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004 - Kerry kauft London

004 - Kerry kauft London

Titel: 004 - Kerry kauft London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Sie an mich.«
    »An Sie?«
    »Warum denn nicht? Ich habe ein großes Aktienpaket, und Sie oder Ihre Strohmänner haben den Rest in den Händen.«
    »Und Sie wollen Kerrys Preis zahlen?«
    »Ja.«
    Leete sah den anderen an. »Abgemacht! Ich bin froh, daß ich nichts mehr damit zu tun habe.«
    »Sie haben vielleicht eine Million verloren«, bemerkte Hermann und ging wieder in sein Arbeitszimmer.
    Else Marion war mit Kopfschmerzen aus dem Büro nach Hause gegangen und hatte von King Kerry strenge Weisung erhalten, nicht wieder zum Dienst zu kommen, ehe sie nicht wieder völlig hergestellt sei.
    Sie war kurz nach zwölf nach Hause gekommen, hatte eine Tasse Tee getrunken, eine Aspirintablette genommen und sich zu Bett gelegt. Sie wollte um zwei Uhr zum Lunch aufstehen, aber als sie erwachte, war es fast dunkel, und da stellte sich auch jenes Angstgefühl ein, das immer auftritt, wenn man gewahr wird, daß man Zeit verloren hat, aber nicht weiß, wieviel. Sie sah nach der Uhr. Es war nahezu neun. Sie stand auf und verzehrte das Kotelett, das ihr geduldiges Mädchen in der Zeit, in der sie sich ankleidete, zubereitet hatte.
    Es war inzwischen zehn geworden. Die Kopfschmerzen waren vergangen, und Else verspürte ungeheure Arbeitslust. Im Büro lag einige Arbeit, die sie mit nach Hause nehmen wollte; sie arbeitete nicht gern nachts im Büro. King Kerry hatte die Angewohnheit, unvernünftig lange zu arbeiten, und sie hatte das Gefühl, daß er dann gern allein war.
    Sie leistete sich ein Auto zum Büro, ging an dem Wächter und dem Verwalter in der kleine Loge vorüber, schloß die Bürotür auf und trat ein. Schnell packte sie ihre Arbeit zusammen und steckte sie in die Tasche. Da bemerkte sie auf Kerrys Schreibtisch eine für sie bestimmte Bleistiftnotiz.
Ich bin zum Warenhaus gegangen; kommen Sie nach, wenn Sie sich wohl fühlen. K. K.
    »Wann ist Herr Kerry weggegangen?« fragte sie den Verwalter.
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Ich bin erst um neun Uhr zum Dienst gekommen. Seit der Zeit ist er nicht hiergewesen.«
    Die Mitteilung hätte ja am frühen Nachmittag geschrieben sein können. Aber dann wäre er wohl schon wieder zurück gewesen und hätte den Zettel vernichtet.
    Sie fühlte sich sehr frisch und ausgeruht. Die Fahrt über den Fluß würde ihr guttun.
    Eine andere Taxe wurde bestellt und setzte sie in dem großen Hof des Kerryschen Warenlagers ab. Es bestand aus drei hohen Gebäuden, die drei Seiten eines Vierecks bildeten. Zwei Gebäude stießen mit ihren Mauern an den Kai; das dritte hatte in der Mitte eine große Einfahrt, durch die Lastwagen aus-und einfuhren.
    Ein Bild außerordentlicher Geschäftigkeit und Tätigkeit bot sich ihr. Die Fenster waren hell erleuchtet, denn eine große Zahl Arbeiter war damit beschäftigt, die Waren auszupacken und zu sortieren, ehe sie in die Oxford Street befördert wurden.
    »Herr Kerry ist irgendwo im Gebäude, Fräulein«, sagte der Angestellte, der die Arbeitszeit zu kontrollieren hatte, »aber seit einer Stunde hat niemand ihn gesehen.«
    »Macht nichts«, erwiderte sie, »ich werde ihn gleich suchen.«
    Sie hatte Zutritt zu allen Räumen und verbrachte eine amüsante halbe Stunde, indem sie den Männern und Mädchen bei der Arbeit zusah. Die großen Kisten und Körbe kamen in den ersten Stock, wo ihre Deckel abgenommen, die Zinkemballage schnell und geschickt aufgeschnitten und der Inhalt auf einen breiten Sortiertisch geworfen wurde. Hier wurden die Stücke gezählt, auf ein laufendes Band gelegt und in das nächste Stockwerk befördert, wo sie nach nochmaliger Zählung in große, mit Zinkblech ausgeschlagene Schränke gelegt wurden. Dort blieben sie, bis sie von Oxford Street angefordert wurden.
    Hunderte von Kisten lagerten in den großen Lagerräumen im Erd-und Kellergeschoß. Auch hier waren gewaltige Mengen von Stoffen: Satin, Baumwolle, Seide, Wollmusselin und Leinen.
    »Jeden Tag kommen neue Warenmengen an«, sagte einer der Vorarbeiter. »Diese hier« - er zeigte auf ein wirres Durcheinander gelber Holzkisten und dunkelbrauner Ballen - »werden einen Monat warten müssen, ehe sie an die Reihe kommen.«
    »Die Fabriken schicken wohl dauernd?« fragte Eise.
    »Dauernd. - Da kommt gerade wieder eine Kiste.« Damit deutete er auf einen Mann mit einer ledernen Fuhrmannsschürze, der eine Kiste auf der Schulter trug.
    »Was mag da drin sein?« fragte sie.
    »Sieht nach Handschuhen aus - die kommen in solchen kleinen Kisten.«
    Sie wartete, bis die Kiste auf die

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