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0039 - Ich jagte den Mörder meines Freundes

0039 - Ich jagte den Mörder meines Freundes

Titel: 0039 - Ich jagte den Mörder meines Freundes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich jagte den Mörder meines Freundes
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Kollegen?« fragte der Polizeiarzt.
    »Natürlich dachten sie an Rauschgift. Daraufhin setzte ich mich mit zwei Kapazitäten auf diesem Gebiet ins Vernehmen. Sie brauchten nicht einmal zu uns zui kommen. Henry erklärte sich auf mein Flehen bereit, sie mit mir zusammen aufzusuchen.«
    »Und wie lautete ihre Diagnose?« fragte Phil.
    »Kein Morphium, Opium, Marihuana, Kokain… und wie diese Gifte sonst noch heißen. Die Gutachten habe ich ja mitgebracht.«
    Doc Fathery nickte. »Ich habe sie durchgelesen, Mrs. Sheppard. Keine Spur von Injektionen, nichts von der fieberhaften Art eines Süchtigen, der nach gewisser Zeit seine Droge haben muß, weil er sonst tobsüchtig wird. Blutdruck, Blutsenkung, Grundumsatz, Blutbild, Reflexproben, Hauttest — alles ohne Befund. Oder jedenfalls so wenig verändert, daß eine schwere organische Krankheit nicht in Frage kommt. Krebs, Tuberkulose, Leberleiden, alles das ist mit Gewißheit auszuschließen.«
    Er nahm die Farbfotos in die Hand und betrachtete sie lange. Wir warteten darauf, daß er aus dem Schatz seiner langjährigen Erfahrung als Spezialist für Rauschgifte etwas produzierte, was bisher keinem seiner Kollegen eingefallen war, oder wenigstens dessen Symptome sie nicht kannten.
    »Sehen Sie, Mrs. Sheppard, und Sie, meine Herren«, sagte er endlich, »man glaubt auf diesen Bildern, daß sich das Feuer der Farben bewegt, das Licht tanzt, die seltsamen Bänder, Streifen und kubischen Flächen vibrieren. Eben das, was Mr. Sheppard mit Musik bezeichnet. Ich glaube zu wissen, um was es sich handelt. Sie sind hier am richtigen Platz, Mrs. Sheppard. Captain, lassen Sie Mr. Sheppard jetzt hereinführen.«
    Zwei Beamte brachten einen Menschen ins Zimmer und setzten ihn behutsam in einen Sessel. Der Mann mit wirren Haaren, salopper Kleidung und erloschenem Blick glich einem Wrack. Seine zitternden Hände nestelten eine Packung Zigaretten aus der Tasche. Phil gab ihm Feuer.
    »Sie sind rauschgiftsüchtig, Mr. Sheppard«, sagte Doc Fathery.
    »Das sind Behauptungen, die jeder Grundlage entbehren. Meine Frau bildet es sich ein und setzt Himmel und Hölle in Bewegung, die Umwelt davon zu überzeugen. Sie läßt mich durch Kriminalbeamte gegen meinen Willen hierherbringen, nachdem sie schon vorher alle möglichen medizinischen Kapazitäten bemüht hat. Ich frage mich: Warum tut sie das? Die Antwort kann nur lauten: Um mich in ein Sanatorium zu bringen, sie will mich los sein.«
    »Henry«, schluchzte die abgehärmte Frau.
    Der Arzt bat sie, sich zu beruhigen. Dann trat er vor den erbosten Mann, legte ihm die Hand auf die Schulter und sagte das eine Wort: »Peyotl!«
    Kaum hatte der Arzt das Wort ausgesprochen, kniff der Maler die Augen zu und ließ den Unterkiefer hängen. Er sah aus wie ein uralter Mann, wie eine zu Tode erschrockene Mumie.
    »Wie sie an das Gift gekommen sind, wird diese Herren interessieren«, fuhr der Arzt fort. »Mich interessiert nur Ihr Leiden. Während ich mich mit Ihnen vorhin im Nebenraum unterhielt, Mr. Sheppard, wurde ich für kurze Zeit hinausgerufen. In Ihrer Abwesenheit hatten zwei Beamte von uns Ihr Atelier durchsucht und dieses hier in einer Vase entdeckt.«
    Er zog einen ehemaligen Seifenkarton aus der Rocktasche und entnahm ihm ein paar unappetitliche, vertrocknete Brocken, die er uns zeigte. Sie sahen aus wie verschimmeltes Backobst.
    »Also habt ihr es doch herausgefunden«, murmelte der Maler müde, »Diese Polizeiärzte verstehen recht viel von ihrem Handwerk.«
    Der Arzt übergab den Karton samt Inhalt Captain Loveman und erklärte uns folgendes: »In den Wüsten Mexikos wächst ein kleiner Kaktus, den die Indios Peyotl nennen. Schneidet man ihn auseinander und schält seinen Kern heraus, so gewinnt man damit eines der merkwürdigsten Gifte der Welt. Es heißt Meskalin und gehört wie Opium, Kokain und Strychnin zu den sogenannten Alkaloiden. Das Chinin, mit dem man seit alters her die Malaria bekämpft, enthält eine Gruppe von Alkaloiden. Im Mutterkorn und im roten Fingerhut, in der grünen Tomate und in der Frucht der Kartoffel, überall sind Alkaloide, die ja nach ihrer Verwendung als Gift oder Medizin wirken. Nikotin, Kurare, Skopolamin, Heroin, sie alle gehören zu diesen Alkoholiden. Das Meskalin im Peyotlkaktus hat eine merkwürdige Wirkung auf den, der ein Stück getrockneten Kaktuskern genießt. Auf einen Zustand, den man mit Katzenjammer bezeichnen kann, folgt etwas anderey. Das krasse Gegenteil. Die Umwelt löst sich auf in

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