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0047 - Die Geisterfürstin

0047 - Die Geisterfürstin

Titel: 0047 - Die Geisterfürstin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franc Helgath
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von diesem Zwischenfall mitbekam. Sofort warf er sich in den brennendheißen Sand und robbte in die Richtung, aus der er die Rufe gehört hatte.
    Hinter der nächsten Düne.
    Geistesgegenwärtig buddelte er sich ein, als er knirschende Schritte hörte, indem er Sand über sich warf, der ihn bald fast vollkommen verdeckte. Er atmete so flach wie möglich, um nichts von diesem feinen Staub in die Nase zu bekommen. Nicole und Bill musste etwas Unvorhergesehenes geschehen sein. Und es war ihnen nicht damit gedient, wenn ihm jetzt auch noch etwas passierte.
    Das hat nichts mit Feigheit zu tun. Manchmal ist eben der Rückzug die bessere Taktik. Als exzellentem Strategen war das natürlich auch Professor Zamorra bekannt, ohne gleich in Westpoint studiert haben zu müssen.
    Deshalb verhielt er sich so still er nur konnte.
    Fremde Laute drangen an sein Ohr. Worte, die er nicht verstand.
    Worte, die er nicht verstehen konnte. Es waren die Laute eines untergegangenen Volkes. Entfernt erinnerten sie an ein weiches, melodiös gesprochenes Arabisch. Die Rachenlaute fehlten.
    Zamorra hütete sich, im Augenblick zu neugierig zu sein. Er blieb in seinem Versteck, auch als die Schritte schon so nahe waren, dass seine Bedenken, entdeckt zu werden, sehr anwuchsen.
    Doch dann entfernten sich die Schritte wieder. Vermutlich hatte der leicht wehende Wind seine Spuren schon verwischt.
    Die Rufe verklangen in der Ferne. Von den Schritten war nichts mehr zu hören.
    Vorsichtig hob Zamorra den Kopf aus dem Versteck. Der Himmel war genauso blau, die Sonne genauso grell geblieben. Nur Nicole und Bill waren weg.
    Langsam und nach allen Seiten sichernd erhob er sich. Er verzichtete darauf, sich den Staub von den Kleidern zu klopfen. Wahrscheinlich musste er sich noch öfter in den Sand werfen.
    Langsam kroch er den Hügel hoch, hinter dem Bill und Nicole verschwunden sein mussten, hob den Kopf über den vom Wind geschärften Rand.
    Dann sah er sie.
    Sieben Kamele. Daneben ein Gewirr von strampelnden Beinen. Zamorra erkannte die von Bill. Auf ihm knieten fünf oder sechs Frauen.
    Zamorra kniff die Augen zusammen, öffnete sie wieder.
    Er hatte sich nicht getäuscht! Es waren tatsächlich Frauen.
    Zamorra wischte sich über die Augen, doch das Bild blieb. Er sah auch, wie eine dieser Frauen mit einem dicken Knüppel ausholte und ihn in das Durcheinander niedersausen ließ.
    Bill hörte auf zu strampeln. Seine Beine zuckten noch einmal.
    Dann blieb er bewegungslos liegen.
    Nicole konnte er nirgends mehr entdecken. War es möglich, dass sie bereits in eine der engen Sänften geschafft worden war, die auf den Rücken der Kamele schaukelten?
    Gebannt beobachtete Zamorra, was weiter geschah. Er sah immer noch keine Chance, einzugreifen. Die Übermacht war einfach zu groß. Er zählte rund zwei Dutzend Amazonen.
    Unter ihnen musste es Rangunterschiede geben, wie er der Verschiedenartigkeit der Gewänder entnahm. Eine der Frauen stach besonders hervor.
    Sie saß im Sattel des einzigen Kamels, das keine Sänfte trug und schaute – auf die Entfernung schien es gelangweilt – darauf hinab, was zu ihren Füßen geschah. Sie war in weite, schillernde Schleier gehüllt, die ihre weiblichen Formen in ihrer Zartheit fast noch unterstrichen. Deutlich zeichneten sich die Konturen zweier fester, nicht zu großer Brüste ab.
    Ihr Profil war edel- griechisch, von einem warmen Bronzeton ihre glänzende Haut, wobei der Glanz von einer Salbe oder von einem duftenden Öl herrühren musste.
    Nur widerwillig riss Zamorra den Blick von dieser Frau los, um dann umso aufmerksamer zu betrachten, was mit Bill geschah.
    Danach standen die Männer bei den Amazonen nicht hoch im Kurs. Ihm wurden einfach die Hände über dem Kopf zusammengebunden, das andere Ende des Seils um die Sattelgurte eines der Kamele geschlungen. Dann setzte die Karawane sich wieder in Bewegung.
    Bill wurde hinterhergeschleift.
    Zamorra prüfte mit den Fingern die Feinheit des Sandes und kam zu dem Schluss, dass Bill sich dabei keine allzu großen Abschürfungen zuziehen konnte. Der Sand war so fein, dass er wie auf Schnee darüber hinweggleiten musste.
    Außerdem kam schon wieder Bewegung in Bill. Der Schlag mit der Keule konnte nicht allzu heftig gewesen sein oder war schlecht platziert gewesen. Jedenfalls rappelte sich Bill wieder hoch, torkelte noch ein paar Mal und stand dann auf zwei wankenden Beinen.
    Zamorra ging zu Boden, beobachtete die Karawane aus schmalen Augensicheln.
    Schließlich war die

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