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0046 - Wir deckten seine Karten auf

0046 - Wir deckten seine Karten auf

Titel: 0046 - Wir deckten seine Karten auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir deckten seine Karten auf
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tröstete ich Locallo grimmig. »Nur keine Angst, das wäre das erste Mal, dass sich Verbrechen lohnen. Was habt ihr mit Mike Braster gemacht?«
    »Wer ist das denn?«
    »Ein Reporter vom News Record.«
    »Davon weiß ich nichts.«
    »Und wer hat die Unterlagen Christors gestohlen?«
    »Ich verstehe kein Wort, Cotton. Verdammt, wann kommt endlich der Arzt. Ich halte es nicht mehr aus.«
    »Versetzen Sie sich jetzt in Christors Lage. Ihr habt ihn geblendet.«
    »Ich hab’s nicht getan.«
    »Wer hat euch die Säure geliefert? Wer ist auf den Gedanken gekommen, das Zeug anzuwenden, wie ihr es getan habt?«
    »Joe Clargo. Er brachte alles mit.«
    »Und wie war’s heute Abend? Warum setzten Sie sich so schnell aus Ihrem Lokal ab?«
    »Ich wusste, dass Clargo mich besuchen würde. Sie hatten Bandy gegen mich auf gehetzt. Ich konnte mir ausrechnen, dass Bandy Clargo auf die Reise schicken würde.«
    »Rechneten Sie damit, hier überfallen zu werden?«
    »Ich hab’s so arrangiert, dass sie mich hier vermuteten. Hier wollte ich sie fertigmachen und von meiner Spur ablenken.«
    »Locallo, wo kann ich Clargo finden? Sie haben eine Chance, wenn ich ihn erwischen kann.«
    »Ich würde nie einen Partner verraten«, stöhnte Locallo durch die zusammengepressten Zähne, »aber diesen Hund lasse ich mit Vergnügen hochgehen.«
    »Wo hält er sich versteckt?«
    »Genaueres kann ich nicht sagen, aber versuchen Sie’s mal bei Ed Siworski.«
    »Wer ist denn das?«
    »Er ist Möbelspediteur unten am Hafen. Er hat ein paar große Lagerschuppen.«
    »Welche Rolle spielt dieser Siworski?«
    »Ich weiß nur zufällig, dass Clargo und Siworski mal zusammengesessen haben«, erwiderte Locallo.
    »Hat Clargo eine feste Freundin?«
    »Klar, die Kleine ist Inhaberin einer Bar. Unten am Hafen. Das Lokal nennt sich Phönix. Sie werden den Namen wahrscheinlich kennen. Nach außen tritt sie als Sängerin auf.«
    Ich fragte Locallo nach allen Regeln der Kunst aus, er gab mir stöhnend, aber bereitwillig jede verlangte Auskunft. Er war weich und er stand unter großen Schmerzen. Er wusste, dass er auf der ganzen Linie verspielt hatte, und er wollte nicht allein vor dem Richter stehen. Er fühlte sich verraten und wünschte es seinen ehemaligen Partnern heimzuzahlen. Er war genau der richtige Mann, den ich jetzt brauchte.
    ***
    Locallo war schweißnass, als endlich die Dienstwagen unserer Dienstelle eintrafen. Der Arzt nahm sich seiner an und behandelte auch den noch lebenden Gangster, der gerade aus seiner Ohnmacht erwachte. Ich sorgte dafür, dass beim Abtransport nichts vergessen wurde. Auch die bewussten Koffer, die ich in Sicherheit gebracht hatte, wurden verladen. Wir wollten uns den Inhalt im Büro ansehen. Über Sprechfunk erkundigte ich mich anschließend von einem Dienstwagen aus nach meinem Freund und Partner Phil Decker.
    Er war bisher noch nicht zurückgekommen, hatte sich aber bereits zweimal gemeldet und durchgegeben, dass alles mit ihm in Ordnung sei. Er wollte weiter vor der Pension auf Clargo warten.
    Der Dienstwagen brachte mich zurück in die Stadt. Ich stieg allerdings weit vor der Pension aus und wollte zu Fuß zu Phil, den ich verfroren und missgestimmt neben einem Bretterzaun entdeckte.
    Er schüttelte den Kopf, als er mich sah.
    »Ich bringe einen besseren Tipp mit«, sagte ich zu ihm. »Wie fühlst du dich, mein Junge?«
    »Ich komme mir veralbert vor«, erwiderte Phil. »Ich wette, dass sich Clargo hier in der Pension nicht mehr blicken lässt.«
    »Nachdem, was sich ereignet hat, bestimmt nicht«, antwortete ich. Er riss die Augen erstaunt auf, als ich ihm von meinem Ausflug berichtete.
    »Weiß der Himmel, dass du immer solche netten Sachen mitmachen kannst«, beschwerte er sich anschließend, »aber das schwöre ich dir, Jerry, diesen Clargo werden wir zusammen hochnehmen.«
    »Deshalb bin ich ja zu dir gekommen«, sagte ich. »Wenn du Lust hast, können wir uns sofort mit diesem Siworski befassen. Ich möchte annehmen, dass wir Clargo dort finden werden. Er wartet sicherlich auf die Ergebnisse seiner drei Leute.«
    Wir räumten also das Feld und riefen von der nächsten Telefonzelle aus unsere Dienststelle an, die Tag und Nacht besetzt ist. Wir gaben unsere Ummeldung bekannt, verzichteten aber auf die uns angebotene Hilfe und Unterstützung. Es hatte schließlich keinen Sinn, mit einer Streitmacht bei dem Spediteur aufzukreuzen, dann entwischte uns Clargo. Nein, wir mussten heimlich still und leise bei diesem Siworski

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