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004 - Der Dämon mit den Totenaugen

004 - Der Dämon mit den Totenaugen

Titel: 004 - Der Dämon mit den Totenaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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herauskam.
    Da näherte sich vom Seitenstollen her ein Maskierter. Er ging zu seinem
Komplizen unter der abbrennenden Fackel. Zufällig fiel sein Blick durch das
Gittertor auf die Gestalt Larry Brents, und ein unmerklicher Ruck ging durch
den Körper der kräftigen Gestalt.
    »Na endlich«, meinte der eine Maskierte, der die ganze Zeit Wache gehalten
hatte, und seine Stimme klang dumpf hinter der Maske. »Ich habe schon gedacht,
dass ich hier Wurzeln schlagen müsste.«
    »Vielleicht wird das auch nötig sein«, meinte der andere, und im gleichen
Augenblick schoss seine Rechte vor und krachte dem kleineren Mann zwischen die
Rippen.
    Dem blieb die Luft weg. Ohne einen Laut von sich zu geben, kippte er um.
    Der andere griff hinter die Ohren des Bewusstlosen, fand die beiden
erhöhten Stellen und drückte darauf. Mühelos ließ sich die Maske lösen.
    Dann suchte der Maskierte die Taschen des Bewusstlosen ab, holte die
Schlüssel hervor und schloss das Gittertor auf. Er kniete neben Larry Brent
nieder und schnitt ihm die Fesseln auf. »Immer dann, wenn man alle Hände voll
zu tun hat, kommt garantiert noch etwas hinzu«, knurrte der Maskierte. »Dass ich
dich hier treffe, habe ich am wenigsten erwartet, Towarischtsch ...«
    »Iwan!« Larry Brent stieß den Namen des Freundes förmlich heraus.
    Der Russe löste die fluoreszierende Maske von seinem Kopf, und darunter
hervor kam sein gutmütiges, etwas rotes Gesicht.
    Larry kam wankend auf die Beine. Er hatte das Gefühl zu träumen. Iwan
Kunaritschew hier im Tunnel der Gang?
    »Mein Besuch kommt etwas überraschend, wie, Towarischtsch?« Iwan
Kunaritschew lachte, während Larry Brent seine schmerzenden Glieder rieb, um
die Durchblutung wieder in Gang zu bringen. »Ich hatte auf dem Friedhof in
Brooklyn zu tun; einige interessante Spuren haben mich dorthin geführt. Prompt
stoße ich neben einem Grab auf einen dieser Unterweltler. Ich dachte mir, dass
es nicht schlecht wäre, einmal den Weg zu gehen, den er gekommen war – in
seiner Kleidung. Ich habe den Mechanismus gefunden, der die Maske mühelos vom
Kopf löst. Hier, die Stelle hinter den Ohren. Sie verändert die präparierte
Bioschicht, die sich wie ein saugender Schwamm auf die Haut legt. Ich drang in
den Stollen ein, stolz, einer der PSA-Agenten zu sein, die es geschafft hatten,
eine Spur zu der rätselhaften Totenkopf-Gang aufzunehmen. X-RAY-1 hat insgesamt
neun X-RAY-Agenten auf die Gang angesetzt, soviel mir bekannt ist. Wir beide
scheinen die einzigen zu sein, die unabhängig voneinander zur Bande vorstoßen
konnten, Towarischtsch.«
    Während der Russe ein paar Details schilderte, schleifte er den
bewusstlosen Gangster in die Zelle, fesselte und knebelte ihn und ließ ihn an
Stelle von Larry Brent zurück. Dann nahm er mit stolzerfüllter Brust die Stelle
unter der Fackel ein, als Wächter mit einem Totenschädel ...
    Die totenkopfähnliche Maske des Überwundenen stellte er in die Ecke neben
einen Stützbalken.
    »Ich hoffe, dass es mehr werden, Towarischtsch«, meinte er. »Ich glaube,
dass wir einen sehr fruchtbaren Arbeitstag vor uns haben. Moment – ich höre
etwas ...«
    Sie lauschten. Vom Ende des Stollens näherten sich Schritte. Drei Maskierte
kamen näher. Wortlos nickten Larry Brent und Iwan Kunaritschew sich zu.
    Larry gab zu verstehen, dass er zwei übernahm. Er fühlte sich bereits
wieder prächtig in Form, und er wollte seinen Peinigern zu verstehen geben,
dass er gleiches mit gleichem zu vergelten wusste.
    Die drei Maskierten kamen ahnungslos näher.
    »Alles in Ordnung, Hank?« fragte einer dumpf.
    Iwan Kunaritschew ging auf ihn zu. »Alles in Ordnung, Brüderchen ...« Im
gleichen Augenblick schoss seine Rechte vor.
    Larry warf sich auf den zweiten, schaltete ihn mit einem wohlüberlegten
Tiefschlag aus und schleuderte zwei Sekunden später den nächsten herum, ehe der
überhaupt begriff, was los war.
    Innerhalb von zwei Minuten war die Angelegenheit erledigt.
    Die beiden Agenten lösten die kahlen Schädel von den Schultern, dann rissen
sie die schwarze Kleidung der Bewusstlosen in Streifen, fesselten die Gangster
damit und schoben sie in die leeren Grabkammern ab. Knirschend zog Larry die
Grabplatten vor. Auf einer stand sein Name. Er grinste.
    »Die Aufschrift stimmt nicht, Brüderchen«, meinte Larry. »Wir haben den
falschen dahintergestellt.«
    Der Russe antwortete nicht. Er war vollkommen damit beschäftigt, die drei
eroberten Schädel über den ersten zu stülpen.
    »Vier«, sagte

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