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0044 - Das Trio des Teufels

0044 - Das Trio des Teufels

Titel: 0044 - Das Trio des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Ja – ich gehe dann jetzt. Auf Wiedersehen.« Er stolperte fast nach draußen, rannte zu seinem Wagen und warf sich hinein.
    Karl war naßgeschwitzt. Er würgte den Motor vor lauter Aufregung ab, dann aber startete er durch. Dreck spritzte hinter den Reifen des Opels hoch. Er vermischte sich mit kleineren Grassoden, und das Heck des Wagens schlingerte, als Karl beschleunigte.
    Seit er das blutige Messer gesehen hatte, hatte er noch mehr Angst vor den drei Frauen.
    Die drei Weiber aber lachten und rieben sich die knöchernen Hände. Martha sprach aus, was die anderen beiden dachten. »In der Nacht wird es ein nächstes Opfer geben…«
    ***
    Das Internat lag an einem idyllischen Plätzchen, das mußte man ohne Neid eingestehen. Der Park um das große Gebäude herum war gepflegt, und auf den breiten Wegen wuchs kein Unkraut. Man merkte überall die Hand des Gärtners.
    Suko blieb im Wagen sitzen, während Jane Collins, Kommissar Mallmann und ich ausstiegen.
    Der Chinese hielt mich noch an der Schulter zurück. »Halt die Ohren steif, John«, sagte er eindringlich.
    Ich lächelte. »Wird schon schiefgehen.«
    Will und ich nahmen Jane in die Mitte. Wir schritten die Stufen hoch, auf das nachträglich eingebaute Glasportal zu. Es schwang automatisch zurück, als wir einen Kontakt berührten.
    Zwei Meter weiter befanden wir uns in einer anderen Welt. Es war die typische Schule, wie ich sie von früher her kannte. Eine hohe Decke, zwei breite Steintreppen, die in die erste Etage führten, Rundbögen, die die Decke stützten, blankgescheuerte Fliesen auf dem Boden und ein Hausmeister, der uns am Weitergehen hinderte.
    Er war ein kompakter Typ mit einem borstigen Igelschnitt. Der Hausmeister trug einen grauen Kittel und hatte beide Hände in den Taschen vergraben. Auf Janes Figur blieb sein Blick länger haften.
    Die blondhaarige Detektivin trug ein elegantes, blau gemustertes Winterkostüm aus Cashmere-Stoff, Stiefel in einer blaugrauen Farbe und hatte eine kecke Mütze auf dem Kopf. »Sie wünschen?« wurden wir angesprochen.
    Will Mallmann redete. »Wir möchten zu Dr. Mensching und sind bei ihm angemeldet. Mein Name ist Mallmann.« Er deutete auf Jane. »Das ist Miss Collins, und der Herr dort ist Mr. Sinclair. Beide kommen aus England und sind die neuen Lehrpersonen.«
    Das Gesicht des Hausmeisters wurde freundlicher. Mit den Lehrern wollte er es sich wohl nicht verderben. »Wenn Sie einen Augenblick warten wollen?« Er verschwand in seiner kleinen Box und telefonierte.
    Ich schaute mich inzwischen um. Die Koffer hatte ich abgestellt. Auch mein Spezialkoffer war dabei.
    Wohl konnte ich mich in dieser Schule nicht fühlen. Alles war düster, die Wände, die Gänge, die Decken.
    Der Hausmeister kam zurück. »Dr. Mensching läßt bitten«, sagte er. »Ich darf Sie führen?«
    Er nahm zwei unserer Koffer.
    Von den Schülerinnen hörten wir nichts. Jetzt war Unterricht, und in den Klassen herrschte Ruhe.
    Der Hausmeister brachte uns in die erste Etage, wo Dr. Mensching, der Schulleiter, sein Büro hatte.
    Wir gelangten in ein Vorzimmer.
    Eine rothaarige Mittdreißigerin erhob sich von ihrem Stuhl. Sie trug eine Brille, hatte zahlreiche Sommersprossen im Gesicht und eine Jayne-Mansfield-Figur.
    Ich sah Janes eifersüchtigen Blick und mußte grinsen. Also nicht nur die Primanerinnen.
    Die Frau stellte sich als Elfriede Lachmann vor. Sie lächelte strahlend, als sie uns begrüßte.
    »Sie sind also die neuen Lehrpersonen«, sagte sie. »Ich würde mich freuen, wenn Sie sich bei uns wohl fühlten.«
    »Danke sehr.«
    Sie deutete auf eine gepolsterte Nebentür. »Dr. Mensching wartet bereits. Bitte sehr.«
    Das Büro des Direktors war doppelt so groß wie das Vorzimmer. Dr. Mensching erhob sich hinter seinem antiken Schreibtisch und kam mit ausgestreckten Händen auf uns zu. »Darf ich Sie herzlich begrüßen«, sagte er und zu seiner Vorzimmerelfe gewandt: »Sie können gehen, Fräulein Lachmann.«
    »Sehr wohl, Herr Doktor.«
    Wir schüttelten uns die Hände.
    Dr. Mensching war etwa fünfzig Jahre alt und reichte mir nur bis zur Schulter. Sein schwarzes Haar lichtete sich bereits. Er hatte es jedoch so raffiniert gekämmt, daß dies kaum auffiel. Sein grauer Anzug war von konservativem Schnitt, und auch die Krawatte zählte nicht gerade zu den modernsten. Er trug eine Goldrandbrille und hatte eine tiefe Stimme.
    Dr. Mensching war eingeweiht. Als er uns Plätze angeboten hatte, kam er auch sofort zur Sache.
    »Die drei Morde

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