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004 - Der Dämon mit den Totenaugen

004 - Der Dämon mit den Totenaugen

Titel: 004 - Der Dämon mit den Totenaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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über die Lippen
eines Irren.
    Larry sprang nach vorn, griff nach dem Arm des Taumelnden und verhinderte,
dass der Schweratmende zu Boden stürzte.
    Larry sah die Umrisse eines bekannten Gesichtes.
    Henry Koslowski! Der Mann atmete wie ein Asthmakranker, er war schwach und
hilflos wie ein neugeborenes Kind und konnte sich kaum auf den Beinen halten.
Hinzu kam, dass die weißen, breiten Bandagen ihn in seiner Bewegungsfreiheit
einschränkten. Sie hatten ihn wie eine Mumie aufrecht in die Grabkammer
gestellt. Doch Koslowski war nicht tot gewesen. Mit aller Verzweiflung hatte er
versucht, die Bandagen von seinem Körper zu lösen und die Hände freizubekommen.
In langen, zerfetzten Fahnen hingen die weißen Streifen an seinen Armen
herunter und zeugten davon, welche Kraftanstrengung er aufgebracht hatte, um
der unheimlichen Fessel zu entrinnen.
    Koslowski schlug um sich und versuchte, Larry Brent auf die Seite zu
stoßen, doch seine Kräfte reichten nicht aus. Der FBI-Agent war geschwächt und
dachte, dass er es mit einem Feind zu tun hatte, den er abwehren musste.
    »Sie brauchen keine Angst zu haben, Koslowski«, sagte Larry ruhig. »Ich bin
es, Brent.« Er ließ sein Feuerzeug aufflammen, jegliche Vorsichtsmaßregel außer
Acht lassend, damit Koslowski ihn sehen konnte. Henry Koslowski tobte und
keuchte; er musste ihn beruhigen. Der Mann war wie von Sinnen.
    Larry kniete nieder und lockerte die weißen Bandagen um Koslowskis Brust,
damit er mehr Luft bekam.
    »Brent!« kam es ungläubig über die zitternden Lippen des Mannes, und er
riss Mund und Augen weit auf, dass Larry über das Aussehen des Agenten
erschrak. »Brent? Tatsächlich – Sie – sind es ...«
    Er atmete schwach und unregelmäßig, doch Larry konnte nirgends eine
Verletzung feststellen. Koslowskis rechte Hand packte nach seinem Unterarm.
»Sie sind in der Höhle des Löwen, Brent! Wie kam es dazu?«
    Mit wenigen Worten schilderte Larry die Situation.
    Koslowski nickte mechanisch. »Ich stehe tief in Ihrer Schuld, Brent«, kam
es wie ein Hauch über seine Lippen. Koslowski war weiß wie das Linnen, das sie
um seinen Körper gewickelt hatten.
    »In meiner Schuld, Koslowski?« Larry war erstaunt.
    »Ich habe Sie verraten – ich habe Sie in eine Falle gelockt. Ich wollte
nicht. Sie haben mich dazu gezwungen, erpresst! Ich bin damals in der Nacht auf
Randalls Island in die Hände der Totenschädel geraten. Sie schleppten mich in
Peggys Place. Dort hielten sie mich gefangen. Peggy, die Besitzerin, steckte
mit ihnen unter einer Decke, doch sie vertraute sich mir an. Sie stand unter
der Knute von M – wollte aber
ausbrechen, mit meiner Hilfe. Wir wollten Sie ins Vertrauen ziehen. Dann
zwangen die Totenschädel mich, Sie ins Verderben zu locken. Das Taxi, das ich
Ihnen schickte, war eine abgekartete Sache.«
    »Das habe ich bemerkt.«
    »Aber Sie kamen durch, Sie schlugen sich durch... bis in Peggys Bar, nicht
wahr?«
    Larry nickte. »Ich nahm sofort Kontakt zu Peggy auf, und ich merkte gleich,
dass etwas nicht stimmte.«
    Koslowski nickte müde, kaum merklich.
    »Kann ich Ihnen helfen, Koslowski? Sind Sie verletzt?« bot Larry seine
Hilfe an.
    Koslowski winkte ab. Er ging gar nicht auf Larry Brents Worte ein. »Da
erwartete man Sie bereits in meinem Zimmer. Sie müssen auch erkannt haben, dass
Peggy doppeltes Spiel trieb, dass sie nicht mehr mitmachen wollte. Mich
schafften sie weg, hierher, in den Stollen. M versuchte noch ein paar wichtige Details über den Aufbau und über einen
Geheimplan des FBI aus mir herauszuquetschen. Es gelang ihm nicht. Er geriet in
Wut. Er wollte mich töten. Er tötet durch seinen Willen, Brent. Lautlos und
blitzschnell. Es ist wie eine Hypnose. Er übernimmt die Kontrolle über das
vegetative Nervensystem und zwingt den Körper seines Opfers praktisch zur
Selbstzerstörung. Herzschlag – verstehen Sie, Brent? Jeder Arzt würde
Herzschlag diagnostizieren. Keinerlei Spuren, keinerlei Zeichen äußerer
Gewaltanwendung ...«
    Seine Stimme wurde immer leiser. Larry hatte Mühe, sie noch zu verstehen.
»Er tötete mich – vielmehr glaubte er, mich durch seinen Willen zu töten. Doch
ich wurde nur bewusstlos, ich war nicht tot. Sie bandagierten mich und brachten
mich hier in die Grabkammer. Als sie die Platte vorschoben, kam ich zu mir. Ich
war entsetzt. Ich arbeitete verzweifelt daran, die Bandagen zu lösen; es gelang
mir zum Teil, und dann versuchte ich, die Platte wegzuschieben – es war schwer,
sehr schwer – doch ich

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