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004 - Die Blutbestie

004 - Die Blutbestie

Titel: 004 - Die Blutbestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. F. Mortimer
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verursachen.
    Sie erreichte die Tür des Reiseleiters.
    Ihre schlanken Finger mit den knallrot lackierten Nägeln kratzten leicht über das Holz. Das war das verabredete Zeichen.
    Lächelnd huschte sie den Korridor entlang und lief mit flinken Füßen die Treppe hinunter.
    Die Portiersloge war nicht besetzt. Sie lief daran vorbei und auf die Kellertreppe zu, wandte sich kurz um, lauschte mit angehaltenem Atem und huschte dann wie ein Schatten in die Dunkelheit hinunter, um dort ihren Geliebten zu erwarten.
    Als sie unten im Keller anlangte, fröstelte sie leicht. Aber wenn erst mal Doug Hopper bei ihr war, spürte sie von der Kälte nichts mehr. Sie hätte sich mit ihm sogar in den Schnee gelegt, wenn er es von ihr verlangt hätte.
    Sie war verrückt nach ihm.
    Und er schien verrückt nach ihr zu sein. Zumindest hatte sie den Eindruck, daß es so war.
    Würde er sonst Nacht für Nacht zu ihr kommen?
    Rechts neben dem Kellergang standen zitronengelbe Plastikkisten, in denen sich leere Limonadenflaschen befanden. Sie leuchteten in der Dunkelheit.
    April versuchte die Finsternis mit ihren Augen zu durchdringen, konnte aber nicht einmal die Hand vor den Augen sehen.
    Allmählich gewöhnte sie sich jedoch an die Dunkelheit.
    Sie entdeckte eine kleine Nische, huschte hinein, um hier auf Doug zu warten.
    Es verging eine Minute.
    Sie lauschte.
    Plötzlich hörte sie Schritte. Sie kamen auf die Kellertreppe zu.
    Aprils Herz begann heftig zu pochen. Die Vorfreude auf das Kommende zauberte ein kleines Lächeln auf ihre sinnlichen Lippen.
    Die Schritte kamen die Kellertreppe herunter. April blickte gespannt hinüber. Sie sah einen Schatten langsam herunterkommen.
    Doug, dachte sie. Das ist Doug.
    Aufgeregt wartete sie, während sie sich fragte, ob sie aus der Nische treten und sich ihm blitzschnell an den Hals werfen sollte.
    Der Schatten wurde größer.
    Plötzlich erschrak das Mädchen. Das war nicht Doug. Dieser Schatten gehörte nicht zu Doug.
    Sie zuckte zurück. Aus Angst, hier unten entdeckt zu werden, preßte sie sich mit angehaltenem Atem in die dunkle Nische. Sie fürchtete die entsetzliche Blamage.
    Was sollte sie nur sagen, wenn man sie hier unten erwischte?
    Sie sann aufgeregt nach einer Antwort, die halbwegs glaubhaft wirkte.
    Sie hörte die Limonadenflaschen klirren.
    Mit einem Mal schlich sich kalte Angst in ihre Glieder.
    Man erzählte sich so furchtbare Schauergeschichten über einen Unsichtbaren, der die Stadt unsicher machte.
    Er mordete mit der Grausamkeit eines reißenden Tieres und trank das Blut von jungen Mädchen.
    April begann zu zittern. Schreckliche Vorwürfe peinigten sie mit einem Mal. Warum war sie bloß in diesen Keller gegangen? Warum war sie nur so leichtsinnig gewesen, allein hier herunterzugehen, obwohl sie von den grauenvollen Taten des Unsichtbaren wußte?
    Schlotternd schob sie sich mit angehaltenem Atem nach vorn.
    Sie blickte ängstlich zu den Limonadenflaschenkisten hinüber.
    Kalte Schauer jagten ihr über den Rücken, als sie den Schatten sah.
    Doch dann sah sie auch einen Körper. Einen Schatten und einen Körper.
    Ein Stein fiel ihr vom Herzen. Das konnte nicht der Unsichtbare sein. Sie blickte genauer hin. Das war Mr. James Cobb, der Besitzer dieses Hotels.
    Ein etwas dicklicher, gutmütiger Mann, der immer einen Witz auf den Lippen hatte, der zu allen Leuten freundlich und sehr hilfsbereit war.
    Leise aufseufzend zog sich das Mädchen wieder in die Nische zurück. Sie nahm sich vor, gleich nachdem Cobb den Keller verlassen hatte, auf ihr Zimmer zurückzukehren.
    Sie wollte das Schicksal nicht herausfordern. Lieber wollte sie heute mal auf Doug verzichten, als diesem grauenvollen Ungeheuer in die Hände zu fallen.
    ***
    »Er war hier, Dave!« schrie Alice Flack am anderen Ende der Leitung aufgeregt. »Steve war hier. Er sieht schrecklich aus!«
    Dave horchte auf. »Moment, Alice. Was soll das heißen? Haben Sie ihn etwa gesehen? Er ist doch unsichtbar.«
    Alice erzählte stockend.
    Der Schock saß noch tief in ihren Knochen. Sie brachte manche Sätze verdreht heraus. Dave mußte gut aufpassen, um alles richtig mitzubekommen.
    Es war so unglaublich wie die ganze Geschichte, die er erlebte.
    Steve Dury hätte sich ihr zuliebe das Leben genommen. Dave konnte das beinahe nicht fassen.
    »Das ist grandios, Alice!« rief er begeistert.
    »Wenn der Strick nicht gerissen wäre, würde er jetzt nicht mehr leben«, sagte das Mädchen verzweifelt.
    »Hören Sie, Alice. Wir müssen unbedingt

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