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0044 - Der Flammenteufel

0044 - Der Flammenteufel

Titel: 0044 - Der Flammenteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Saupe
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Zauberkraft seines Amuletts, das ihm nicht erst einmal den Weg zur Lösung eines fast unlösbaren Rätsels geführt hatte.
    Er sah neben sich.
    Nicole Duval schlief fest. Zamorra war einerseits froh, seine tüchtige Mitarbeiterin bei sich zu haben. Nicole wusste immer, was am notwendigsten zu tun war.
    Aber der Gedanke, dass er dieses zarte, wenn auch willensstarke und tapfere junge Mädchen mit in die raue Welt der peruanischen Berge nehmen sollte, stimmte ihn weniger froh.
    Zamorra nahm sich vor, Nicole so wenig wie möglich direkt auf seine Erkundungsgänge mitzunehmen. Vielleicht würde sich etwas finden, womit man sie ablenken könnte. Ein paar Sehenswürdigkeiten in der nahen Stadt, oder ein paar seltene exotische Pflanzen auf dem Hochplateau.
    Es wird sich schon etwas finden lassen, dachte er.
    Nach wenigen Stunden hatte er sich so in das Kartenmaterial vertieft, dass ihm die vielen Straßen und Flüsse, die Brücken und Urwaldpfade vertraut vorkamen.
    Zumindest die Hauptstraßen, die durch Gebirge und Urwald führten, hätte er jederzeit wiedererkannt und eine von ihnen gefunden, wenn er die erste einmal betreten hätte.
    Nicole erwachte gegen Mittag und ließ sich von der Stewardess, die für das Essen zuständig war, ein üppiges Mahl zubereiten. Natürlich bestand es aus sechs Gängen und war nach echten französischen Rezepten gemacht.
    Auch die nächsten Stunden des Fluges vergingen recht kurzweilig.
    Daran war auch die Spannung in Zamorra schuld, der mit jedem Flugkilometer ungeduldiger wurde.
    Er brannte darauf, dem Dämonen zu begegnen, der Hunderte von Männern in Angst und Schrecken versetzt hatte.
    Dem Dämonen, der es verstand, eine ganze Bergwelt aus hartem Stein in ein Meer von Flammen zu verwandeln.
    ***
    Caracas, Flughafen, eine Stunde vor Mitternacht.
    Die Maschine mit Professor Zamorra und Nicole Duval war planmäßig gelandet. Sie gingen unter den ersten Fahrgästen die schnell ausgefahrene Gangway hinunter, direkt auf das Hauptgebäude zu.
    Nach wenigen Augenblicken hatte Zamorra den Schalter mit der Aufschrift »Iquitos Lines« gefunden.
    Er legte seinen Ausweis vor.
    »Zamorra«, sagte er. »Ich soll morgen früh mit einer Maschine nach Iquitos weiterfliegen. Ein Señor Les Babos müsste Plätze für mich und meine Begleiterin gebucht haben.«
    »De claro, Señor« , sagte eine schwarzhaarige junge Dame hinter dem Glasfenster des Schalters. »Sie finden den Piloten dort hinten, am Ende des Ganges, im Speiseraum. Er trägt einen hellen Tropenanzug, und Sie erkennen ihn an den Epauletten eines Flugkapitäns. Hier Ihre Flugkarten für Morgen, Señor. Sie sind bereits bezahlt.«
    »Und können Sie uns ein Hotel in der Nähe empfehlen?«, fragte Zamorra.
    »Ich glaube, auch dafür hat Señor Babos bereits gesorgt«, sagte das Mädchen mit einem freundlichen, aber ein wenig stereotypen Lächeln. »Der Pilot wird mehr darüber wissen.«
    »Gracias, Señorita«, sagte Zamorra und deutete eine Verbeugung an.
    Dann ging er an der Seite Nicole Duvals auf den angegebenen Speiseraum zu.
    »Hat ziemliche Feueraugen, das Mädchen, nicht wahr?«, erkundigte sich Nicole mit einem gekonnten Augenaufschlag.
    Der Professor blieb stehen, legte die Hand an Nicoles Kinn, prüfte ihr Augen.
    »Ich glaube, bei dir würde das Feuer auch reichlich ausfallen, wenn du es erst einmal aufglühen lässt. Ich erinnere dich daran, wenn ich besonderen Bedarf habe.«
    Das war der ganze Kommentar. Nicole fragte sich, ob das ein verstecktes Kompliment sein sollte, oder ob ihre kleine Frage bei ihrem Chef falsch angekommen war. Vielleicht war sie unpassend, in dieser Stunde, da Zamorra andere Dinge im Kopfe hatte als die feurigen Blicke einer Señorita – oder einer echt französischen Demoiselle.
    Sie hatte den kleinen Zwischenfall bald vergessen.
    Im Speiseraum brauchte sich Zamorra nicht lange umzusehen. Es saßen wohl einige Señores in Tropenanzügen an den Tischen, aber nur einer hatte die Aufschläge mit dem Emblem eines Flugkapitäns auf der Jacke.
    Zamorra steuerte direkt auf ihn zu. Nicole blieb dicht hinter ihm.
    »Señor« , sagte der Professor. »Ich nehme an, ich irre mich nicht, wenn Sie auf mich warten. Ich heiße Zamorra.«
    Der Pilot sprang auf, man sah ihm seine Freude an, einen so berühmten Mann wie Professor Zamorra kennen zu lernen. Dann begrüßte er mit einem linkischen Handkuss Nicole Duval.
    »Bitte setzen Sie sich«, sagte er. »Ich habe die Freude, Sie auf ein kleines Nachtmahl

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