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0048 - Rotes Auge Beteigeuze

Titel: 0048 - Rotes Auge Beteigeuze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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sah Deringhouse lauernd an. „Was sagten Sie noch, wem Sie es abnahmen? Den Arkoniden?”
    Marshall las blitzschnell in den Gedanken des Topsiders und wußte, warum der diese Frage stellte. Hoffentlich begriff auch Deringhouse schnell genug, sonst mußte er ihn warnen. „Ja, den Arkoniden”, gab der Major vorsichtig zu. „Aber ich weiß natürlich nicht, ob die Arkoniden es zuvor jemand anderem abgenommen haben. Warum fragen Sie?”
    Al-Khor nickte, anscheinend beruhigt. „Das ist wahrscheinlich, denn der Name, mit schwarzen Lettern auf der Hülle angebracht, ist nicht in arkonidischer Sprache abgefaßt. Doch lassen wir das. Der Kommandant des anderen Schiffes würde von uns in sicheren Gewahrsam gebracht. Ich überlege mir ernsthaft, was ich mit Ihnen tun soll.”
    „Lassen Sie uns gehen”, schlug Deringhouse vor. „Was haben Sie davon, wenn Sie uns festhalten?”
    „Geiseln!” entgegnete Al-Khor kürz und bündig. „Sie werden mit Ihren Leuten dabei sein, wenn die Springer kommen, um diese Welt zu vernichten. Und vielleicht nehmen Sie vorher - unter meiner Aufsicht - Verbindung mit den Angreifern auf und warnen sie.”
    „Das wird nicht viel nützen”, vermutete Deringhouse wahrheitsgemäß. „Man wird nicht auf mich hören.”
    „Dann sterben Sie eben zusammen mit uns.”
    „Fein”, lächelte der Major gezwungen. „Damit wären wir also dann doch gewissermaßen Verbündete, nicht wahr?”
    Al-Khor gab keine Antwort. Wortlos verließ er die Zelle, die den beiden Terranern nun als vorläufiges Domizil diente.
    Marshall zog die Stirn in Falten. „Das gefällt mir nicht”, gab er bekannt. „Und meinen Mutanten schon lange nicht, Gucky fiebert darauf, endlich eingreifen zu dürfen. Ich kann ihn kaum noch zurückhalten.”
    „Seine Zeit ist bald gekommen”, tröstete Deringhouse und starrte gegen die kahle Wand des schmucklosen Raumes. „Was ist mit McClears?” „Er sitzt mit Tiff in einer Glaszelle - unter dem Meer.” Deringhouse lächelte. „Da hat er wenigstens ein bißchen Abwechslung”, vermutete er nicht ganz zu unrecht. „Also los! Geben Sie dem Mausbiber unsere Position, er soll uns anpeilen und herkommen. Jagen wir den Krokodilen einen ordentlichen Schreck ein. Sie haben es redlich verdient.”
    Gucky materialisierte zwei Minuten später vergnügt grinsend in der Zelle und machte sie noch enger. Er brachte zwei frisch aufgeladene Handstrahler und einige atomare Handgranaten mit, die - nicht größer als mittlere Nüsse - über eine verheerende Wirkung verfügten. Er selbst trug im Gürtel eine Impuls-Waffe, deren Gewicht ihm zu schaffen machte. „Da wären wir!” zwitscherte er. „Zeigen wir es ihnen!” „Augenblick noch!” warnte Deringhouse. Er wandte sich an Marshall, der eben heftig zu winken begann und in sich hineinlauschte. In der gleichen Sekunde erhielt auch Guckys Mausgesicht einen fast andächtigen Ausdruck. Er schien seine Unternehmungslust vergessen zu haben. Deringhouse verhielt sich abwartend. Er wußte, daß die beiden Telepathen eine wichtige Nachricht von Tiff erhielten.
     
    *
     
    McClears stieß einen erstickten Ruf aus. Auf die gläserne Zelle raste eine pfeilartig formierte Staffel von Unterwasser-Torpedos zu, als wollten sie den ganzen Kuppelbau in die Luft sprengen. Die schlanken Körper waren vielleicht anderthalb Meter lang und schimmerten silbern im rötlichen Licht der 20 Meter höher strahlenden Sonne. Weißlich strömten aus dem Heckteil der unheimlichen Geschosse verdichtete Wasserstrahlen, die sich schnell verloren und unsichtbar wurden. Erst als McClears ein zweites Mal hinblickte, erkannte er seinen Irrtum.
    Das waren keine künstlich erschaffenen Torpedos, sondern lebende Wesen, Robben ähnlich, mit einem weit geöffneten Maul, kleinen Augen und anliegenden, oval geformten Ohren. Jetzt wurde die Geschwindigkeit des kleinen Geschwaders geringer. Aus Hauttaschen kamen schlanke Arme mit feingliedrigen Händen hervor. Der verdichtete Wasserstrom am Heck versiegte. Die Tiere - waren es Tiere...? - hielten an. Neugierig schwammen sie um den gläsernen Käfig herum und betrachteten die Insassen aus klugen Augen.
    Einer kam ganz dicht heran und preßte das Gesicht gegen die Wand. McClears blickte direkt in die fragenden Augen. Und dann spürte er auch die Vibration. Tiff berichtete längst an Marshall und Gucky.
    „So also sehen sie aus, die Fischmenschen!” murmelte McClears, mehr zu sich selbst. „Wie Raketen kamen sie herbeigeschossen - sie

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