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004 - Die Blutbestie

004 - Die Blutbestie

Titel: 004 - Die Blutbestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. F. Mortimer
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fallen.
    Sie schnellte in schrecklicher Angst einen Schritt zurück, starrte verdattert auf den Boden, denn als Steves Beine den Kellerboden berührten, war er nicht mehr zu sehen.
    Alice’ Blick zuckte zur Wand, wo sie Steves Schatten sehen konnte. Er kauerte auf der Erde, röchelte grauenvoll, richtete sich taumelnd auf.
    Sie sah, wie seine Krallenhände die Schlinge vom Hals nahmen. Das Röcheln wurde immer lauter. Unerträglich laut.
    Alice preßte die Handflächen gegen die Ohren, riß den Mund zu einem stummen Schrei auf.
    Um sie herum begann sich alles zu drehen.
    Sie sah, wie Steve die Schlinge mit einem wütenden Knurrlaut von sich schleuderte. Die Kräfte kehrten in seinen Körper zurück. Er machte einige schnelle Schritte auf das Mädchen zu.
    Sie hörte ihn kommen, wich mit. angstgeweiteten Augen zurück, dachte, daß er sie nun töten würde.
    Sie spürte seine Krallenhand, wurde zur Seite geschleudert.
    Dann hörte sie Steve auf die Kellertür zu rennen. Seine hämmernden Füße klopften die Treppe hinauf. Sie hörte ihn durch die Halle hetzen. Dann knallte eine Tür, und er war nicht mehr da.
    ***
    Roberta Hardy hatte von allem genug bekommen. Vom Whisky, von Dave, vom Sex.
    Nun war sie müde, gähnte ungeniert, flüsterte ihm noch einmal ins Ohr, welch vorzüglicher Liebhaber er gewesen war, sprach davon, daß sie morgen wieder einen anstrengenden Tag vor sich haben würde und kleidete sich an.
    Dave lag rauchend auf dem Bett und sah ihr mit sichtlichem Genuß dabei zu, wie sie den winzigen Slip nach oben zog.
    Augenblicke später trug sie wieder ihr aufregendes, spinnwebenzartes Kleidchen.
    Sie ging mit wippenden Hüften zur Tür, warf ihm ein Kußhändchen zu und meinte mit einem begeisterten Blick: »Ich werde dich in bester Erinnerung behalten, Dave. Du warst Spitze. Das vergißt man nicht.«
    Nachdem sie sein Zimmer verlassen hatte, kleidete auch er sich an.
    Er hörte eine Tür klappen, schlich auf Zehenspitzen zu seiner Tür, öffnete sie lautlos einen kleinen Spalt breit und linste auf den dunklen Korridor hinaus.
    Das Mädchen, das er sah, schlich soeben leise an seinem Zimmer vorbei.
    Sie war blond und hatte meergrüne Augen. Sie trug eine weite Bluse und keinen BH. Der kurze Rock war ebenfalls weit und bequem. Sie war auf dem Weg zum Reiseleiter, hatte sich so gekleidet, daß es während des leidenschaftlichen Beisammenseins im Keller in puncto Kleidung keine nennenswerten Schwierigkeiten gab.
    Roberta hatte sie genau beschrieben. Das war ihre Freundin April Shore, die es anscheinend wieder einmal nicht länger ohne den hübschen Doug Hopper aushielt.
    Lächelnd drückte Dave die Tür wieder zu.
    Rauchend trat er ans Fenster. Die Nacht war schwarz. Ein eiskalter Wind fegte über die niedrigen Dächer und jagte Schneeflocken vor sich her.
    Das waren Aussichten.
    »Nun fängt es auch noch an zu schneien!« ärgerte sich Dave.
    Er blickte mürrisch auf seine Uhr. Halb elf. Um elf wollte er die Nachtwache auf dem Friedhof antreten. Bei solch einem Sauwetter. Es fröstelte ihn bereits jetzt jämmerlich, wenn er die dicken Schneeflocken nur vor dem Fenster tanzen sah. Wie schlimm würde es erst werden, wenn er irgendwo zwischen den Gräbern hockte und auf den Unsichtbaren wartete, der dann vielleicht gar nicht kam, weil er es heute mal wieder vorzog, sich beim Moor herumzutreiben.
    Dave rauchte nervös, während er an das Bevorstehende dachte.
    Auf jeden Fall wollte er seine Beretta mitnehmen. Er holte sie aus dem Koffer, legte die Schulterhalfter an, schob die Waffe hinein und streifte ein Tweed Sakko über. Hinterher holte er zwei Reservemagazine aus dem Koffer und ließ sie in den Taschen des Jacketts verschwinden.
    Auf eine körperliche Kraftprobe würde er es nicht ankommen lassen.
    Er würde überhaupt nicht lange fackeln, sondern gleich schießen.
    Vielleicht war es nicht einmal so schlecht, daß es jetzt schneite.
    Dury würde sichtbare Spuren zurücklassen. Wenn er schon selbst nicht zu sehen war, würde Dave wenigstens erkennen, wo der Kerl stand.
    Und genau dahin wollte er ein ganzes Pistolenmagazin verfeuern.
    Während sich Dave seinen Friedhofsaufenthalt plastisch vorstellte, schlug das Telefon an.
    Er erschrak und zuckte zusammen.
    Ein Grinsen wischte über seine Züge. Er schüttelte den Kopf und meinte zu sich selbst: »Junge, Junge, deine Nerven sollten mal überholt werden.«
    ***
    April Shore hatte Schuhe mit weichen Kreppsohlen angezogen, um beim Gehen kein Geräusch zu

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