0044 - Das Trio des Teufels
Mädchen rappelten sich auf.
Erst schauten sie mich an. Sie warteten darauf, daß ich etwas unternahm. Doch den Gefallen tat ich ihnen nicht. »Geht, verschwindet!« herrschte ich sie an. »Geht zu eurem Teufel und bestellt ihm einen schönen Gruß!«
Die Schwarze warf ihre langen Haare zurück. »Ja, wir werden den Satan von dir grüßen, damit er auch dich holt. Warte es nur ab.«
Helga packte den Arm ihrer Freundin. Sie zog sie mit sich fort. Gemeinsam rannten sie den Gang hinunter auf die Treppe zu, wobei die Schwarzhaarige immer wieder Blicke über die Schulter zurückwarf, um zu sehen, wie ich reagierte. Ich tat erst mal gar nichts.
Eine seltsame Schule war das schon. Anscheinend hatte der Teufel hier großen Einfluß, aber auf solche Sachen war ich spezialisiert.
In welch einem Zusammenhang die Schülerinnen und der Panther mit den drei Morden standen, wußte ich noch nicht. Doch ich schwor mir, es herauszufinden.
Erst einmal mußte ich wissen, wo die beiden Mädchen hinliefen. Dann konnte man weitersehen…
***
Jane Collins drehte sich in der Luft, denn sie wollte nicht mit dem Rücken auf die Wasserfläche klatschen, sondern seitlich einschießen.
Es gelang ihr.
Jane stach in das Wasser – und dabei genau in die Teufelsfratze.
Es war rot wie Blut. Die Farbe überdeckte das Blau der Kacheln.
Das Wasser schlug über der Detektivin zusammen.
Sie wunderte sich, daß sie keine Schmerzen verspürte, sie hatte sogar damit gerechnet, in kochende Lava zu tauchen. Doch alles war normal.
Dicht über dem Boden wendete die Detektivin. Sie tat dies mit einer geschmeidigen Bewegung. Jetzt gratulierte sich Jane dazu, daß sie vor dem Eintauchen noch einmal tief Luft geholt hatte. So konnte sie nun den Atem anhalten und zum Beckenrand schwimmen. Somit brauchte sie nicht inmitten der Fratze wieder aufzutauchen.
Über das Gesicht machte sie sich im Augenblick die wenigsten Sorgen. Sie wollte so rasch wie möglich aus dem Becken hinaus.
Jane schwamm unter Wasser weiter. Mit vier langen, gleichmäßigen Zügen hatte sie den Beckenrand erreicht. Sie sah den etwas dunkleren Randstein durch das blaue Wasser schimmern.
Jane tauchte auf. Ein Kraulzug, und ihre Hand klatschte gegen den Rand.
Da knallte etwas gegen ihre Stirn.
Jane schrie unbewußt auf und ließ sich nach hinten fallen. Ihr Kopf wurde in den Nacken gerissen. Wasserüberspülte das Gesicht, drang in Janes Mund.
Die Detektivin keuchte. Ihr Kopf schnellte wieder aus dem Wasser. Sie trat auf der Stelle und schaute sich um.
Harry Hart hatte ihr den Schlag versetzt. Lächelnd stand er am Rand und wies auf seinen Handballen, womit er sie geschlagen hatte.
Die Schülerinnen hatten sich um das Becken verteilt. Sie standen jeweils in einem Abstand von ungefähr zwei Metern nebeneinander. Ihre Gesichter waren starr. Die Augen blickten kalt und leer. Und Jane Collins wurde in diesen Augenblicken klar, daß die Mädchen und auch Harry Hart nicht gewillt waren, sie aus dem Becken zu lassen.
Sie machte die Probe aufs Exempel. Jane legte sich auf die rechte Seite und schwamm auf eine Lücke zwischen zwei Mädchen zu. Sobald die Schülerinnen sahen, was die Detektivin vorhatte, schlossen sie die Distanz, beugten ihre Oberkörper etwas vor und machten sich bereit, Jane Collins wieder zurückzustoßen.
Harry Hart, der Sportlehrer, schaute kaltlächelnd zu.
Doch Jane dachte nicht daran, aufzugeben. Sie probierte es. Bis dicht an den Beckenrand schwamm sie heran, dann gab sie sich selbst den nötigen Schwung und schnellte aus dem Wasser. Mit ihren Händen versuchte sie die Schülerinnen wegzustoßen, doch sie traf nicht. Die Mädchen waren zur Seite gewichen. Statt dessen spürte Jane ihre Fäuste an der Schulter, und sie klatschte wieder zurück in das Becken. Harry Hart lachte. Sein Gelächter dröhnte in Janes Ohren. »So schaffen Sie das nie, verehrte Kollegin!« höhnte er. Jane schwamm an der Teufelsfratze vorbei und auf die Leiter zu. Sie rechnete damit, daß das Becken dort nicht so tief war, doch sie täuschte sich.
»Sie haben Pech oder Glück gehabt, liebe Miss Collins, daß Sie gerade heute zu uns gekommen sind. Denn dies ist der Tag, an dem er sich der Mädchen annehmen wird.«
Jane spie Wasser aus und rief dann zurück: »Wen meinen Sie mit er?«
»Schauen Sie auf das Gesicht. Den Teufel natürlich. Wer denn sonst, verehrte Kollegin?«
»Und was habe ich damit zu tun?«
»Das will ich Ihnen erklären!«
»Aber zuerst lassen Sie mich endlich
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