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0043 - Wir stoppten den Bandenkrieg

0043 - Wir stoppten den Bandenkrieg

Titel: 0043 - Wir stoppten den Bandenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir stoppten den Bandenkrieg
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schweigend mit dem Ohr an der Tür. Dann zuckte er die Achseln und raunte:
    »Das Radio geht. Sonst ist nichts zu hören.«
    Er trat zurück. Er sah mich an. Seine Augen waren zu schmalen Schlitzen zusammengezogen. Ich wußte genau, was er dachte: vier Tote und ein schwerverletzter Kamerad an einem Nachmittag. Ich hob meine Tommy Gun und nickte. Da Phil schon vor der Tür stand, übernahm er es.
    Er hob den Fuß und trat zu. Er brauchte es nur einmal zu tun. Unter der Wucht seines Trittes flog die Tür in den Raum hinein und wir blickten, wie das bei allen diesen Appartementwohnungen üblich ist, sofort in das geräumige, sehr modern 'eingerichtete Wohnzimmer.
    Mit drei Schritten standen wir im Zimmer. Phil links ich rechts von der Tür. Die Mündungen unserer Maschinenpistolen zeigten auf die drei Männer, die auf einem ungeheuer großen Sofa vor einem kleinen Nierentisch saßen, auf dem Whiskygläser standen. Der mittlere von den dreien war unser Mann, Rean Seat oder wie er wirklich hieß: Less Moor.
    »Keine Bewegung!« warnte Phil mit der ruhigen, fast schläfrigen Stimme, die er in solchen Situationen meistens hat. »Wir haben die Feuerspritzen bereits entsichert, falls sich jemand dafür interessieren sollte.«
    Well, es waren Gangster, und sie wußten, was es heißt, vor einer bereits entsicherten Maschinenpistole zu sitzen. Ein Kind kann damit eine halbe Kompanie Männer in Schach halten, denn man braucht nur ungefähr in die betreffende Richtung zu halten und abzudrücken. Das Treffen besorgt die Streuung von allein Sie waren alle auf einmal sehr blaß, und stierten uns an wie die ersten Marsmenschen auf diesem hübschen Globus. Moor faßte sich als erster und grinste uns herausfordernd an.
    »Der Scherz könnte euch noch übel bekommen, Boys. Ich war einmal Unterführer bei der Gang von ›Clever Boy‹. Der Name sagt euch vielleicht einiges. Wenn ihr vernünftig die Bude wieder räumt, will ich euer selbstmörderisches Auftreten vergessen.«
    Er hielt uns also für Gangster. Wahrscheinlich für Gangster, die von einem seiner beiden Gegenspieler im Kampf um Ben Caughs Erbschaft bezahlt wurden. Ich half ihm bei der Korrektur dieses Irrtums.
    »Irrtum, Rean Seat alias Less Moor«, sagte ich langsam. »Wir sind keine Mobster. Das ist Phil Decker. Ich heiße Jerry Cotton. Und auf unseren Feuerspritzen steht der Prägestempel des FBI. Genügt das?«
    Das Wort ,FBI‘ machte sie noch nervöser, als sie schon waren.
    »Federais?« wiederholte Moor ungläubig.
    »Ja, G-men, Beamte des Federal Bureau of Investigation, Officers vom FBI, Agenten der Bundespolizei oder wie Sie uns sonst nennen wollen. Wir möchten uns mit Ihnen unterhalten. Ob in Gegenwart dieser beiden zwielichtigen Gestalten oder Unter vier Augen, das überlassen wir großzügig Ihrer Entscheidung.«
    Ein Hoffnungsschimmer huschte über sein brutales Gesicht. Er klopfte lässig die Asche seiner Zigarette am Aschenbecher ab und meinte nachdenklich:
    »Dann würde ich doch vorschlagen, daß meine beiden Freunde solange nach nebenan gehen…«
    Ich lächelte.
    »Gern. Nur wenn sie auf den dummen Einfall kommen sollten, irgendwo ein paar Berufskiller anzurufen und herzubestellen, dann möchte ich von vornherein Klarheit darüber schaffen, daß meine erste Salve, wenn ich genötigt würde, hier zu schießen, Ihren schönen, teuren Rock zerfetzen wird, Moor. Wir sind G-men, was wir sagen, das gilt. Soweit müßten Sie das FBI langsam kennen.« , »Tja«, er drehte verlegen seine Finger. »Dann würde ich doch lieber sagen, daß meine Freunde hierbleiben sollen.«
    »Natürlich«, nickte Phil. »Wir wissen Ihre Gesellschaft zu würdigen, Gentlemen! Behalten Sie also immerhin Platz, während wir versuchen wollen, mit Moor einiges geradezu rücken, was dringend geradegerückt werden muß.«
    Phil zog sich mit der Fußspitze einen Sessel an die Wand, an der er stand, und ließ sich hineinplumpsen. Er warf mir einen auffordernden Blick zu. Den weiteren Teil des Gespräches wollte er also mir überlassen.
    Ich lehnte mich mit dem Rücken gegen die Wand.
    »Gestern nachmittag starb Ben Cauigh«, fing ich an.
    »Wer?« fragte Moor scheinheilig. »Geben Sie sich keine Mühe, Moor. Ich weiß genau, daß Sie Ben Caugh mindestens dreimal besser kannten als ich.«
    »Woher wollen Sie denn das wissen, G-man?« fragte er frech.
    Ich trat einen Schritt auf den Tisch zu, an dem er saß.
    »Moor«, sagte ich gedehnt, »die fast zwei Jahrzehnte, die Sie in Zuchthäusern

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