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004 - Das Wachsfigurenkabinett

004 - Das Wachsfigurenkabinett

Titel: 004 - Das Wachsfigurenkabinett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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unzählige Taschen besaß, in denen sich eine Reihe speziell für ihn angefertigte Gegenstände befanden. Er blieb auf dem Fensterbrett stehen und lauschte. Nichts war zu hören. Das Zimmer war völlig dunkel. Er holte eine winzige Taschenlampe hervor und knipste sie an. Der Lichtstrahl huschte durch den Raum, der nur spärlich eingerichtet war. Es gab einige Stühle, einen runden Tisch und einen Schrank.
    Chapman klammerte sich an den Vorhang und kletterte zu Boden.
    Geräuschlos schlich er zur Tür und blieb wieder stehen. Die Tür war geschlossen, doch auf solche Fälle war er vorbereitet. Er nahm einen dünnen, teleskopartigen Stab aus einer seiner Taschen und zog ihn in die Länge. An der Spitze befand sich eine Schlinge, die er über die Türklinke warf. Dann zog er mit aller Kraft. Die Tür glitt auf. Vor ihm lag ein hellerleuchteter Gang. Er steckte den Stab ein, ließ die Tür offen und drückte sich eng an die Wand.
    Plötzlich wurde eine andere Tür geöffnet, und er versteckte sich blitzschnell unter einer Kommode. Zwei Männer kamen an ihm vorbei. Einer blieb kurz stehen und ging dann rasch weiter. Chapman verharrte in seinem Versteck. Eine halbe Minute später kamen wieder zwei Männer vorbei. Danach rührte sich nichts mehr.
    Zögernd kroch der zwergenhafte Agent unter der Kommode hervor und ging weiter. Die Tür, hinter der die Männer verschwunden waren, hatten sie bedauerlicherweise hinter sich wieder geschlossen, und er konnte nicht das Risiko eingehen, sie zu öffnen. Statt dessen preßte er den Kopf gegen die Türfüllung und hörte Stimmen. Rasch holte er ein winziges Gerät aus der Tasche und drückte es gegen die Türfüllung, dann versteckte er sich wieder unter der Kommode und setzte Kopfhörer auf. Das Miniaturmikrophon ermöglichte es ihm, die Unterhaltung mit anzuhören.
    »Unsere Lage wird immer schlimmer«, hörte er eine helle Stimme sagen. »Es ist einfach eine Schande, daß wir uns verstecken müssen, und wir dürfen hier nicht einmal lange bleiben. Wir müssen uns ein anderes Versteck suchen. Der Schatten ist hinter uns her. Nur wir sechs sind übriggeblieben. Aber wie lange noch?«
    Sekundenlang herrschte Schweigen, dann war eine heisere Stimme zu hören. »Wir müssen uns wehren. Es muß eine Möglichkeit geben, den Schatten auszuschalten. Die Familie kann uns nicht helfen. Wir sind auf uns selbst angewiesen.«
    »Wir sind zu schwach, um etwas unternehmen zu können«, schaltete sich eine Frauenstimme ein. »Viel zu schwach. Für eine Beschwörung sind wir nicht genügend Personen. Außerdem habe ich keine Ahnung, wie wir den Schatten vernichten können.«
    »Das ist nicht besonders schwierig«, sagte die helle Stimme. »Es gibt eine Möglichkeit. Die Catania-Beschwörung könnte uns weiterhelfen. Dazu benötigen wir aber frisches Eselsblut. Noch besser wäre das Blut einer Jungfrau, eines ganz jungen Mädchens. Das müßte doch zu beschaffen sein.«
    Chapman war so vertieft, daß er die sich nähernde Gefahr nicht bemerkte. Er hielt die Augen halb geschlossen und hörte aufmerksam zu, als etwas Schwarzes die Kellerstufen hochsprang und durch die geöffnete Tür in den Flur drang.
    Es war eine Katze, deren Fell gesträubt war. Sie machte einen Buckel und schnüffelte am Boden, dann stellte sie den Schweif auf und näherte sich Chapman. Als der Agent den Kopf hob, fuhr er erschrocken zusammen. Die Katze schlich auf ihn zu. Ihre grünen Augen funkelten. Er preßte sich eng gegen die Wand und entging so einem Tatzenhieb des Tieres, doch es schlug immer wieder nach ihm.
    Schließlich holte er eine winzige Pistole aus der Tasche, ein ungewöhnliches Modell, das nicht Kugeln, sondern kleine vergiftete Bolzen verschoß. Er entsicherte die Waffe und feuerte. Der Bolzen bohrte sich in die Brust der Katze. Es war ein schnell wirkendes Pflanzengift. Innerhalb einer halben Minute lag die Katze leblos auf dem Boden.
    Dennoch mußte das Fauchen des Tieres gehört worden sein. Die Tür wurde geöffnet, und zwei Männer traten heraus. Einer beugte sich über die Katze und untersuchte sie. »Sie wurde vergiftet«, sagte er und hob das Tier hoch. »Mit einem Bolzen. Es muß sich jemand im Haus befinden.«
    Chapman hielt unwillkürlich den Atem an und steckte die Kopfhörer in die Tasche. Vielleicht war es besser, einen Fluchtversuch zu unternehmen. Er robbte über den Boden, und als die beiden Männer den Gang verlassen hatten, richtete er sich rasch auf und rannte auf das Zimmer zu, durch das er

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