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0044 - Wir kämpften nach drei Seiten

0044 - Wir kämpften nach drei Seiten

Titel: 0044 - Wir kämpften nach drei Seiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Wochen gegenseitig so geschwächt haben, dass der Rest für uns nicht schwer zu erledigen ist.«
    Fellow nickte gedankenvoll.
    »Hören Sie, Agent Cotton, wir sind nicht nur aus Neugier zu Ihnen gekommen, sondern wir wollten Ihnen einen Vorschlag machen und wollten diesen Vorschlag mit Ihnen besprechen. Lieutenant Torstsen wird Ihnen sicher berichtet haben, dass unsere Vereinigung das ganz besondere Vertrauen der Harlemer Bevölkerung hat. Das gilt nicht nur für die besser gestellten Leute des Bezirkes, sondern auch für die Angehörigen der untersten Schichten. Da wir uns bemühen, diese Menschen wieder in geordnete Verhältnisse zurückzuführen, kommen wir, ganz besonders Mr. Roggins, mit ihnen in Berührung. Ich glaube, dass wir aus diesen Kreisen viele vertrauliche Nachrichten erhalten könnten, die wir Ihnen zur Verfügung stellen würden, vorausgesetzt, Sie würden sich mit uns über die Art der Auswertung verständigen.«
    »Warum dieser Vorbehalt?«
    »Nur aus Gründen der Besorgnis um unsere Informanten, Agent Cotton. Sie wissen, dass die Unterwelt scharf zuzuschlagen pflegt, wenn sie sich von einem ihrer Mitglieder verraten weiß. Darum legen wir Wert darauf, dass wir informiert werden.«
    »Das FBI ist immer darum besorgt, das Leben aller Leute, gleich, welchen Standes sie sind, zu schützen.«
    Mr. Fellow, der glaubte, mich beleidigt zu haben, lächelte besonders freundlich.
    »Nur keine Missverständnisse, Agent Cotton, aber ich möchte Ihnen doch empfehlen, unseren Vorschlag anzunehmen. Wir haben bisher von uns aus keinerlei Anstalten gemacht, selbst in dieser Rauschgiftangelegenheit irgendetwas zu erfahren, aber gewisse Gerüchte sind uns zugetragen worden, ohne dass wir es wollten. Mr. Roggins wird Ihnen die Einzelheiten mitteilen.«
    Er sah den Sekretär auffordernd an.
    »Man weiß in Harlem, dass zwei Banden um den Rauschgiftmarkt kämpfen«, begann Roggins in seiner knappen Art. »Der Name des einen Rauschgiftchefs ist unbekannt, der andere soll Steen heißen. Steen scheint seine Bande aus Gangstern zu rekrutieren, die nicht aus New York stammen. Man sagt, dass William Chestry, der Kneipenbesitzer aus der 32. Straße, dazugehört. Den Namen des anderen Mannes scheint niemand zu kennen. Er wird der Chef genannt, einfach der Chef. Wir hörten Gerüchte, dass eine Gruppe von Gangstern, die früher für den Chef gearbeitet haben, zu Steen übergeschwenkt sind. Agent Cotton, wir glauben, dass es uns gelingen könnte, die Namen jener Gangster herauszubekommen, die also jetzt zu Steen gehören. Vielleicht würde es Ihnen dann gelingen, über diese Leute an Steen selbst zu kommen und sicher auch an den Chef, denn seine Mitarbeiter werden ihn schließlich gekannt haben.«
    Er und Fellow sahen mich erwartungsvoll an.
    »Wollen Sie mir sagen, woher Sie diese Informationen haben?«
    Roggins zeigte ein dünnes Lächeln. »Wenn Sie darauf bestehen, Agent Cotton, werde ich das tun, aber ich bezweifle, dass Sie mit den Namen irgendetwas anfangen können. Eine halbe Nachricht stammt von einem trunksüchtigen Straßenkehrer, der Bruchstücke in einer Kneipe aufschnappte. Andere Teile wieder hörten wir von Verladearbeitern des Großmarktes, und so weiter. Sie wissen doch, dass auch in großen Firmen die Arbeiter wissen, was in den Direktorenbüros vorgeht, nicht genau natürlich, nicht in Einzelheiten, auch nicht immer ganz richtig, aber die Richtung stimmt für gewöhnlich. In der Unterwelt ist es genauso. Der Pöbel weiß, was sich unter den großen Bossen abspielt.«
    »Sie haben recht«, gab ich zu. »Wir haben diese Erfahrung vielfach gemacht.«
    »Gut, Agent Cotton«, mischte sich Fellow wieder ein. »Sollen wir uns also bemühen, Ihnen weitere Informationen zu besorgen?«
    »Hören Sie, Mr. Fellow«, antwortete ich nicht ohne Verlegenheit. »Natürlich sind wir für Informationen dankbar, und Sie werden sich daher wundern, wenn ich Sie bitte, Ihre Nachforschungen nicht zu intensiv zu betreiben. Ich werde Ihnen wohl einiges anvertrauen müssen, damit Sie mich verstehen. Die Polizei hat Vertrauensleute in gewissen Kreisen. Sie erhält durch diese Burschen, die selbst durchaus nicht immer eine weiße Weste haben, Informationen. Auch im Falle der Rauschgiftbekämpfung erhielten wir Nachrichten, die uns weiter gebracht haben, die uns soweit gebracht haben, dass wir einen der Bandenchefs in aller Kürze ausheben können.«
    »Steen?«, fragte Fellow.
    Ich rutschte ein bisschen in meinem Stuhl hin und her.
    »Sie

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