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0047 - Der Alptraum-Garten

0047 - Der Alptraum-Garten

Titel: 0047 - Der Alptraum-Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erklärte uns Tom Jeffers.
    Zehn Minuten später rollte mein silbermetallicfarbener Bentley über die Dorfstraße. Er wurde bestaunt wie ein Weltwunder. Es war Samstag, und es herrschte noch ziemlich viel Betrieb.
    Die Frauen kauften ein, während die Männer sich zu einem Schwatz versammelt hatten. Autoverkehr gab es wenig. Die meisten Wagen hatten eine Ladefläche.
    »Wo soll ich halten?«
    »Vor dem einzigen Hotel«, sagte Tom. »Fahren Sie die übernächste Straße rechts. Dort geht es zum See hinunter. Und da liegt auch das Gasthaus, in dem wir abgestiegen sind.«
    »Okay.«
    Suko war wach geworden. Er schaute wie Tom Jeffers aus dem Fenster. Über Kopfsteinpflaster rollte der Bentley im Zehn-Meilen-Tempo dem See entgegen.
    Die Wohnhäuser traten zurück. Zäune grenzten die einzelnen Grundstücke ab. Die Wiesen und Weiden sahen zu dieser Jahreszeit braun aus. An einigen Stellen lagen noch die schmutzigen Schneereste.
    Das Hotel oder Gasthaus war alt, aber dennoch gepflegt. Man sah es an der Hausfront, die hier und da Zeichen einer Renovierung zeigte.
    Bis zum See waren es nur ein paar Schritte, und ich stellte meinen Bentley neben einem alten Renault-Lieferwagen ab.
    Als wir ausstiegen, sah ich hinter einem der sechs Restaurantfenster ein Gesicht auftauchen, das aber rasch wieder verschwand.
    Tom Jeffers ging vor, als wir auf das Gebäude zuschritten. Wir gelangten in einen kleinen Vorraum, in dem sich rechts eine Tür befand und links eine Holzwand, in deren Mitte sich eine Klappe abzeichnete.
    Sie wurde hochgeschoben. Das Gesicht vom Fenster erschien.
    »Bonjour, Monsieur Derrain«, sagte Tom Jeffers. »Ich hoffe, Sie erkennen mich noch.«
    Das faltige, wettergegerbte Gesicht verzog sich zu einem Lächeln. »Aber sicher, Monsieur.«
    »Haben Sie vier Zimmer frei?«
    »Ja.«
    Der Wirt strahlte, weil hierher selten Gäste kamen, die vier Räume belegten. Der Mann verschwand, und wenig später tauchte er in Lebensgröße wieder auf.
    Größe war etwas zuviel gesagt. Der Mann reichte mir gerade bis zur Schulter.
    Er klimperte mit vier Schlüsseln. »Wenn mir die Herrschaften bitte sehr folgen würden?«
    Er öffnete eine Tür und schritt voran. Über eine krumme, ächzende Treppe erreichten wir die erste Etage, wo unsere Zimmer lagen. Alle nebeneinander. »Leider kann ich Ihnen nicht mit einem Bad oder einer Dusche dienen«, sagte er und hob bedauernd die breiten Schultern.
    »Das macht nichts«, erwiderte Bill. »Hauptsache, die Betten sind bequem.«
    »Oh, das sind sie, Monsieur. Sie werden zufrieden sein. Auch ohne eine Madame oder Mademoiselle.«
    Wir lachten pflichtschuldig.
    Die Zimmer sahen gleich aus. Die Einrichtung bestand aus alten Möbeln, und die riesigen Betten luden wirklich zu einer Ruhepause ein.
    »Dann darf ich mich verabschieden«, sagte der Wirt.
    »Moment noch.« Tom Jeffers hielt ihn fest.
    »Ja, Monsieur?«
    »Sie fragen mich gar nicht nach meinem Kollegen.«
    »Warum sollte ich, Monsieur? Die Zimmer sind bezahlt. Aber wenn Sie mich darauf stoßen. Ist Ihr Kollege allein zu Hause geblieben? Er kam doch aus Frankreich?«
    »Ja, natürlich.« Tom schluckte. »Vielen Dank.«
    Der Wirt zog sich zurück, nachdem er eine Verbeugung angedeutet hatte. »Was hatten Sie mit dieser Frage bezweckt?« wollte ich von Tom wissen.
    »Ich habe damit gerechnet, daß man seine Leiche gefunden hat. Das ist es.«
    »Und jetzt?«
    Tom hob die Schultern. »Keine Ahnung. Wir werden auf jeden Fall zur Insel fahren. Vielleicht liegt Pierre auch noch dort. Man kann nie wissen, obwohl ich annehme, daß man ihn kurzerhand in den See geworfen hat.« Er räusperte sich. »Ja, da ist noch etwas. Ich habe hier im Dorf einen Informanten. Den möchte ich noch aufsuchen, bevor wir fahren.«
    Die Idee war gar nicht schlecht, und ich stimmte zu.
    Dann verschwanden wir in unseren Zimmern. Bill Conolly blieb noch bei mir.
    Die Räume lagen zum See, und als wir ans Fenster traten, schauten wir auf die Wasserfläche.
    Der Wind kräuselte die Wellen zu einem abstrakten Muster, und da die Luft sehr klar war, konnten wir auch die Insel erkennen.
    »Sie ist ziemlich waldreich«, bemerkte Bill. Er streckte den rechen Arm aus. »Ich sehe kaum einen Fleck, der nicht bewachsen ist. Vom Strand einmal abgesehen.« Ich nickte.
    Leider mußten wir auf ein Fernglas verzichten, ich hatte es vergessen. Viel erkennen konnten wir deshalb nicht, die Entfernung war zu groß.
    Dann aber sah ich das Boot.
    Ich machte Bill darauf

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