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0043 - Der Vampir von Manhattan

0043 - Der Vampir von Manhattan

Titel: 0043 - Der Vampir von Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Appel
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schwer verletzt?«
    »Nein, er hat nur leichte Brandwunden davongetragen. Vermutlich auch einen Schock. Was, um Gottes willen, ist da eigentlich passiert?«
    »Das wüßte ich auch gern«, sagte ich, denn ich hatte keine Lust, dem Arzt lange Erklärungen abzugeben.
    Captain Hamiltons Hände waren zwar geschwärzt, aber verbrannt hatte er sie sich nicht. Als der Doc zum Ambulanzwagen marschierte, in den Suko bereits eingeladen worden war, wandte Hamilton sich an mich.
    »Was machen wir jetzt, John?«
    »Ein dummes Gesicht«, brummte ich und klopfte mir den Schmutz von der Kleidung. »Im Moment weiß ich auch nicht weiter.«
    Das silberne Kreuz steckte in meiner Tasche. Ich begann, den Inhalt meines Einsatzkoffers, den Suko hatte fallen lassen, vom Boden aufzuklauben. Beschädigt worden war nichts.
    Sorgenvoll sah ich in das trübe, milchige Grau vor mir. Der alte Montague und Asenath hatten diese Runde klar gewonnen. Ich konnte noch froh sein, daß Suko und mir nicht mehr passiert war.
    ***
    Wie ein rotglühender Ball versank die Sonne hinter den Hochhäusern von Jersey City. Industrieschornsteine und die Anlagen einer Raffinerie zeichneten sich tiefschwarz wie Scherenschnitte gegen den rotglühenden Himmel mit den dunkleren Wolken darin ab.
    Die Dämmerung begann, und mit dem Untergang des Tagesgestirns brach die Zeit der Vampire an. Frank Harper und Linda Maitland hielten sich in einem Einzelzimmer im zweiten Stock im Rekonvaleszenten-Trakt auf. Sie waren allein, sie hatten sich sehr viel zu sagen.
    Eng umschlungen saßen sie auf dem Bett. Am Fenster hingen ein hölzernes Kruzifix und zwei Knoblauchketten. Auch die Tür war mit gebündelten Knoblauchzehen, einem Kranz von Knoblauchblüten und einem Kreuz gesichert. Ein weiteres Kreuz hing an der Wand über dem Bett.
    Es wurde schon dämmrig im Zimmer, aber die beiden jungen Leute bemerkten es nicht.
    »Endlich bin ich frei von dem unheilvollen Bann, Linda«, sagte Frank Harper. »Jetzt wird uns nichts mehr auseinanderbringen. Ich liebe dich, Darling, mehr als alles andere auf der Welt.«
    Frank küßte Lindas rote Lippen.
    Als sie sich wieder voneinander lösten, sagte das Mädchen: »Noch ist die Gefahr nicht beseitigt. Dein dämonischer Vorfahr und die Hexe Asenath treiben nach wie vor ihr Unwesen.«
    Die beiden wußten noch nichts von dem Verschwinden des Wolkenkratzers. Sie hatten sich nur füreinander interessiert.
    »John Sinclair wird die beiden Ungeheuer vernichten«, sagte Frank Harper. »Ich mache mir die größten Vorwürfe, daß ich sie zum Leben erweckt habe. Hoffentlich können ihre Opfer gerettet werden.«
    »Es war nicht deine Schuld, Frank«, sagte das schwarzhaarige Mädchen. »Du befandest dich in Montagues Bann, du warst von ihm besessen. Niemand kann dir etwas vorwerfen.«
    Frank seufzte.
    »Mein Gewissen plagt mich trotzdem.«
    »Denk nicht daran«, flüsterte Linda und schmiegte sich an ihn. »Küß mich!«
    Der Rest war Liebesgeflüster. Immer dunkler wurde es draußen, überall brannten schon die Lichter. An der Ecke 24. Straße – Dritte Avenue tat sich etwas. Aus dem trüben grauen Schemen, das die Polizei abriegelte und mit Scheinwerfern anstrahlte, lösten sich schwarze Schatten.
    Riesige Fledermäuse mit rotglühenden Augen waren es, die aus den obersten Stockwerken schossen. Von unten unbemerkt, wurden sie von den Hubschrauberbesatzungen registriert. Niemand konnte die Vampire aufhalten, die ins nächtliche New York ausschwärmten, um ihre grausige Jagd zu beginnen.
    Der Pilot und der CoPilot eines Sikorsky-S-16-Hubschraubers der Stadtpolizei sahen zwei Vampirfledermäuse mit einer Flügelspannweite von über zwei Metern direkt vor der Frontscheibe. Mit aufgerissenen Mäulern, in denen nadelspitze weiße Zähne blitzten, attackierten die zwei Blutsauger den gelben Helikopter.
    Ihre spitzen, schrillen Schreie durchdrangen den Motorenlärm.
    »Was jetzt, Phil?« fragte der Pilot Stuart Andrews seinen CoPiloten Phil Roscoe.
    »Laß den Copter absacken!« schlug der vor. »Dann geraten die Biester in die Flügelschraube!«
    »Okay!«
    Andrews kuppelte einen Hebel aus und stieß einen andern jäh nach vorn. Der Hubschrauber sackte ab wie ein Stein, die Vampire entschwanden nach oben. Pilot Andrews flog eine elegante Schleife und kehrte wieder zurück. Der starke Scheinwerfer an der Frontseite des Helikopters strahlte in die Nacht.
    Von den zwei Vampiren sahen die beiden Männer nichts mehr, doch weiter entfernt flatterten tiefschwarze

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