Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0044 - Der Flammenteufel

0044 - Der Flammenteufel

Titel: 0044 - Der Flammenteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Saupe
Vom Netzwerk:
Zähne und flog in Richtung der Inkastadt Machu Picchu.
    Der Morgen kam, und was die Sonne ihm nicht als Wegweiser war, waren jene vielen turmhohen Fackeln aus Feuer und Rauch, die zwischen den Felsenwänden emporloderten.
    Lorenzo ließ die Mannschaft über einem großflächige Plateau jenseits der verlassenen Stadt der Indios abspringen, dann erkundete er das Gebiet rund um den Großen Gipfel und der Kleinen Gipfel. Natürlich fand er keine Spuren. Und das Schlimme für ihn war, dass er ebenfalls keine Spuren hinterließ.
    Die einzige Spur, die er hinterlassen konnte, war eine akustische.
    Es war das Geräusch seines Flugzeuges, als es auf Machu Picchu zuflog. Aber die Männer in den Camps hörten nichts davon. Noch war das Prasseln der Flammen vor ihnen zu laut, noch übertönten die Befehle und Rufe im Lager alles andere.
    Lorenzo zog die Maschine nach unten und setzte zur Landung an.
    Es war ein kleines Mannschaftsflugzeug, das mit einer kurzen Rollbahn auskam. Also konnte er die Landung wagen.
    Er ließ die Maschine einfach auf dem Plateau stehen, dann ließ er seine Männer antreten, und es begann ein höchst gefährlicher Aufstieg.
    Dass Lorenzo nicht an die Existenz von Dämonen glaubte, war sein erster Fehler, dass er den vermeintlichen menschlichen Brandstifter oder mehrere davon ausgerechnet in den schwer zugängigen Schluchten vor der Nordwand des Machu Picchu, des Alten Gipfels, suchte – das war sein zweiter Fehler, und der war weit verhängnisvoller.
    Sie suchten den ganzen Tag. Sie hätten direkt in die FRUIT CAMPS fliegen sollen, um mit eigenen Augen zu sehen, wie der Dämon FUEGO BRAVO vor den Augen der Männer aus den Flammen trat.
    Aber für Lorenzo gab es eine solche Möglichkeit nicht.
    Schnaubend und nach Luft ringend, fluchend und schreiend kämpften sich die Männer an der Felswand hoch, solange noch ein einigermaßen begehbarer Pfad vorhanden war.
    Dann ließ Lorenzo doppelt in den Seilen sichern und je zwei Mann abseilen, um die einzelnen Felsritzen und kleinen Höhlen zu untersuchen.
    Sie suchten den ganzen Vormittag. Auch der Nachmittag verging mit dieser Suche. Und Lorenzo gab nicht auf. Er ließ bis zum Einbruch der Dunkelheit suchen. Erst dann versammelte er den Trupp auf einem sicheren Platz. Es war ein weit ausgreifendes Plateau, wo hundert Mann Platz gehabt hätten.
    Lorenzo teilte die Wachen ein, ließ ein Feuer anmachen und legte sich schlafen. Er selbst würde zur zweiten Wache gehören.
    Aber er kam nicht mehr dazu, diese zweite Wache zu übernehmen.
    Einer seiner Männer weckte ihn.
    Und was der ihm berichtete, glaubte der Capitan ihm einfach nicht. Er hätte es tun sollen. Dass er dem Mann keinen Glauben schenkte, war sein dritter Fehler. Und sein allerschwerster.
    ***
    Der Flug nach Iquitos war kein Problem. Das Wetter war gut, der Pilot war ein ausgezeichneter Kenner der Flugstrecke. Aber was Zamorra und Nicole im Inneren des Flugzeugs erlebten, war alles andere als ein Luxusflug mit einem Jet. Das war nicht vergleichbar mit dem Flug London-Funchal-Caracas.
    Das Flugzeug war ein fliegender Omnibus. Und ein Omnibus in Südamerika kann gut fahren, sogar ganz gut aussehen, wenn er frisch gestrichen ist. Aber der Inhalt ist ein buntes Gemisch.
    So auch in dem Flugzeug, in dem jetzt der Professor und Nicole Duval saßen.
    Da waren ein paar Sitze mit Lederkissen belegt. Das war so etwas wie die Erste Klasse. Dort saßen ein paar gewichtige, dickleibige Geschäftsleute aus Caracas, die in Iquitos schnell ein paar tausend Tonnen Bananen kaufen oder verkaufen wollten.
    Und dazwischen saßen Indios und arme Leute aus drei oder vier Ländern. Sie flogen zum Markt nach Iquitos! Fast zweitausend Kilometer als Luftfracht zurückzulegen, das war ihnen nicht zuviel.
    Sie hatten Enten dabei und Kaninchen in ihren Ställen. Da quiekte ein Ferkel in einem kleinen Holzverschlag. Und eine alte Frau sprach immer auf zwei Vögel in einem buntbemalten Käfig ein, der auf ihren Knien stand.
    »Palomitas, mis palomitas!« , krächzte sie dabei. »Meine Täubchen, meine kleinen Täubchen.«
    Die Tauben würde sie auf dem Markt verkaufen und dann zurückfliegen.
    »Wie können diese Leute sich eine so weite Flugreise leisten?«, fragte Nicole kopfschüttelnd den Professor.
    »Das ist auf diesen Strecken und in diesen Maschinen nicht halb so teuer, als wenn sie von Caracas nach Iquitos mit dem Bummelzug fahren würden«, gab der Professor zurück.
    Nicole sah ihn erstaunt an, aber seine ernste Miene

Weitere Kostenlose Bücher