004 - Magie der Liebe
Schulter hinaufkletterte. Eine Reihe Perlen löste sich von dem Kleid und fiel auf den Boden. Doch Arian vergab dem schwarzen Winzling schnell, da es sich zufrieden auf ihrer Schulter niederließ und sich schnurrend an ihr Ohr schmiegte.
Arian griff an Sven vorbei in das Marmorwaschbecken, an dessen Rand eine durchweichte Geschenkkarte klebte. Sie nahm die Karte auf, um sie zu lesen.
Tristans schwungvolle Schrift war etwas verschmiert, doch immer noch lesbar. Jede gute Hexe braucht einen Gefährten. Und du bist die verdammt beste Hexe, die ich kenne.
Ihr Herz schlug schneller vor Freude. Tristan hätte kein schöneres Geschenk auswählen können als dieses entzückende kleine Wesen auf ihrer Schulter.
Ein dezentes Hüsteln riss sie aus ihren Gedanken. „Hier ist Barrett, Madam", ertönte eine Stimme aus dem Wohnzimmer. „Ich bin gekommen, um Sie mit der Limousine in die Kapelle zu bringen."
Arians Kopf fuhr hoch. „O nein! Die Kapelle! Die Hochzeit!" Sie nahm die Katze in die Hände und hielt sie Sven hin. „Könnten Sie bitte einen Korb für den kleinen Luzifer finden? Ich möchte ihn mitnehmen."
Sven wich entsetzt zum Waschbecken zurück, während er heftig den Kopf schüttelte.
Arian seufzte. „Sagen Sie mir nicht, dass ein großer Bursche wie Sie vor einem Kätzchen Angst hat."
Der Bodyguard bekreuzigte sich schnell. „Schwarze Katzen bringen Unglück."
„Und große Norweger sind oft übertrieben abergläubisch." Arian ignorierte die lautstarken Proteste, mit denen sich sowohl Sven als auch die Katze beschwerten, und setzte das Kätzchen auf Svens große Hand.
Sie hob ihren Rocksaum, um nicht darüber zu stolpern, und eilte aus dem Badezimmer.
Arians Ehering war das genaue Gegenteil ihres Verlobungsringes - zart, geschmackvoll und außergewöhnlich. Als Tristan ihr den schmalen Goldreif vor dem Priester über den Finger streifte, flüsterte er ihr zu, dass das Schmuckstück antik sei, über fünfundsiebzig Jahre alt. Arian fragte sich, was er dazu gesagt hätte, dass seine Braut noch viel antiker war - über dreihundert Jahre alt.
Eines Tages würde sie ihm die Wahrheit gestehen. Eines Tages, wenn sie zufrieden auf der Terrasse ihres kleinen Hauses sitzen und ihren Enkelkindern beim Spielen zusehen würden. Doch heute war ein Tag, an dem sie beide ihre Vergangenheit hinter sich lassen wollten.
Arian war froh, dass Tristan auf einem weißen Kleid bestanden hatte. Es schien ihren gemeinsamen Neuanfang zu symbolisieren. Die eng anliegenden Ärmel und der tiefe Ausschnitt des Oberteils gingen in einen weiten, schwingenden Rock über. Sven hatte ihr Haar hochgesteckt und die dunklen Locken mit einer dezenten Tiara aus Seidenblüten befestigt. Das Smaragdamulett stellte den einzigen Farbtupfer dar und glitzerte im Licht der unzähligen Kerzen, die in der Kapelle brannten.
Arian verspürte kein Verlangen, seine Magie zu benutzen. Niemals hatte sie einen mächtigeren Zauberspruch gehört als die Worte des Priesters: „Ich erkläre euch zu Mann und Frau." Als sie zu ihrem Ehemann aufsah, legte Tristans zärtlicher Kuss einen Zauberbann über sie, der ein Leben lang währen würde.
„Ladys und Gentlemen", verkündete der Priester mit einem strahlenden Lächeln, während sich das Paar zu den überfüllten Kirchenbänken umdrehte. „Es ist mir eine Ehre, Ihnen Mr. und Mrs. Tristan Lennox vorzustellen."
Donnernder Applaus hallte von den Wänden der eleganten Kapelle wider. Ärian blickte auf die unzähligen lächelnden Gesichter und drückte ergriffen Tristans Hand.
Zuerst war sie eine Fremde in dieser Welt gewesen, und nun hatte sie tatsächlich Freunde gefunden.
Bevor Arian weiter nachdenken konnten, wurden sie den Gang entlang und aus den hohen Eingangstüren der Kapelle gedrängt. Eine Wolke von Orangenblüten wurde von jubelnden Gratulanten auf sie geworfen, was ihr einen vorwurfsvollen Blick von ihrem niesenden Ehemann einbrachte. Als sie in die bereitstehende Limousine stiegen, bemerkte Arian weder den eisigen Wind noch die dunklen Wolken, die sich am Himmel zusammenzogen.
Während das luxuriöse Gefährt zum Hotel Carlyle fuhr, wo der Empfang stattfinden sollte, schmiegte sich Arian glücklich an ihren Ehemann. Tristan streichelte zärtlich ihren Arm, was die Erinnerungen an ihre letzte Begegnung in einer Limousine zurückbrachte. Arian warf ihm einen verstohlenen Blick zu. Sein unwiderstehliches Lächeln zeigte ihr, dass er genau dasselbe dachte.
Die wartenden Hochzeitsgäste vor dem
Weitere Kostenlose Bücher