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0047 - Der Alptraum-Garten

0047 - Der Alptraum-Garten

Titel: 0047 - Der Alptraum-Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Frage. Ich konnte mir schlecht vorstellen, daß ich sie einzeln anging und mit einer Silberkugel tötete. Wenn man vielleicht die Quelle der Magie zerstörte, dann waren auch die Monster nicht mehr gefährlich.
    Ich schlug mir die Gedanken vorerst aus dem Sinn und konzentrierte mich auf die nächsten Aufgaben.
    Hinter der Tür fand ich einen Kellergang. Er war gerade so hoch, daß ich nicht mit dem Kopf gegen die feuchte Decke stieß. Auf Zehenspitzen schlich ich durch den Gang. Ich rechnete damit, von irgendwelchen lebenden Steinfiguren angegriffen zu werden, deshalb hielt ich auch meine Beretta in der rechten Hand. Denn wer konnte schon wissen, was sich in diesem Haus noch alles verbarg?
    Ich war fast enttäuscht, als ich unangefochten die Treppe erreichte, die mich nach oben brachte und ebenfalls vor einer Tür endete.
    Lautlos huschte ich die Stufen hoch, legte mein Ohr gegen das Holz und lauschte. Kein Geräusch, keine Schritte – nichts.
    Wahrscheinlich kam ich an einer dem Eingang genau entgegen gesetzten Stelle des Hauses heraus. Und Lydia La Grange war eine einzelne Person. Sie konnte ihre Blicke nicht überall haben.
    Auch diese Tür fand ich nicht verschlossen. Die Frau fühlte sich in ihrem Haus sicher. Das konnte sie auch, denn vor Eindringlingen schützten sie ihre steinernen Monster.
    Behutsam drückte ich die Klinke herunter, öffnete die Tür einen Spalt und peilte in den dahinter liegenden Raum, wobei ich meinen Pistolenlauf durch die Öffnung steckte.
    Durch hohe Fenster fiel schwaches Licht, das eine Art Dämmerzustand schuf. Dieses Zimmer schien nicht benutzt zu werden, denn ich sah Möbelstücke, die mit Tüchern abgedeckt waren. Nur ein Schrank stand frei im Raum. Auf ihm lag eine fast fingerdicke Staubschicht. Auch der Teppich war vom Staub wie gepudert. Als ich darüber schritt, hinterließen meine Schuhe regelrechte Abdrücke.
    Ich bewegte mich zum Fenster, blieb dicht neben den Vorhängen stehen und lugte durch die Scheibe.
    Ich schaute in einen Teil des Gartens, in dem ich noch nicht gewesen war. Dort waren die Büsche längst nicht so gepflegt wie an der Vorderseite. Ich wollte mich schon zurückziehen, als ich eine Bewegung zwischen den Büschen bemerkte.
    Ein lebendes Denkmal.
    Hier befanden sie sich also auch.
    Und der Steinerne näherte sich dem Haus. Es war ein lebendes Reiterstandbild. Die Pferdehufe drückten das Gras nieder und teilten kleinere Büsche und Sträucher. Plötzlich glaubte ich meinen Augen nicht mehr zu trauen. Hinter dem Reiter tauchte eine wuchtige, geschmeidige Gestalt auf.
    Suko, der Chinese!
    Lautlos hetzte er auf den Reiter zu. Ein Messer mit geweihter silberner Klinge hielt er in der rechten Hand.
    Suko sah mich nicht, sondern hatte nur Augen für den Reiter. Als er nahe genug an ihm heran war, stieß er sich vom Boden ab und auf den Reiter zu.
    Wie ein Artist sprang Suko durch die Luft. Ich sah das Messer noch einmal aufblitzen, dann wurde der Reiter nach hinten gerissen, fiel vom Gaul, wurde zu Stein und zerfiel.
    Suko nahm das Messer, stellte sich kampfbereit hin und schaute sich suchend um. Wenn er es geschafft hatte, dann die anderen sicherlich auch. Mir fiel ein Stein vom Herzen.
    Ich klopfte gegen die Scheibe.
    Suko hatte ein ausgezeichnetes Gehör. Sofort schaute er in meine Richtung.
    Ich stellte mich vor das Fenster, hob den rechten Arm und spreizte Mittel- und Zeigefinger zu einem V. Das Zeichen – unser Zeichen.
    V – wie Victory.
    Wir hatten gewonnen. Das heißt, fast.
    Der Chinese schaute sich erst sichernd um, bevor er zum Fenster huschte. Ich machte eine beruhigende Handbewegung und suchte nach dem Riegel. Er war völlig verrostet und verklemmt. Ich probierte es zweimal, aber das Fenster ließ sich nicht öffnen.
    Die Scheibe einzuschlagen, erschien mir zu riskant. Man hätte das Geräusch zu leicht innerhalb des Hauses hören können. Ich schüttelte den Kopf und hob die Schultern.
    Suko verstand.
    Es war gut zu wissen, einen Mann wie ihn als Rückhalt zu haben. Als ich zum zweiten Mal hinschaute, war der Chinese verschwunden. Als hätte er sich in Luft aufgelöst.
    So etwas verstand Suko. Irgendwie würde er es sicher schaffen, in das Haus einzudringen.
    Ich aber wandte mich der Zimmertür zu. Sie war ziemlich hoch, wie man es oft in Häusern dieser Art fand. Sie reichte fast bis zur Decke. Die Tür war weiß angestrichen, doch an zahlreichen Stellen blätterte der Lack bereits ab, und das matte graugrüne Holz kam zum Vorschein. Die

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