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004 - Anruf aus der Hölle

004 - Anruf aus der Hölle

Titel: 004 - Anruf aus der Hölle
Autoren: A.F.Morland
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ging empfindlich zurück… Ich möchte nicht aufzählen, was sonst noch alles schieflief. Dennoch wäre mir nie in den Sinn gekommen, die Uhr dafür verantwortlich zu machen. Ich dachte, das wäre eine Pechsträhne, durch die ich mich einfach hindurchbeißen müsse. Eines Tages besuchte mich ein guter Freund. Als er die Uhr sah, erschrak er, und er riet mir, sie so schnell wie möglich wegzugeben. Er öffnete mir die Augen über dieses Höllending, und ich ließ es noch am selben Tag aus dem Haus schaffen. Seither verläuft mein Leben wieder in geregelten Bahnen. Meine Mutter fühlt sich wohl, der Firma geht es gut. Keine Unfälle mehr. Ich hatte großes Glück, das weiß ich heute. Die Uhr hätte mich systematisch fertiggemacht, wenn ich sie behalten hätte.«
    »Wem haben Sie die Uhr verkauft, Mr. Mason?« wollte Larry Latham wissen.
    »Ich habe sie nicht verkauft. Ich habe sie hergeschenkt. Wollen Sie sie sehen? Sie steht jetzt in Marion da Costas Uhrenmuseum. Gott möge den Mann vor Schaden bewahren.«
    »Scheint so, als ob Sie sich da um Costa nicht zu sorgen brauchten«, sagte der Reporter.
    »Wieso nicht?«
    »Wenn mein Verdacht stimmt, dann ist es Marion da Costa gelungen, sich die Höllenkräfte der Uhr nutzbar zu machen.«
    »Das ist ja entsetzlich.«
    »Allerdings«, sagte Larry Latham und nickte ernst. »Das ist es.«
    Der Reporter verließ hastig das Haus des Maklers. Er setzte sich in seinen Morris Mini und fuhr los. Sein Ziel: Marion da Costas Uhrenmuseum. Die Höllenuhr war die Sensation in London. Larry Latham beabsichtigte, sie zu fotografieren.
    Wenn da Costa noch da war, würde er ihn einlassen müssen.
    Wenn nicht, wollte Larry Latham sich Einlaß ins Museum verschaffen. Sobald er die Bilder von der Satansuhr geschossen hatte, würde er Tony Ballard anrufen, damit dieser sich dann um da Costa und die Uhr kümmerte.
    Der Bericht, der morgen schon erscheinen konnte, würde alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen.
    Die Seite eins ist dir sicher! dachte Latham begeistert. Seine Reportage würde sämtliche Weltprobleme ins Blattinnere verdrängen. Jeder Reporter träumt davon, einmal mit einem Bericht auf die erste Seite zu kommen. Für Larry Latham würde sich dieser Traum morgen erfüllen.
    Da Costa würde sich gegen ihn stellen, doch Larry Latham konnte auch rücksichtslos sein, wenn es verlangt wurde.
    Oxford Circus. Hier hatte Tony Ballard ihn aufgegabelt. »He, Tony!« rief Latham übermütig. »Ich habe deinen Fall gelöst. Es sind keine Fragen mehr offen. Du brauchst die Sache nur noch abzuschließen.«
    Er wußte, daß das nicht so einfach gehen würde, wie es sich anhörte. Die Satansuhr würde aktiv werden, wenn Tony Ballard sie zu zerstören versuchte, aber Larry Latham war zuversichtlich, daß es diesem sympathischen Privatdetektiv gelingen würde, die Uhr zu vernichten.
    Es war nicht mehr weit bis zu da Costas Museum.
    Latham bog um die Ecke.
    Menschen. Feuerwehrautos. Polizeifahrzeuge. Ein Krankenwagen. Tony Ballards weißer Peugeot 504 TI. Marion da Costa. Rußgeschwärzte, glaslose Fenster im Erdgeschoß. Der Geruch nach Rauch lag noch in der Luft. Larry Latham holte seinen Fotoapparat aus dem Handschuhfach und hängte sich den Riemen um den Hals.
    Er stieg aus. Ein Polizist wollte ihn nicht durchlassen. Er zückte seinen Presseausweis und durfte vorbei.
    ***
    Trotz aller Seriosität, die sich Forrest Claxton, Nina da Costas Vater, an den Tag zu legen bemühte, hatte er ein doch recht seltsames Hobby, über das er mit seiner Tochter noch nie gesprochen hatte, und er war trotz allem, oder gerade deshalb, ein sehr religiöser Mann.
    Er besuchte die Kirche zumeist zusammen mit Nina, und Marion da Costa war ihm ein Dorn im Auge. Mehrmals hatte er Nina schon geraten, sich von diesem schlechten Menschen scheiden zu lassen.
    »Die Tür deines Vaterhauses steht immer für dich offen«, hatte er zu seiner Tochter gesagt. »Ich würde es lieber heute als morgen sehen, daß du diesen Mann, der eine nachtschwarze Seele in seiner Brust trägt, verläßt. Er paßt nicht zu dir. Er macht dich unglücklich. Er hat den Teufel im Leib. Zieh dich von ihm zurück, ehe es dazu zu spät ist.«
    Er wußte, daß Nina eines Tages kommen würde, und er rechnete damit, daß sie sich bald dazu entschließen würde.
    Doch zurück zu seinem seltsamen Hobby. Er gehörte einer Gruppe von Tonjägern an. Einmal wöchentlich trafen sich diese sieben Personen und versuchten Kontakt mit dem Jenseits aufzunehmen.
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