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0047 - Die Geisterfürstin

0047 - Die Geisterfürstin

Titel: 0047 - Die Geisterfürstin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franc Helgath
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Karawane weit genug entfernt, dass Zamorra es wagen konnte, wieder aufzustehen. Er tat auch das mit raubtierhafter Geschmeidigkeit. Nach wie vor war er auf der Hut. Immer noch rechnete er mit unliebsamen Überraschungen.
    Das war nur logisch.
    Zwei hellhäutige Menschen wurden irgendwo in der Wüste aufgelesen. Von bronzehäutigen Wesen. Vielleicht wurden die Gefangenen nur für Albinos gehalten. Vielleicht aber auch nicht.
    Jedenfalls wurden die Amazonen in den Sagen als kriegerisch geschildert. Das bedeutete, dass sie auch Taktik und kriegerisches Geschick entwickelt haben mussten.
    Zamorra hatte sich nicht getäuscht.
    Als er unter Berücksichtigung aller Vorsichtsmaßregeln das Gelände absuchte, entdeckte er noch zwei Amazonen. Sie trugen knöchellange Burnusse, waren nur an ihren langen Haaren als Frauen zu erkennen und kauerten im Sand, goldglänzende Schwerter in den beringten Händen.
    Kriegerinnen!
    Zamorra hütete sich, die beiden zu unterschätzen. Vor allem nicht die Geschicklichkeit, mit der sie ihre Waffen führen konnten.
    Auch die Amazonen spähten das Gelände ab. Zamorra sorgte dafür, dass sie ihn nicht vorzeitig entdeckten. Geübt wie ein indianischer Späher näherte er sich der kleinen Gruppe.
    Sie saßen in einer Sandmulde.
    Eine der Kriegerinnen erhob sich jetzt und erkletterte den Gipfel der nächsten Düne. In der Mulde dahinter waren Zamorra, Bill und Nicole in dieser Welt gelandet.
    Diese Kuhle war windgeschützt. Bestimmt suchten die Kriegerinnen nach irgendwelchen Spuren, die die Ankömmlinge hinterlassen hatten.
    Heftig gestikulierend kam die verschwundene Amazone zurück.
    Zamorra verstand die Worte nicht, doch er glaubte helle Aufregung aus diesen Gesten herauslesen zu können. Also hatte sie doch die seltsamen Spuren gefunden. Auch die zweite Amazone arbeitete sich den leichten Sandhang hoch.
    Für einige Zeit war ihre Aufmerksamkeit hinreichend abgelenkt.
    Jetzt war das Risiko für einen Angriff kleiner. Zamorra stürmte los.
    Er nahm keine Rücksicht mehr darauf, dass er Geräusche verursachte. Er war wesentlich größer als die beiden Mädchen, musste ihnen gegenüber wie ein Riese wirken.
    Wie ein Riese, der aus heiterem Himmel auf sie herunterstürzte.
    Zamorra hatte sonst nichts übrig für theatralische Gesten, doch diesmal zog er an sämtlichen Registern.
    Seine Haut war sandverklebt, die Haare standen ihm wirr vom Kopf. Mit flammenden Blicken und gezückten Karatehänden kam er wie ein Ungewitter auf die beiden Kriegerinnen nieder.
    Die schrien auf.
    Doch sie hatten ihre Schrecksekunde wesentlich schneller überwunden als Zamorra erhofft hatte. Als er bei ihnen ankam, hatten sie die Schwerter schon wieder gezückt. Die goldglänzenden Spitzen zeigten auf ihn.
    Doch in ihrer Entschlossenheit waren die beiden Amazonen bei seinem Anblick ins Wanken geraten. Sie setzten ihre Waffen nicht so wirkungsvoll ein, wie sie es hätten tun müssen.
    Zamorra unterlief die Schwerter und schoss wie ein Pfeil auf die Unterschenkel der beiden zu. Mit seinen breiten Schultern brachte er die Amazonen zu Fall. Gleichzeitig setzte er ihnen seine beiden Fäuste an die Schläfen.
    Die Amazonen seufzten noch mal, dann verdrehten sie die Augen und wurden bewusstlos.
    Zamorra hatte ihnen schnell die Burnusse über die Körper gezogen. Aus dem Stoff konnte er sich gerade einen Burnus machen. Das eine Kleid schlang er um die Hüften, das andere um Oberkörper und Schultern. Jetzt passte er schon wesentlich besser in diese seltsame Landschaft.
    Er nahm auch noch die beiden Schwerter an sich, die in seinen Händen und bei seiner Statur wie zwei längere Dolche aussahen. Er verbarg die schweren Waffen unter seiner neuen Kutte.
    Um die Amazonen kümmerte er sich nicht mehr.
    Sie hatten keine Tiere bei sich. Also war es ihnen auch zuzumuten, bis zur nächsten Ansiedlung zu laufen. Vorerst jedoch würden sie mindestens noch zwei Stunden träumen.
    Zamorra warf ihnen beiden noch einen Abschied nehmenden Blick zu. Die Damen sahen recht gut aus. Nur war die eine schon etwas älter, ihr Körper jedoch immer noch fast männlich drahtig. Nirgendwo schlaffes Fleisch oder sonst irgendein Zeichen von Schwäche.
    Die Kriegerinnen waren durchtrainiert.
    Er ging dann zu jener Stelle zurück, an der er die Karawane zuletzt gesehen hatte. Er fand die Spuren der Kamele wieder. Die Hufe hatten sich im typischen Passgang dieser Tiere tief in den Wüstensand gegraben.
    In den Taschen seines zusammengewürfelten Umhangs fand

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