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0045 - Die Werwölfe von Wien

0045 - Die Werwölfe von Wien

Titel: 0045 - Die Werwölfe von Wien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Silberschwert. Die Arbeit eines begnadeten Künstlers. Benno Messmer ging mit behutsam gesetzten Schritten darauf zu.
    Nebenan verstummten die Stimmen.
    Sofort stand der Junge still. Er sah aus, als wäre er zur Salzsäule erstarrt.
    Kurze Zeit wagte er nicht einmal einen Atemzug zu tun. Dann kam das Gespräch wieder in Fluss, und Benno bewegte sich wieder.
    Vorsichtig griff er nach dem magischen Silberschwert. Als seine Fingerspitzen die Waffe berührten, spürte er ein unangenehmes Prickeln in seiner Hand. Es war beinahe schmerzhaft.
    Benno zuckte zurück. Aber dann faßte er gleich wieder zu. Seine Hand schmerzte, als sich die Finger um den Schwertgriff legten.
    Aber er ließ die Waffe nicht mehr los. Entschlossen nahm er sie vom Haken. Er preßte die Kiefer fest zusammen.
    Es widerstrebte ihm im tiefsten Inneren, die Waffe zu behalten.
    Trotzdem trennte er sich nicht mehr von dem Silberschwert. Er machte lautlos auf den Hacken kehrt.
    Ein Windstoß traf in diesem Augenblick auf das Gebäude. Daraufhin setzte sich der Fensterflügel in Bewegung und klapperte vernehmlich gegen die Wand. Benno Messmer hatte vergessen, ihn irgendwie festzuklemmen.
    Dem Jungen blieb das Herz fast stehen. Das Geräusch mußte nebenan gehört worden sein. Folglich wußte der Baron jetzt, daß sich noch jemand in seinem Haus aufhielt.
    Louis von Klipstein mußte jeden Moment zur Tür hereinstürmen…
    Bennos Hand umklammerte den Schwertgriff fester!
    ***
    Sie sprachen über viele Dinge und auch über Vladek Rodensky. Louis von Klipstein sagte: »Er ist ein äußerst tüchtiger Mann, und er kann arbeiten wie ein Vieh. Ich bin froh, mein Geld vor vielen Jahren in seine Brillenfabrik investiert zu haben. Heute hat keiner mehr die Chance, sich in Vladeks Firma einzukaufen. Das Unternehmen steht auf zwei gesunden Beinen. Dadurch ist es Vladek möglich, seinem Hobby zu frönen: Er reist für sein Leben gern. Wann immer ihn die Geschäfte loslassen, schwirrt er in die entlegensten Winkel unserer Erde ab. Er ist der eifrigste Weltenbummler, den ich kenne. Auf einer seiner Reisen hat er Tony Ballard kennen gelernt. Ich glaube, das war in der Serengeti…«
    Der Baron unterbrach sich.
    Er wies auf Sukos leeres Orangensaft-Glas und fragte: »Darf ich noch einmal nachgießen?«
    »Gewiss.«
    Suko wies mit dem Daumen auf die Tür, die nach nebenan führte. »Die Waffensammlung und all die herrlichen Ölgemälde, die sich dort drinnen befinden, sind meines Erachtens ein kleines Vermögen wert.«
    »Nun ja. Jedermann könnte soviel Geld nicht aufbringen…«
    »Haben Sie noch nie daran gedacht, diese Wertgegenstände besser zu schützen? Durch eine Alarmanlage zum Beispiel?«
    Der Baron schüttelte mit gerümpfter Nase den Kopf. »Ich halte nichts von diesem elektronischen Firlefanz. Im übrigen sind heute die Einbrecher bereits so clever, daß sie auch solche Anlagen spielend überlisten.«
    »Ein paar davon würden vor einer Alarmanlage aber doch kapitulieren.«
    »Mein Gott, Sie tun ja so, als ob jeden Tag in mein Haus eingebrochen würde. Soll ich Ihnen sagen, wie oft hier schon ein Einbruch verübt wurde? Noch nie!«
    »Das schließt aber nicht aus, daß es dazu einmal kommen kann. Seit dieser Benno Messmer hier war, rechnen Sie mit einem Einbruch, sonst wäre ich nicht hier.«
    »Ich glaube trotzdem nicht, daß ich eine solche Anlage brauche. Wenn mein Diener im Haus ist, ist er – wenn Sie so wollen – meine Alarmanlage. Der Mann hat einen äußerst leichten Schlaf. Den würde sogar der Husten eines Flohs wecken.«
    Suko hob plötzlich die Hand.
    Louis von Klipstein verstummte augenblicklich. Nebenan hatte soeben das Fenster geklappert. Auch der Baron hatte es gehört. Sein Gesicht versteinerte von einer Sekunde zur anderen.
    Suko sprang auf. Er jagte durch den Salon. Als er die geschlossene Tür erreichte, stieß er sie kraftvoll auf.
    Gleichzeitig machte er Licht, und da sah er ihn. Er wußte sofort, wen er vor sich hatte: Benno Messmer!
    Der Junge hatte von Klipsteins Silberschwert in der Rechten und starrte Suko mit großen Augen an.
    Die Schrecksekunde war aber gleich vorbei. Und dann handelte Benno. Er stürmte zum Fenster, schlug den Vorhang zur Seite und sprang nach draußen.
    Der hünenhafte Chinese ließ nichts anbrennen. Er folgte dem Einbrecher augenblicklich. Mit einem kraftvollen Satz sprang auch er aus dem. Fenster.
    Benno Messmer keuchte durch die Dunkelheit. Er preßte das Silberschwert an sich, als wollte er sich nie mehr

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