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004 - Kerry kauft London

004 - Kerry kauft London

Titel: 004 - Kerry kauft London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Shilling nehmen kann.«
    Schweren Herzens betrat der junge Mann Kerrys Büro. Else war nicht da. Kerry empfing ihn allein, las schweigend den Brief und zerriß dann einen, den er gerade schrieb.
    »Wissen Sie, was da drinsteht?« Kerry hielt Holdens Brief in die Höhe.
    »Nein, Herr Kerry.«
    »Das dachte ich mir«, sagte der große Mann lächelnd, »sonst hätten Sie ihn wohl nicht hergebracht. Ich will ihn vorlesen:
Sehr geehrter Herr!
    Da Sie den Rat eines Sachverständigen nicht brauchen und vielleicht eine Hilfe bei dem Neubau Londons nötig haben, so schicke ich Ihnen meinen Zeichner, der durch Begeisterung ersetzt, was ihm an Erfahrung abgeht. Ich kann ihn nicht mehr gebrauchen.
    Hochachtungsvoll Biglow Holden.
    Bray stieg die Röte ins Gesicht. »Wie kann er es wagen!« rief er.
    »Wagen?« Kerry zog die Augenbrauen hoch. »Du lieber Himmel, er hat Ihnen das beste Zeugnis ausgestellt, das ich je bei einem jungen Manne gesehen habe. Ich schließe daraus, daß Sie entlassen sind.«
    Bray nickte.
    »Ausgezeichnet! Jetzt gehen Sie in ein Büro, das ich eben in der St. James Street gemietet habe. Richten Sie es ein, wie es sich für ein Büro eines Architekten gehört. -Sie haben dabei völlig freie Hand. Und wenn Sie einer fragt, wer Sie seien, dann müssen Sie sagen: › Ich bin der Architekt des großen L-Trusts ‹ und«, fügte er feierlich hinzu, »man wird wahrscheinlich den Hut vor Ihnen abnehmen.«
    »Aber, im Ernst, Herr Kerry?« protestierte Gordon lachend.
    »Ich bin noch nie im Leben ernster gewesen. Gehen Sie hin und entwerfen Sie etwas!«
    Gordon Bray war überwältigt, hypnotisiert - er konnte es nicht fassen.
    »Entwerfen Sie mir«, sagte Kerry nachdenklich, »einen öffentlichen Platz mit Häusern, Läden und öffentlichen Gebäuden. Der Platz soll genau die halbe Länge der Regent Street im Geviert haben.«
    Mit kurzem Nicken entließ er den verwirrten jungen Mann.
    Gordon war schon an der Treppe, als sich Kerrys Tür öffnete und sein grauer Kopf mit dem hageren, markanten Gesicht heraussah:
    »Bray!«
    »Bitte.«
    »Das Gehalt - tausend pro Jahr; fünf Jahre Kontrakt, jährlich zweihundertfünfzig Zulage bis zu zweitausend. Einverstanden ?«
    Gordon Bray nickte nur; sprechen konnte er nicht, er war zu benommen.



Kapitel 24
    »Das ist ja ein ganz unheimliches Ding, das Sie haben, Zeberlieff!«
    Martin Hubbard, in tadellosem Dreß, sah seinem ahnungslosen Freund über die Schultern.
    Hermann fuhr mit einem Fluch herum.
    »Wie sind Sie denn hereingekommen?« fragte er unwirsch.
    »Durch die Tür. Ich kam gerade herein, als Ihr Diener hinausging, um auf die Post zu gehen.«
    Hermann stand von dem Tisch auf, an dem er experimentiert hatte.
    »Kommen Sie mit ins Eßzimmer!« sagte er kurz angebunden. »Ich hasse Leute, die sich hinter meinem Rücken einschleichen - es überläuft mich dabei eiskalt.«
    »Aber«, fiel der andere gut gelaunt ein, »Sie haben doch sicherlich nichts gegen Ihren zukünftigen Schwager einzuwenden« - eine Bemerkung, die auch Zeberlieff die gute Laune wiedergab, denn er kicherte, als er seinen Besuch die Treppe hinuntergeleitete.
    »Zukünftiger Schwager - ja«, wiederholte er.
    »Was war das für ein spaßiger Apparat?« wollte Hubbard wissen. »Ich habe gar nicht geahnt, daß Sie den Wissenschaftlern ins Handwerk pfuschen. Sie sind der reine Ludwig XIV. mit Ihrer Vorliebe für angewandte Mechanik.«
    »Es ist eine Erfindung, die mir jemand zugeschickt hat«, entgegnete Hermann unbefangen. »Haben Sie sich das Ding angesehen?«
    »Ich habe nur etwas gesehen, was wie ein Wecker aussah, einen Wattepfropf und so ‘ne Art Filmstreifen.«
    »Es ist eine neue Art von - äh - äh - Kinoprojektionsapparat«, erläuterte Zeberlieff hastig. »Er funktioniert automatisch - wirft beim Wecken Bilder an die Decke.«
    »Und wozu waren die Streichhölzer da?«
    »Streichhölzer?« Zeberlieff faßte ihn scharf ins Auge. »Da waren keine Streichhölzer.«
    »Dann muß ich mich wohl geirrt haben.« Hubbard hatte nicht genug Interesse, um sich weiter damit zu beschäftigen, und fuhr fort: »Sie wissen doch, daß ich auf Verabredung gekommen bin?«
    »Keine Ahnung!«
    »Sie haben mir gesagt, ich solle herkommen«, fiel der andere gereizt ein, »um Ihre Schwester zu treffen.«
    »Tatsächlich?« Hermann sah ihn nachdenklich an. »Das habe ich allerdings getan. Es ist sehr peinlich für uns beide, denn meine Schwester will Sie nicht empfangen.«
    »Will mich nicht empfangen?«
    Der Ärger

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