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0039 - Ich jagte den Mörder meines Freundes

0039 - Ich jagte den Mörder meines Freundes

Titel: 0039 - Ich jagte den Mörder meines Freundes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich jagte den Mörder meines Freundes
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richtigen Platz, knipsten die Lichter aus und krochen wieder zurück. Das Küchenfenster zog Phil hinter sich herunter.
    »Sie sind aber lange geblieben«, empfing uns Mrs. Baker.
    »Wir haben uns alles noch einmal gründlich angesehen«, sagte ich. Wir bedankten uns, halfen Mr. Baker die Leiter nach unten tragen und setzten uns in den Wagen.
    Der Weg zu unserem Büro kam mir wie eine Ewigkeit vor. Wir hätten ja das Heft an Ort und Stelle durchblättern können, das wäre aber zu langwierig gewesen, außerdem hätten wir kein Telefon zur Verfügung gehabt und keine Möglichkeit, gleich nachzuforschen.
    Ich begann das abgewetzte Heft zu studieren. Phil sah mir über die Schulter. Toby war als Kriminalist schon immer ein Systematiker gewesen, ein ordentlicher, exakter Arbeiter. Das mußte er auch als Versicherungsmann so gehalten haben. Und als Privatmann.
    Vorn auf der ersten Seite stand ein Verzeichnis.. »Seite zwei: Geldsachen. Seite fünfundzwanzig: Berufliches. Seite vierzig: in Sachen S.«
    Die Seiten waren von ihm durchnumeriert. Die ersten beiden Rubriken interessierten uns weniger. Um so mehr beschäftigten wir uns mit der dritten und letzten.
    »Mit S ist wohl Sheila gemeint?« fragte Phil aufgeregt.
    Ich nickte.
    Es begann mit dem Datum des Kennenlernens. Die Kommentare bestanden aus kurzen Stichworten. Wie zum Beispiel: »Entziehungskur auf Tod und Leben.« Oder »S. neu eingekleidet. Macht gute Fortschritte in Stenografie und Maschineschreiben.« Oder: »S. Weinkrämpfe, Gemütsdepressionen. Was tun?« Die folgende Notiz lautete: »S. besteht auf einen gewissen S. E. Fahre mit ihr hin. S. E. keinen guten Eindruck. Kann Täuschung sein. Zustand bessert sich.«
    »Aha! Stephen Ellington in Claremont«, rief Phil über meine Schulter.
    Dann hieß es: »Von E. zu einer Party eingeladen. Bei den Anwesenden auch ein gewisser M., dessen Ruf nicht einwandfrei ist-. Ist Patient von E. Erkundige mich bei der CP. M. früherer Gangsterboß, scheint sich zur Ruhe gesetzt zu haben. Bietet mir Job an, lehne ab. Will mit solchen Leuten nichts zu tun haben. In Begleitung von M. ein verbummelter Student. Boxertyp, unsympathisch. So was wie Leibwächter von M. Wenn M. unsauberes Geschäft an Nagel gehängt, warum noch Schutz nötig? Lerne bei E. noch eine Patientin kennen, B. W. Witwe, reich, exzentrisch. Lädt S. und mich ein. Villa in Woodside mit allen Schikanen. Als ich vom Telefonieren zurückkomme, höre ich unbeabsichtigt, wie B. W. auf S. einredet. Es klingt wie Drohung. Während Heimfahrt heftige Auseinandersetzung mit S. Sie weigert sich, mir zu sagen, was B. W. gemeint hat. Wenn S. mir doch reinen,Wein einschenken wollte. Sie trägt ein Geheimnis mit sich herum. Ich muß es lüften.«
    »Jerry«, sagte Phil hinter mir, »du kennst doch Sheila Mullins. Bringe sie zum Reden. Sie muß eine Menge wissen, was uns helfen kann.«
    Den gleichen Gedanken hatte ich auch schon gehabt. Ich blätterte weiter.
    Phil und ich pfiffen gleichzeitig durch die Zähne. Wie das Datum sagte, hatte Toby folgende Eintragung erst wieder nach sieben Tagen gemacht. In diesen sieben Tagen mußte er nebenberuflich eine Menge getan haben. Kurz und bündig stand geschrieben: »Ich habe es gefunden. Die gleiche Bande ist noch am Werk. Dem schurkigsten Werk, das es überhaupt gibt. Sie hat sich auf Peyotl spezialisiert. Endlich werde ich S. rächen können. XX4-9503.«
    Damit endeten die Notizen. Die letzten waren drei Tage vor Tobys Ermordung eingetragen worden.
    »Was ist Peyotl für ein Zeug, Jerry? Etwa Rauschgift?«
    »Werden wir gleich wissen.« Ich rief das Rauschgiftdezernat an.
    »Hallo. Wer hat Nachtdienst?« fragte ich.
    »Captain Loveman und Doc Fathery.«
    »Verbinden Sie mich mal mit Captain Loveman.«
    »Einen Augenblick, Mr. Cotton.«
    »Na, Cotton, Wo brennt’s denn so spät?«
    »Ich möchte gern eine Auskunft von Ihnen, Captain. Was ist Peyotl?«
    »Menschenskind, wieso fragen Sie ausgerechnet jetzt danach?«
    »Beim Durchstöbern einer Akte stieß ich auf den komischen Namen«, flunkerte ich.
    »Wenn es Ihnen nichts ausmacht, kommen Sie doch mal ’rüber. Wir haben nämlich, gerade einen Peyotlverdächtigen hier, einen Maler. Die Frau des Mannes rief uns an, sie wüßte sich nicht mehr zu helfen. Meine Leute brachten sie gleich mit. Wenn Sie sich beeilen, können Sie alles anhören.«
    Ich stürmte mit Phil zum Aufzug und dann ’rein in den Wagen. Wenig später befanden wir uns in den Räumen des

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