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004 - Anruf aus der Hölle

004 - Anruf aus der Hölle

Titel: 004 - Anruf aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Erdgeschoß. Wir sprangen aus dem Peugeot. Plötzlich gellte ein qualvoller Schrei auf. Mir gerann das Blut in den Adern.
    »Da ist jemand drinnen!« keuchte Lance.
    »Eine Frau!«
    Wir kamen gleichzeitig aus den Startlöchern. Die Frau kreischte herzzerreißend. Die Schmerzen mußten entsetzlich sein. Lance und ich hetzten auf den Museumseingang zu. Die Tür war nicht abgeschlossen. Ich riß sie auf. Schwarzer Rauch wälzte sich uns entgegen, hüllte uns ein, überrollte uns. Ich preßte mir ein Taschentuch auf Mund und Nase, um nicht zu ersticken. Lance tat dasselbe. Die Frau schrie immer noch. Mir krampfte es alles zusammen. Würden wir die verzweifelt Schreiende noch retten können?
    Wir stürmten vorwärts.
    Lance war knapp hinter mir. Die Schreie wurden lauter, schriller.
    Wieder eine Tür. Ich rammte sie auf. Eine Feuerwand fiel mir entgegen. Knisternd und prasselnd. Flammenarme schlugen nach mir, eine sengende Hitze stieß mich zurück.
    Der qualvolle Schrei der Frau riß ab.
    Wir wußten, was das zu bedeuten hatte.
    Ihr Leiden war zu Ende.
    Aber vielleicht war sie nur ohnmächtig.
    »Hier kommen wir nicht durch, Tony!« schrie Lance.
    »Einen anderen Weg gibt es da nicht hinein!«
    »Das Feuer bringt dich um, wenn du dich weiter vorwagst!«
    »Die Feuerwehr muß her!« rief ich.
    Lance Selby kreiselte herum. Nach drei Schritten war er in den Schwaden verschwunden. Er würde die Feuerwehr per Autotelefon alarmieren. Würde noch etwas zu retten sein? Die Frau? Der obere Stock des Hauses? Die Hitze nahm mir den Atem. Uhren fielen von den Wänden. In der Hitze zerplatzten Gläser, zersprangen Uhrwerke mit metallischen Geräuschen. Der Rauch biß in meinen Augen.
    Trotz des Taschentuchs kratzte er wie eine Drahtbürste in meinen Atemwegen.
    Trotzig kämpfte ich gegen die Flammenhölle an. Ich wollte mich von ihr nicht zurücktreiben lassen. Ich weiß, es war Wahnsinn, aber ich wollte mitten in das züngelnde, wabernde Flammenmeer hineinspringen, denn irgendwo dort drinnen befand sich eine Frau, die Hilfe brauchte.
    Hustend stemmte ich mich gegen die Hitze.
    Sie hieb mit unsichtbaren Armen nach mir. Ich war gezwungen, zurückzuweichen. Es war mir unmöglich, stehenzubleiben. So sehr mein Wille auch dagegen war, das Feuer war stärker. Es hätte mich getötet, wenn ich nicht nachgegeben hätte.
    Und dort drinnen lag eine Frau…
    Mir kam der Gedanke, es könne sich um ein schwarzmagisches Feuer handeln. Wie ein Blitz schoß mir das durch den Kopf. Sofort riß ich meine Weihwasserpistole aus dem Gürtel. Ich richtete die superflache Waffe auf die Flammenwand und drückte ab. Der dünne Wasserstrahl fegte in das Feuer. Es zischte kaum hörbar, doch mehr passierte nicht. Wenn schwarze Magie im Spiel gewesen wäre, hätte das Feuer anders reagieren müssen.
    Die Hitze trieb mich weiter zurück.
    Ich fühlte mich als Verlierer, und die Frau schrieb ich ab. Jetzt konnte ihr keiner mehr helfen. Wer war sie gewesen? Was hatte sie um diese Zeit in Marion da Costas Uhrenmuseum zu suchen gehabt? Wo befand sich da Costa?
    Die Feuerwehr traf ein. Männer mit Schutzanzügen, Atemgeräten und Helmen holten mich aus dem Haus, und dann rückten sie dem Brand mit Wasser und Löschschaum zu Leibe. Ich lehnte an meinem Peugeot und pumpte Sauerstoff in meine Lungen. Das Rauchgas hätte mich vergiftet, wenn ich noch länger im Museum geblieben wäre.
    Schaulustige fanden sich ein. Ich sah einen Polizeiwagen. Irgend jemand verständigte Marion da Costa zu Hause, und als der Brand gelöscht war, holten die Feuerwehrleute die Leiche der Frau heraus.
    Sie sah entsetzlich aus. Man deckte sie mit einer Decke zu.
    Marion da Costa traf mit einem Taxi ein. Ich glaubte, so etwas wie Erleichterung in seinen Augen zu erkennen, als er sah, daß nur die Räume im Erdgeschoß ausgebrannt waren.
    Er streifte mich mit einem finsteren Blick. »Was haben Sie schon wieder hier zu suchen, Mr. Ballard. Haben Sie den Brand in meinem Museum gelegt?«
    »Dafür sollte ich Ihnen eine herunterhauen, da Costa«, erwiderte ich kalt. »Ich spar’s mir noch auf und lasse mehr zusammenkommen. Den Brand hat eine Frau gelegt, wie es aussieht.«
    »Wo ist sie?«
    »Sie ist im Feuer umgekommen.«
    »Und wo ist ihre Leiche?«
    Ich wies mit dem Kopf in die entsprechende Richtung. Er begab sich zu der Toten. Lance und ich folgten ihm. Er hob die Decke hoch. »Es ist Nina«, sagte er. »Meine Frau.«
    Keine Verzweiflung. Keine Trauer. Überhaupt keine Gefühlsregung. Oder

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