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0046 - Wir deckten seine Karten auf

0046 - Wir deckten seine Karten auf

Titel: 0046 - Wir deckten seine Karten auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir deckten seine Karten auf
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Hank Landelli zu kennen. Sie will aber nicht wissen, wo er steckt. Angeblich hat sie bereits seit einigen Wochen Streit mit ihm.«
    »Wie heißt diese Vera mit Nachnamen?«
    »Vera Nidding. Sie macht einen vollkommen eingeschüchterten Eindruck.«
    »Und wer könnte der verschwundene Tote sein?«
    »Wir tippen auf einen gewissen Pat Trallan. Haben Sie schon in der Kartei nachgesehen?«
    »Dag werde ich gleich besorgen«, erwiderte ich. »Was wissen wir über diesen Trallan?«
    »Alter Kunde, mehrmals gesessen, Zuchthaus wegen Straßenraub, Bandenraub und so weiter…«
    Lieutenant Baxter und ich tauschten unsere Gedanken aus, um jede Zweigleisigkeit zu vermeiden. Ich war froh, dass er so kräftig an diesem Fall mitarbeitete. Naturgemäß kannte er seine Kunden in der Stadt besser als wir. Seine Erfahrungen waren mehr als wichtig.
    ***
    Nach diesem Gespräch ging ich hinüber ins Vernehmungszimmer, wo das junge Mädchen saß, das den Radioapparat so stark aufgedreht hatte. Sie hieß Lilly Vangove und hatte sich fast in Tränen aufgelöst. Im Übrigen war das Protokoll von ihr schon unterschrieben worden. Ich überlas die Aussagen und nickte, als sie bei der Behauptung geblieben war, sie hätte nichts von einem Toten gesehen und gehört.
    »Könnte es sich vielleicht um Pat Trallan gehandelt haben?«, fragte ich sie fast beiläufig.
    »Pat…?«
    »Sie kennen doch Trallan, oder etwa nicht?«
    »Natürlich kenne ich ihn.«
    »Er ist untersetzt, stämmig…«
    »Ja, das ist er.«
    »Könnte er oben im Treppenhaus ermordet worden sein?«
    »Sir, ich weiß es bestimmt nicht«, stieß sie schluchzend hervor.
    »Lassen wir das Thema«, meinte ich abwinkend. »Aber Sie wissen dafür doch sicher, wem die Kneipe unten im Haus gehört, ja?«
    »Mister Locallo.«
    »Und Hank Trallan war bei Locallo angestellt?«
    Sie nickte nur.
    »Das reicht mir noch lange nicht«, sagte ich kühl. »Als was wurde er von Locallo beschäftigt?«
    »Als Fahrer.«
    »Und Sie?«
    »Ich verkaufe in einer der Nachtbars Zigaretten.«
    »Lohnt sich das denn?«
    »Reich kann man dabei nicht werden«, sagte sie und tupfte sich die Tränen aus den Augenwinkeln.
    »Weshalb gehorchten Sie diesem Joe Clargo so prompt?«, schoss ich dann urplötzlich meine Frage ab.
    »Wie?«
    »Warum gehorchten Sie sofort, als Clargo Sie angerufen hatte? Haben Sie Angst vor ihm, Miss Vangove?«
    »Nein, natürlich nicht«, sagte sie verlegen und sichtlich verwirrt.
    »Ist er Ihr Freund?«
    »Nein, das nicht.«
    »Dann muss es also eine andere Antwort geben«, sagte ich, »heraus mit der Sprache, Lilly.«
    »Weil ich Angst vor ihm habe«, sagte sie. »Bitte, schützen Sie mich vor ifim! Ich habe Angst, nach Hause zu gehen. Er wird auf mich warten. Er weiß wohl, dass ich geredet habe. Er hat mir streng verboten, seinen Namen zu nennen.«
    »Weshalb haben Sie Angst vor ihm?«
    »Selbst Locallo hat doch Angst vor ihm«, sagte sie naiv. »Alle haben Angst vor ihm, auch Landelli und Trallan.«
    »Wo kann ich Clargo finden? Ich habe mit ihm zu reden!«
    »Ich weiß nur, dass er in einer Pension wohnt, am Hafen. Ich glaube, das Lokal nennt sich Phönix, aber ich war noch nie dort. In dem Haus muss die Pension sein.«
    »Was halten Sie davon, Lilly, wenn Sie heute Nacht bei uns bleiben? Nein, das bedeutet keine Festnahme, aber Sie haben recht, Clargo könnte wütend auf Sie sein.«
    »Wenn ich das darf.«
    »Das lässt sich schnell einrichten. Mein Kollege wird Sie ’rüber zur weiblichen Polizei bringen. Wie gesagt, Sie können sofort gehen, wenn Sie wollen. Sie sind nicht inhaftiert worden.«
    »Ich weiß nicht, wie ich Ihnen danken soll«, sagte sie erleichtert. »Er würde mir bestimmt etwas tun.«
    Das Mädchen wurde weggebracht. Ich wartete, bis mein Kollege zurückgekommen war und ging dann zusammen mit ihm zu Phil, der von der Funkstation zurückgekommen war.
    Ich entwickelte den beiden Kollegen meinen Plan, der sich zuerst abenteuerlich anhörte. Aber Phil und der andere Kollege waren begeistert. Um es kurz zu machen, wir wollten eine Kollegin von der weiblichen Polizei als Lilly Vangove zurück in die Wohnung schicken. Die Kollegin hatte die Aufgabe, auf einen bestimmten Besuch zu warten. Es war selbstverständlich, dass sie dort nicht allein sein würde. Phil und ich wollten auf unsere Chance warten. Ich war nämlich sehr sicher, dass Lilly Vangove von Clargo bestraft werden sollte.
    Wir unterhielten uns über den Fall mit unserem Chef, der zwar einige Bedenken geltend

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