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0049 - Der blaue Tod

0049 - Der blaue Tod

Titel: 0049 - Der blaue Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger Friedrichs
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Faust sprach für sich selbst.
    »So«, sagte er. »Jetzt haben wir auch die Puppe und sind sicher, dass sie nicht mehr mit dem Wasserflugzeug entwischen kann.« Er widmete der Maschine einen anerkennenden, fachmännischen Blick.
    »Nicht schlecht. Ihr glaubt ja gar nicht, was für einen Dienst ihr uns erweist, Leute.«
    Nicole stand wie vom Donner gerührt. In ihrer Miene spiegelten sich Zorn und Entsetzen.
    Zamorra blickte sie an. »Widerstand ist zwecklos, Nicole. Sie haben mich bis ins Hauptgebäude gelassen und mir dann den Revolver abgenommen. Es sind drei Gangster. Sie haben die Burg besetzt und halten das Ehepaar Griffin, die rechtmäßigen Bewohner, als Geiseln fest.« Er teilte ihr ein paar weitere Details mit, die er mittlerweile erfahren hatte.
    »Reinkommen, alle beide«, kommandierte der kleine Paul Grivois.
    Dem Professor und seiner Sekretärin blieb keine Wahl. Unter dem Zwang der Pistole mussten sie das Innere des Gemäuers aufsuchen.
    In der geräumigen Wohnküche warteten die Griffins sowie Jean-Luc Mauvais und Henri Bienmât, deren Namen Zamorra bereits vernommen hatte.
    Bienmât maß Nicole mit einem taxierenden Blick. »Mensch, ich hätte nie gedacht, es in diesem einsamen Bunker gleich mit zwei hübschen Miezen zu tun zu kriegen.«
    »Wer sagt dir, dass du dich mit ihnen befassen darfst?«, erkundigte sich der schlanke Boss mit hochgezogenen Augenbrauen.
    »Ich meine das ja nur so…«
    Mauvais lud Zamorra und Nicole Duval mit großzügiger Geste zum Sitzen ein. »Ich freue mich wirklich, dass ihr beiden uns ein so schönes Flugzeug gebracht habt. Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass wir mehrere Tage hier verbringen müssen – bis die Wogen der Polizeifahndung sich geglättet haben. Jetzt aber scheint’s so, als könnten wir früher weg. Mit der Maschine sind wir schnell in Spanien oder anderswo.«
    »Es ist nicht mehr viel Treibstoff in den Tanks«, informierte Zamorra ihn.
    »Er hat eine freche Schnauze«, stellte Paul Grivois fest.
    Henri Bienmât fragte: »Soll ich sie ihm polieren?«
    Mauvais schüttelte den Kopf. Dann beugte er sich vor und schaute Zamorra aufmerksam an. »Du erklärst mir jetzt, warum ihr hierher gekommen seid, Zamorra. Ihr kennt die Griffins doch gar nicht. Wo liegt also der Grund?«
    »Bloße Neugierde«, behauptete Nicole.
    Zamorra sandte ihr einen Seitenblick zu. »Wir können ruhig die Wahrheit sagen. Der Anlass für unseren überraschenden Besuch ist das Auftauchen eines Gespenstes in Venedig.« Er schilderte, was sich zugetragen hatte. Die Mienen der Gangster wurden lang und länger. Romina kicherte belustigt. George Griffin schien außer Nicole Duval der einzige zu sein, der die Aussage Zamorras mit dem nötigen Ernst aufnahm.
    Jean-Luc Mauvais lächelte spöttisch. Nachdem Zamorra geendet hatte, zückte er seine Pistole, entsicherte sie und legte sie auf den Kopf des Professors an. »Das ist jetzt schon das zweite Ammenmärchen, das ich heute zu Ohren kriege. Hör zu, Zamorra. Verschone mich mit deinem Geschwätz. Ich will nur eines wissen: Weiß sonst irgendjemand von eurem Ausflug hierher?« Er zielte. »Ich knalle dich auf der Stelle ab, wenn du lügst.«
    Zamorra erblasste. »Wir haben es niemand mitgeteilt.«
    Mauvais sicherte seine Waffe und schob sie sich hinter den Gürtel.
    »Wie kannst du sicher sein, dass er nicht schwindelt?«, wollte Romina wissen. »Er ist kein Trottel wie George, das ist dir doch wohl klar.«
    Mauvais lehnte sich zurück. »Er weiß, dass ich meine Drohung wahr machen würde. Unter der Voraussetzung wagt der mutigste Mann keine Finte. Stimmt’s, Zamorra?«
    »Ihr habt sämtliche Trümpfe in der Hand«, gab dieser ruhig zurück. »Aber ich möchte euch warnen. Zweifellos hat das blaue Gespenst die Entwicklung der Dinge hier auf der Burg vorausgesehen. Ihr habt seine Kreise gestört. Jetzt wird es sich rächen wollen. Wir alle schweben in Gefahr.«
    »Das blaue Gespenst wohnt im Kellergewölbe«, rief George Griffin schrill aus. »Ich hab’s gewusst, dass es da unten spukt!«
    Henri sprang auf. »Das ist nicht wahr! Das ist nicht wahr!«
    Mauvais’ eisiger Blick traf ihn und zwang ihn, sich wieder auf seine Sitzgelegenheit plumpsen zu lassen. »Falls jetzt noch wieder jemand von Geistern und anderem Mummenschanz redet, kriegt er’s mit mir zu tun. Schluss. Aus. Henri, reiß dich gefälligst zusammen. Du bringst jetzt zusammen mit Paul Zamorra, die Duval und George in das Kaminzimmer. Da können sie nicht raus. Die

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