie schon vorher mit dem technischen Wunderwerk verknüpft hatte. Tifflor zog die Maschine bereits wieder nach oben, als Rhodan ablenkend einwarf: „Ich nehme an, dieser Wasserbogen wird von einem sehr sorgsam gesteuerten Antigravitationsfeld erzeugt."
    „Wenn das Feld zusammenbricht, ersaufen die Leute in dem Trichterhaus wie die Ratten", knurrte Bully in treffender, jedoch unschöner Konsequenz.
    „Barbar", sagte Thora mit einem wiederkehrenden Lächeln. „Können Sie nicht verstehen, daß eine kulturell hochstehende Rasse nach immer neuen Schönheiten sucht? Das auf der Erde noch gültige Gesetz der Vereinheitlichung und Stilisierung wurde bei uns vor achttausend Jahren abgeschrieben. Man will um nichts in der Welt in ein Schema gepreßt werden, was vordringlich für die privaten Wohnsitze zutrifft. So wird es niemals geschehen, daß dieses einmalige Wassertor der Zoltral nachgeahmt wird. Man empfände es als Verstoß gegen ungeschriebene Sitten. Nie sieht ein Park wie der andere aus, nie wird man das gleiche Haustier halten wie der Nachbar."
    Das Wunderwerk einer überspitzten Zivilisation verschwand. Tifflor nahm ungerührt seinen alten Kurs auf. Bully grinste hinterhältig. Rhodans beschwörender Blick kam zu spät.
    „Dann werden Ihre Chirurgen wohl auch nie auf die gleiche Art einen entzündeten Blinddarm entfernen, wie? Wenn ich so etwas ganz stilecht und absolut ungewöhnlich machen sollte, finge ich an der Fußsohle an zu schneiden. Verrückt!"
    „Arkoniden besitzen keinen Blinddarm", lächelte Crest sehr fein. „Es ist aber in der Tat so, daß man sogar in der medizinischen Wissenschaft zur Entstilisierung neigt. Ein individueller Operateur wird bei genau dem gleichen Eingriff wenigstens eine andere musikalische Untermalung wählen. Mr. Tifflor, umfliegen Sie bitte das Gebiet der Urlandschaft. Dort unten habe

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