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0041 - Die Treppe ins Nichts

0041 - Die Treppe ins Nichts

Titel: 0041 - Die Treppe ins Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franc Helgath
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gemacht zu haben, als er einen Einfall hatte.
    Das silberne Amulett. Vielleicht konnte es ihm weiterhelfen.
    Zamorra hatte dieses Amulett geerbt. Unter seltsamen Begleitumständen hatte er es an sich bringen können. Es war das geheimnisvolle Amulett von Leonardo de Montagne, einem seiner Ahnen, eines Magisters der okkulten Wissenschaften.
    Zamorra besaß das Amulett jetzt schon seit geraumer Zeit, doch immer noch nicht kannte er all die Kräfte des Metalls. Er wusste nur, dass das Silber mit den eingravierten Zeichen und Runen dem Träger Gewalt über Geister und Dämonen verleihen konnte.
    Zamorra spürte das Amulett am Hals. Schon als er die Hügelgruppe erreicht hatte, hatte das Metall begonnen, sich zu erwärmen. Es brannte auf seiner Brust. Zamorra nahm sich das Amulett vom Hals.
    Die vergebliche Suche hatte ihn wieder in die Nähe seines Wagens zurückgebracht.
    Jetzt legte er das Amulett auf seine Handfläche und streckte die Hand aus. Der Strahl der Sonne brach sich auf dem Silber und blendete gleichzeitig seine Augen.
    Unwillkürlich zuckte Zamorra zusammen. Er wurde das Gefühl nicht los, als hätte dieser plötzliche Strahl die Bedeutung einer Warnung für ihn gehabt. Doch nichts konnte ihn mehr von seinem Vorhaben abbringen. Um Weiteres zu erfahren, dazu war er schließlich hierher gekommen. Er brauchte neue Steinchen für sein Mosaik.
    Über die offene Handfläche peilte er den angeblichen Standort der ehemaligen weißen Burg an.
    Über dem Silber begann es leicht zu flimmern. Ganz zaghaft zuerst. Professor Zamorra konzentrierte sich und dachte intensiv an den Wunsch, den er hatte. Das uralte Medaillon verließ ihn auch diesmal nicht. Aufs Neue zeigte es eine Wirkung, die Zamorra bisher noch nicht gekannt hatte. Das Flimmern über der Hand wurde noch stärker.
    Der Professor schaute durch dieses Flimmern hindurch. Schemenhaft zuerst, dann immer deutlicher werdend, nahm er plötzlich ein Gebäude wahr, das er mit seinen menschlichen Augen vorher nicht hatte sehen können. Auf der Kuppe erhoben sich weiße Mauern, aus riesigen Marmorblöcken gefugt. Er glaubte sogar, trotz des undeutlichen Bildes, den Stil des Bauwerks ausmachen zu können. Es stammte aus einer Epoche, in der in Spanien die Bauwerke noch von der maurischen Kunst beeinflusst waren.
    Er machte lange Reihen von Arabesken aus, die kunstvoll in den Stein gemeißelt waren, und er sah auch das Tor, das ins Innere des blendend weißen Schlosses führte.
    Er glaubte, sphärische Klänge zu hören. War das nur der Wind, der über den Hügel strich?
    Langsam schritt Zamorra aus. Die Hand mit dem Amulett vor sich gestreckt, ging er auf das Tor zu. Das silberne Amulett des Leonardo de Montagne wies ihm den Weg. Es hatte dank der geheimnisvollen Kräfte, die ihm innewohnten, längst Vergangenes wieder sichtbar gemacht.
    Wie vierzehn Tage vorher Piere Laguère und seine beiden Töchter gelangte auch Professor Zamorra in den Burghof. Als er das Tor passierte, griff er gegen die Mauern. Doch seine tastenden Finger trafen auf keinen Widerstand.
    Das Amulett konnte ihm also nur ein Bild der vergangenen Wirklichkeit liefern.
    Wie der Bäcker aus dem Loiretal erreichte auch Zamorra den Arkadengang und das Innere des Gebäudes. Auch er sah den weißen Saal mit den bunten Fenstern, die einen irrlichternden Farbteppich auf den makellos weißen Boden warfen. Auch er sah den Sarkophag, und der Deckel des Sarkophages war zurückgeschoben…
    Blau schimmerte es aus der rechteckigen Öffnung. Entschlossen ging Zamorra darauf zu. Er hatte die Hand jetzt zurückgezogen und legte sich das Amulett wieder um den Hals.
    Das Bild, das er sah, blieb. Auch die steile Treppe, die hinabführte, blieb. Zamorra zögerte einen Augenblick, bevor er seinen ersten Schritt auf die oberste Treppe setzte.
    Dreizehn Stufen zählte er. Dreizehn Stufen ins Verderben?
    Er hatte angenommen, die Treppen würden sein Gewicht nicht tragen. Auch sie wären nur Trug und Schein. Aber er irrte sich.
    Zamorra ging sie hinab. Stufe für Stufe.
    Ein Angstgefühl bemächtigte sich seiner. Ein Gefühl der Beklemmung. Automatisch wischte er den kalten Schweiß von seiner Stirn, der in wenigen Sekunden aus den Poren getreten war.
    Was war geschehen? Warum konnte er jetzt Stufen steigen, die das Amulett ihm nur vorgegaukelt hatte?
    Zamorra zwang sich, in diesem Augenblick nicht an dieses Phänomen zu denken. Es war der Forschereifer, der ihn weiter trieb.
    Die Stufen endeten in einem domartigen Gewölbe

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