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0047 - Gom antwortet nicht

Titel: 0047 - Gom antwortet nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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können."
    Bull dachte darüber nach. „Einverstanden", antwortete er schließlich. „Glauben Sie, daß Sie es fertig bringen, mit den Goms in Verbindung zu treten?"
    „Ich will es versuchen", meinte Marshall. „Wo vermuten Sie das Über-Gom, von dem Sie sprachen? Wir sind uns doch alle einig, daß diese ganze Anlage von einem solchen Gom-Zusammenschluß geleitet wird, nicht wahr?" fragte Bull.
    „Ganz sicher. Ich weiß nicht, wie viel Goms ein Über-Gom machen; zwei oder drei sind bestimmt zu wenig.
    Aber die, die wir weiter unten in den beiden niedrigen Kreisräumen gesehen haben, könnten die kein Über-Gom sein? Es sind wenigstens zehntausend Einzelwesen."
    „Möglich", gab Bull zu. „Aber letzten Endes ist es gar nicht so interessant. Versuchen Sie lieber, Ihre Gedanken ans Ziel zu bringen!" Marshall nickte und sah zu Betty hinüber. Betty erwiderte den Blick und drehte sich auf die Seite, um sich vom Anblick ihrer Leidensgefährten nicht in der Konzentration stören zu lassen. Marshall tat dasselbe. Außerdem kroch er ein Stück zu Betty hinüber, um ihr während des gemeinsamen Unternehmens näher zu sein und besseren telepathischen Kontakt zu haben. Es war alles andere als einfach. Marshall glaubte fest daran, daß die Goms ebenso wenig in der Lage waren, terranische Gedanken zu verstehen, wie die Menschen seine Gedankenimpulse entziffern konnten. Es war also zwecklos, darauf zu hoffen, daß die Goms seine, Marshalls, Absicht erraten und sich von sich aus mit ihm in Verbindung setzen würden. Er mußte rufen, und zwar mußte er es in der gleichen Weise tun, wie die Goms nach den Bios gerufen hatten. Nichts aber war für ein menschliches Gehirn schwieriger, einen Gedanken in eine ganz bestimmte Form zu pressen. Fällt es den Sprechwerkzeugen schon schwer, fremde Laute zu bilden, so ist es dem Gehirn fast völlig unmöglich, fremde Gedanken zu denken.
    Marshall versuchte es trotzdem. Er dachte: „Ich rufe dich!" Das Über-Gom meldete sich nicht. Marshall rief zehnmal in stets gleichen Abständen, und nach dem zehntenmal hatte er das Gefühl, ein fremder Gedanke versuche, aus weiter Ferne sich ihm verständlich zu machen.
    Er modulierte seinen Suchruf um eine Spur anders und stieß ihn ein elftes Mal aus Der fremde Gedanke meldete sich wieder, diesmal deutlicher als zuvor. Marshall modulierte weiter, und die veränderte Modulation schien die Denkvorgänge des Über-Goms zu beeinflussen; denn die Antwort wurde von Mal zu Mal verständlicher. „Ich bin hier. Was willst du, Fremder?" empfing Marshall. Betty hatte es ebenfalls verstanden. Sie sah Marshall aufmunternd an. „Wir haben dir viel Schaden zufügen müssen, weil wir uns in dieser Anlage verirrt haben", dachte Marshall. „Wir wären froh, wenn wir das nicht mehr tun müßten. Kannst du uns nicht einen Ausweg zeigen?" Die Antwort kam prompt. „Ja, wenn es mir nicht gelingt, euch zu töten." Die fremdartige Logik verwirrte Marshall so, daß er eine Weile brauchte, um die richtige Modulation wiederzufinden. „Warum solltest du uns töten? Unser Tod bringt dir keinen Nutzen - im Gegenteil: Wir würden uns wehren und deine Anlage zerstören."
    „Das könnt ihr nicht, sie ist viel zu groß. Ihr seid Fremdkörper hier drinnen. Ich versuche, euch zu töten, um kein Risiko einzugehen."
    „Du gehst kein Risiko ein, wenn du uns nicht tötest. Wir wollen nichts anderes, als diese Anlage und diese Welt verlassen." Als Antwort verspürte Marshall Neugierde.
    „Wo kommt ihr her?"
    „Von weit her", antwortete Marshall ausweichend. „Wir wären nicht nach Gom gekommen, aber du hast uns zur Landung gezwungen."
    „Ja. Die Aras haben es mir aufgetragen."
    „Die Aras? Sind sie deine Freunde?"
    „Ich arbeite mit ihnen zusammen", lautete die diplomatische Antwort. „Ich liefere ihnen organische Substanz, sie bauen mir dafür die unterirdischen Anlagen, die mir die Möglichkeit geben, soviel organische Substanz wie möglich zu produzieren."
    Marshall spürte die leise, unfreundliche Schwingung, die diesen Gedanken überlagerte. „Die Aras hassen uns", gab Marshall deshalb unumwunden zu. „Sie wollen unsere Heimat angreifen, und wir versuchen uns dagegen zu wehren." Die Goms hörten das mit großem Interesse. „Wird euch das gelingen?"
    „Wir hoffen es", antwortete Marshall. „Werdet ihr die Aras vernichten?" Nichts als Berechnung klang aus dieser Frage heraus. „Vielleicht nicht vernichten, aber von ihrem Stützpunkt auf Laros vertreiben", behauptete

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