004 - Magie der Liebe
Carlyle waren zu höflich, um die Tatsache zur Kenntnis zu nehmen, dass die Limousine sechsmal um den Block gefahren war, bevor Braut und Bräutigam leicht zerzaust und mit geröteten Wangen aus dem Wagen stiegen. Arian fuhr mit der Zunge über ihre brennenden Lippen, dann lächelte sie verlegen für die Kameras.
Selbst Sven und Luzifer schienen zur Feier des Tages einen Waffenstillstand geschlossen zu haben. Als sie den prächtig geschmückten Bankettsaal erreichten, entdeckte Arian Sven, der - ungeachtet der schockierten Blicke einiger Damen der New Yorker Gesellschaft - das Kätzchen mit Kaviar von seinem Teller fütterte, während er selbst an einem Blütenzweig der Tischdekoration knabberte. Arian schickte ein Dankgebet zum Himmel, da sie ihn glücklicherweise nicht in einen Menschen fressenden Tiger verwandelt hatte.
Der Geiger des Streichquartetts bat Arian und Tristan auf die Tanzfläche, um den ersten Tanz zu eröffnen. Luzifer sprang von Svens Schoß und an Arians Bein hoch, um sich an ihrer Spitzenschleppe festzukrallen.
Tristan zog seine Braut eng an sich und zupfte eine Orangenblüte aus ihrem Haar.
„Glücklich, Mrs. Lennox?" fragte er.
„Wahnsinnig glücklich, Mr. Lennox", antwortete sie, während sie ihre Wange an seinen Hals schmiegte und davon träumte, jeden Morgen ihres restlichen Lebens neben diesem Mann aufzuwachen.
Als der zweite Tanz begann, gesellten sich auch die anderen Paare zu ihnen, die fröhlich über Luzifers Bemühungen lachten. „Seltsam", sagte Tristan. Er hatte gerade Copperfield entdeckt, der eine hoch gewachsene Schönheit auf die Tanzfläche führte. „Ich kann mich nicht erinnern, Cherie zu unserer Hochzeit eingeladen zu haben."
Arian lächelte schalkhaft. „Du hast sie auch nicht, eingeladen. Aber geben die beiden nicht ein wunderbares Paar ab?"
Copperfield wirbelte Cherie auf der Tanzfläche herum und zwinkerte Arian über die Schulter seiner Partnerin hinweg dankbar zu. „Ja, ich glaube, du hast Recht", erwiderte Tristan. „Hast du etwa den ganzen Morgen damit verbracht, Liebestränke für meine alten Freundinnen zu brauen?"
Nach einer Weile fiel Tristan auf, dass Arian jedes Mal nervös zur Tür blickte, wenn neue Gäste eintrafen. „Wenn du deine Meinung geändert hast, ist es zu spät. Ich werde dich jetzt nie mehr gehen lassen. Schon gar nicht, bevor ich . . ." Er senkte den Kopf und flüsterte ihr ein leidenschaftliches Versprechen ins Ohr.
Arian errötete tief. Dann wurde ihr Gesichtsausdruck jedoch ernst. „Ich hoffe, mein Hochzeitsgeschenk wird dir gefallen", sagte sie leise. Tristan konnte sich nicht erklären, was sie meinte.
Nur wenige Minuten später tanzte Arian mit dem Rücken zur Tür, als Tristan plötzlich sagte: „Was, zur Hölle . . .?" Arian versteifte sich, sah ihn jedoch mit gespielt unschuldigem Blick an, als er ihr ein wütendes Gesicht zuwandte. „Wer hat dir eigentlich beigebracht, das Telefon zu benutzen?"
„Das warst du", erinnerte sie ihn lächelnd. „Nun geh schon", sagte sie und gab ihm einen kleinen Schubs in Richtung der Tür. „Du musst deine Pflicht als Gastgeber erfüllen."
Tristan gehorchte, doch nicht, ohne vorher sein Haar zurückzustreichen und seinen eleganten grauen Frack zurecht-zuziehen. Mit Tränen in den Augen beobachtete Arian, wie ihr wundervoller Ehemann sich seinen Weg durch die Tänzer bahnte, um seine Mutter zu begrüßen.
Brenda stand zögernd an der Tür. Sie trug ein überraschend geschmackvolles blaues Kleid, das mit einer Bernsteinbrosche geschmückt war. Arian hielt den Atem an, während sich Tristan steif zu seiner Mutter herunterbeugte und ihre schüchterne Umarmung akzeptierte. Zu Arians Erleichterung begrüßte er die Menschen in Brendas Begleitung mit einem überraschten Lächeln.
Arian sorgte dafür, dass Luzifer ein neues Opfer für seine Streiche fand, dann ging sie durch die Menge, um ihrem Ehemann in diesem ergreifenden Moment zur Seite zu stehen.
Tristan legte einen Arm um sie und zog sie in den Kreis seiner Familie. „Ich möchte, dass ihr alle Arian kennen lernt, meine frisch gebackene Ehefrau. Arian, du hast ja meine Mutter bereits getroffen." Zwei ängstlich aussehende junge Männer hatten Brenda in die Mitte genommen, als ob sie ihre Mutter beschützen wollten. „Das hier sind Bill und Danny." Die beiden Männer begrüßten Arian mit einem schüchternen Lächeln.
Ein unscheinbares Mädchen hinter ihnen klammerte sich an den Arm ihres Begleiters, der noch jünger als
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