004 - Magie der Liebe
altmodischen Kostüms konnte die Tatsache verbergen, dass ihr zierlicher Körper üppige weibliche Rundungen aufwies.
Er spürte etwas an seinem Rücken und fuhr herum. Deluth beugte sich über seine Schulter und betrachtete mit gierigen Blicken den Bildschirm.
Tristan musste sich beherrschen, dem Mann nicht sämtliche Doughnuts samt Schachtel in den Schlund zu stopfen. Stattdessen zischte er nur ein einziges Wort:
„Raus."
Dieses Mal musste er sich nicht wiederholen. Der Wachmann klemmte die Schachtel mit den Doughnuts unter den Arm und eilte aus dem Raum. Offensichtlich war er mehr erleichtert als beleidigt.
Tristan wandte sich wieder dem Monitor zu und fragte sich, was ihn dazu bewegt haben mochte, das Mädchen in seiner Suite unterzubringen. In seinem Bett. Als sie im Innenhof zusammengebrochen war. Sven war vorgestürmt, um sie aus Tristans Armen zu nehmen. Doch Tristan hatte nur noch daran gedacht, dass er sie vor den blitzenden Kameras und den schreienden Reportern beschützen musste. Ohne auf Sven zu achten, hatte er ihre zarte Gestalt an seine Brust gedrückt und sie zum nächsten Aufzug gebracht. Dann hatte er automatisch den Knopf zum fünfundneunzigsten Stock gedrückt. Sicher war es ihm nur aus reiner Gewohnheit in den Sinn gekommen. Das Penthouse war schon immer seine einzige Zuflucht vor der allgegenwärtigen Presse gewesen.
Nun konnte er sogar einen Vorteil aus dieser unüberlegten Tat ziehen. Solange sie in seinen Räumen wohnte, konnte er jede ihrer Bewegungen überwachen. Bald würde er ohnehin einen Weg finden, diese Betrügerin zu entlarven.
Die zarten, elfenhaften Züge des Mädchens ließen ihre eindrucksvollen dunklen Augen umso größer erscheinen, und eine dicke, weiche Masse aus Korkenzieherlocken reichte ihr bis zur Taille. Selbst mit der teuersten Dauerwelle der Welt hätte niemand solches Haar nachahmen können. Ihre Augen wirkten traurig und erinnerten ihn an den Blick der Kinder in dem Waisenhaus, in dem er aufgewachsen war. Die Haut des unwiderstehlichen Geschöpfes war so hell, dass sie beinahe durchsichtig wirkte.
Noch ungewöhnlicher als ihr Benehmen war der zarte Duft, den ihre Haut ausströmte. Tristan hatte bereits versucht zu erraten, welches Parfüm sie benutzte. Obwohl er die meisten Damenparfums kannte, gelang es ihm nicht.
Tristan konnte es nicht hinnehmen, wenn er ein Rätsel nicht lösen konnte. Ihr ausgefallener Duft hatte ihn schier verrückt gemacht. Am liebsten hätte er diese verführerische Haarmasse zurückgeschoben und an der weichen Haut ihres Halses geschnuppert, bis er das Parfüm identifiziert hatte.
Tristan beobachtete, wie sie die Fernbedienung ergriff und sie neugierig betastete.
Sie zuckte zusammen, als sich ein Teil der Wand öffnete und einen großen Fernsehbildschirm zum Vorschein brachte. Es lief gerade ein Kriminalfilm, in dem ein Schusswechsel zwischen einem Detektiv und mehreren Verbrechern stattfand.
Zuerst schreckte sie zurück, doch dann näherte sie sich mit großen Augen dem Fernsehgerät.
Er konnte sich nicht erklären, aus welchem Grund die junge Frau ihre Nase direkt an den Bildschirm drückte und den Kopf in alle Richtungen drehte. Als sie sich schließlich aufrichtete, war ihre Nase schmutzverschmiert. Tristan beschloss, sein Reinigungspersonal zu feuern und eine neue Firma zu beauftragen.
Während das Mädchen dem Fernseher immer noch misstrauische Blicke zuwarf, ging sie hinüber zum Nachttisch neben seinem Bett, wo sein schwedisches Designertelefon stand.
Sein Verdacht hatte sich also bestätigt. Tristan bediente die Konsole, damit er das Telefonat mit anhören und die Nummer ihres Gesprächspartners ermitteln konnte.
Er hatte den Magiewettstreit veranstaltet, um einen mächtigen Gegner zu fangen.
Stattdessen hatte er nur eine harmlose kleine Spionin erwischt. Entspannt lehnte er sich zurück und begann mit Hilfe seines logischen Verstandes, ihre möglichen Kontakte methodisch zu überdenken.
Würde sie den Chefredakteur ihrer Zeitung anrufen? Den Geschäftsführer einer seiner Konkurrenzfirmen? Wite Lize? Oder vielleicht einen anderen Verbündeten in ihrem Plan, den „Jungmilliardär" um eine Million Dollar zu erleichtern? Vermutlich war es ein Liebhaber, der zuerst über Tristans Leichtgläubigkeit spotten würde, bevor er ihr leidenschaftliche, unanständige Worte zuflüsterte . . . über das, was er mit ihr tun wollte, wenn sie endlich wieder vereint waren . . .
Tristan versteifte sich. Wie war er nur auf solch
Weitere Kostenlose Bücher